Stefan Spiessberger: Mit Wind und Wasser aufgewachsen
Der Wind in Ebensee ist schuld. Wäre das Südufer des Traunsees ein ruhiger Winkel, würde Stefan Spiessberger jetzt vermutlich studieren.
Aber weil an der Traunmündung dank Gebirgsthermik ständig eine steife Brise weht, entdeckte der heute 24-Jährige als Jugendlicher vor seiner Haustür den Kitesport und entschied sich nach seiner Matura, daraus einen Beruf zu machen.
Kiter sind Surfer, die sich vom Wind über das Wasser ziehen lassen. Spiessbergers Disziplin ist der Freestyle. Er lebt davon, bei Wettbewerben innerhalb von sieben Minuten möglichst kraftvolle und spektakuläre Sprünge hinzulegen, die dann von Juroren bewertet werden. Und die Juroren sind meistens begeistert. Momentan ist der Ebenseer Vize-Europameister. Im Weltcup mischt er weit vorne mit – auch wