Thomas Prammer: Mit 41 in den Schiedsrichter-Ruhestand
Am Samstag pfeift Referee Thomas Prammer sein letztes Fußballspiel.
Thomas Prammer kennt auf dem Fußballplatz beide Seiten. Bis 1998 war er als Spieler unter anderem für den LASK und Blau-Weiß-Linz auf dem Feld, danach wechselte er auf die Seite der Unparteiischen. 250 Bundesligaspiele hat er in den vergangenen Jahren geleitet.
Die Erfahrungen, die er als Spieler gesammelt hatte, waren dabei eine große Hilfe: "Man hat dadurch schon ein besseres Auge für Spielsituationen", sagt Prammer. Fehlentscheidungen gehören aber trotzdem zum Alltag eines Unparteiischen dazu. "Jeder Schiedsrichter macht in jedem Spiel Fehler. Es sind nur hoffentlich keine spielentscheidenden." Auch Bezirksrichter Prammer sind solche groben Schnitzer passiert: "Bei Sturm Graz gegen Wiener Neustadt habe ich einen absolut eindeutigen Elfmeter nicht gegeben. Ich hatte freie Sicht und habe das Foul trotzdem nicht gesehen. In der nächsten Sekunde habe ich im Gesicht des gefoulten Spielers erkannt, dass ich wohl falsch gelegen bin. In seinen Augen lag Fassungslosigkeit, so etwas kann dir keiner vorspielen."
Dem Zorn der Funktionäre, Spieler und Fans nach solchen Fehlern begegnet Prammer mit Offenheit: "Ich habe kein Problem damit, zuzugeben, dass ich unrecht hatte. Die Leute haben eigentlich immer Verständnis für den Schiedsrichter, solange er sich nicht als der Unfehlbare präsentiert."
Seinen letzten Einsatz als Schiedsrichter bestreitet Prammer heute um 17.30 Uhr im Donauparkstadion beim Testspiel des FC Blau-Weiß Linz gegen Asante Kotoko (Ghana). Seine Frau Agnes wird ihm als Linienrichterin zur Seite stehen. "Ich habe mir gewünscht, mein Abschiedsspiel bei einem Verein zu pfeifen, bei dem ich selber aktiv war", sagt Prammer. Leidet die Schiedsrichter-Objektivität nicht unter seiner Verbundenheit zu den Linzern? "Es ist 16 Jahre her, dass ich dort gespielt habe. Ich habe das schon im Griff."
Der oberösterreichischen Fußballwelt wird Prammer aber auch nach dem heutigen Spiel als Vorstandsmitglied des Fußballbundes erhalten bleiben.
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