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Sturm fällte 1000 Bäume in 10 Minuten

Von (hip/eiba/mini), 14. Juli 2016, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Einsätze nach Unwettern im Salzkammergut
Bild: privat

BAD ISCHL. Mehr als 400 Notrufe gingen Dienstagabend in der Landeswarnzentrale ein. 1500 Helfer standen in Oberösterreich im Einsatz. Besonders schlimm hat der Gewittersturm Bad Ischl erwischt.

Auch die ältesten Gemeindebürger in Bad Ischl können sich an keinen vergleichbaren Sturm erinnern. "Zehn Minuten lang war Weltuntergang", sagt der Gmundner Bezirksfeuerwehrkommandant Stefan Schiendorfer. Binnen weniger Minuten war das Unwetter am Dienstagabend über die Kaiserstadt hereingebrochen.

Mehr als 1000 Bäume wurden von den Sturmböen entwurzelt, Keller standen unter Wasser, Bäche traten über die Ufer. "Das war wie ein Hurricane. Uns hat jemand vom Wolfgangsee angerufen, dass etwas kommt. Aber das Unwetter war zu schnell da. Wir konnten nicht mehr reagieren. Der Gastgarten ist jetzt demoliert, aber zum Glück ist es nur Sachschaden", sagt k.u.k-Wirt Max Hofbauer.

Im Bauerpark wütete der Sturm heftig. "Da standen mehr als 200 Jahre alte Bäume. Die sind entwurzelt", sagt Hofbauer. In der Mitte des Kurparks bildete sich durch die Regenschauer ein kleiner See.

Die Helfer mussten sich am Abend erst einmal zu den Einsatzorten vorkämpfen. Zahlreiche Straßen waren durch die Überflutungen oder durch umgestürzte Bäume zeitweise blockiert. Die Feuerwache Perneck entging nur knapp einer Überflutung. Die Kameraden mussten zuerst ihr eigenes Depot sichern, bevor sie zu den Einsätzen ausrücken konnten.

In der Ortschaft Mitterweißenbach war durch einen Stromausfall das Beatmungsgerät eines Patienten ausgefallen. Der Feuerwehr gelang es aber rasch, die Stromversorgung wieder herzustellen.

Der Mittwoch brachte für die Einsatzkräfte noch keine Erholung. Den ganzen Tag über wurden Schäden begutachtet und Verwüstungen beseitigt. 

 

Schäden in ganz Österreich Gestrichene Flüge, abgedeckte Dächer
Vom Hagel schwer beschädigtes Auto in Gleisdorf in der Steiermark Bild: APA/J. EGGENREICH/ BFV WEIZ

Schäden in ganz Österreich: Gestrichene Flüge, abgedeckte Dächer

Nicht nur in Oberösterreich haben die Unwetter massive Schäden angerichtet.

In Litzelsdorf (Bez. Oberwart) wurden bei einem Hagelunwetter Dächer teilweise abgedeckt. Außerdem beschädigten die golfballgroßen Körner dutzende Autos. In mehreren Ortschaften fiel zumindest zeitweise der Strom aus.

Am Flughafen Schwechat kam es zu Umleitungen, Verspätungen und Annullierungen. Immer wieder musste die Bodenabfertigung unterbrochen werden. 400 Passagiere waren gezwungen, die Nacht am Flughafen zu verbringen.

Stark betroffen war auch die Obersteiermark. 1500 Feuerwehrleute standen alleine hier im Einsatz. Erste Schätzungen gehen alleine für die Landwirtschaft von Millionenschäden aus.

Auch in Salzburg standen die Einsatzkräfte im Dauereinsatz. Sturmböen mit mehr als 100 km/h deckten etliche Dächer ab. Hunderte Haushalte waren für mehrere Stunden ohne Strom.

 

Meteorologe: „Auswirkungen werden schlimmer“

Davon, dass die Häufigkeit heftiger Gewitter zunimmt, ist ZAMG-Meteorologe Josef Haslhofer nicht überzeugt: „Wissenschaftlich gesehen, kann man derzeit noch nicht sagen, dass solche Ereignisse häufiger werden.“

Sehr wohl haben sich aber die Auswirkungen verschlimmert: „Es werden immer mehr Flächen versiegelt, und das Wasser hat weniger Möglichkeiten zu versickern. Die Konsequenz ist, dass es größere Schäden gibt“, sagt der Meteorologe. Die Gewitter vom Dienstagabend erreichten im Flachgau und zeitweise auch in Bad Ischl eine Stärke, wie sie nur alle zehn Jahre vorkommt. Erst ab Freitag soll das Wetter in Oberösterreich wieder merkbar besser werden.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 14.07.2016 15:36

Die Natur zerstört die Natur !

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( Kommentare)
am 14.07.2016 04:13

So richtig passt das für mich noch nicht zusammen.

Wer hat den Bauer-Park versiegelt?

Was hat der Sturm mit Bodenversiegelung zu tun?

Wie lange wird das Wort Bodenversiegelung so in Mode sein wie jetzt?

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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 14.07.2016 07:04

So unrichtig ist das nicht mit der Bodenversiegelung. Immer mehr wird zubetoniert, landwirtschaftliche Flächen trocken gelegt, um die trockener gewordenen Böden mit walzenähnlicher Bereifung an den Geräten perfekt zu versiegeln...

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( Kommentare)
am 14.07.2016 07:36

Die (übermäßige) Bodenversiegelung und -Verdichtung kann auch niemand bestreiten;

die Auswirkungen in Parks erscheinen mir komisch - als Erklärung für alles scheint sie mir nicht zu taugen.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 14.07.2016 10:26

äääääh ... was ist denn jetzt daran nicht zu verstehen?
Wenn überall der Boden "versiegelt" wird, dann gibt es automatisch auch mehr Wasser in den Parks. Das Wasser kann ja an anderer Stelle nicht mehr abfließen. Also sammelt es sich da, wo der Boden nicht versiegelt ist.

Also wo? In den Parks und Grünflächen! Normal!

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 14.07.2016 10:57

Es ist einfach furchtbar, wie sich in den Foren Leute betätigen, die von der jeweiligen Sache keine Ahnung haben! Ihre Stellungnahme (Killerkaninchen) ist natürlich die richtige. Bodenversiegelung mit schweren Landmaschinen??? Zubetonieren durch immer größeren Grünlandverbrauch sind die Ursache mancher Überschwemmung.Und so ist Bodenversiegelung zu definieren.

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jago (57.723 Kommentare)
am 14.07.2016 11:28

Was die Maschinen betrifft:

Als ich noch ein Kind war, hat mein Vater aus dem Wald einzelne Bäume heraus geschnitten. Die Kunst beim Fällen bestand darin, die übrigen Bäume nicht zu beschädigen. Und selbst damals waren es schon vorwiegend Fichten-Unkulturen mit wenigen Eichen und Tannen dazwischen.

Mit den Erntemaschinen sind ganze Lichtungen das Resultat bis zum Nachwachsen - wenn nicht das Rehwild auch diese Bäumchen wegfrisst. Die Stauden, die im Unterholz der Lichtungen nachwachsen und das Gras sollten eigentlich gute Wasserspeicher sein aber ich bezweifle, dass sie besser sind als das Moos unter den hohen Bäumen.

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( Kommentare)
am 14.07.2016 17:12

„ganze Lichtungen“ … das ist natürlich den Erntemaschinen „geschuldet“, wobei die Maschinen selbst in einem Wald nichts zu suchen hätten. Einzelne Bäume herausnehmen ist gut, Streifen uns auch noch. Stichwort Plentern.

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( Kommentare)
am 14.07.2016 17:18

jago: (nicht jagt)

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( Kommentare)
am 14.07.2016 17:09

Hüpfer, warum soll in einem Park (neben dem Bach) das Wasser nicht abfließen, wenn zwei hundert meter daneben ein Berghang verbaut wurde?

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benni_börger (1.462 Kommentare)
am 14.07.2016 09:46

nicht zu vergessen die betonierenden betonköpfe - die werden auch überall mehr grinsen

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( Kommentare)
am 14.07.2016 22:08

Ruflinger, eine einfache Rechnung: 100 Liter Wasser pro m² nehmen wir an sind gefallen, ein starker Regen. Die durchschnittliche Versiegelung eines Einfamilienhauses plus Einfahrt und Garagen sagen wir 400 m² macht 40 000 Liter Wasser pro Haus mal die Anzahl der Häuser plus Straßen plus größere Gebäude ...

Bekommen Sie jetzt eine Vorstellung von den ungeheuren Wassermassen?

Wohin mit dem Wasser?
Kanalsysteme sind hoffnungslos überlastet.
Versiegelte Flächen speichern nichts.

Im Park, an den tiefsten Flächen, bildet sich ein See, der durchnässte Boden führt dazu dass Bäume durch den Sturm leichter entwurzelt werden.

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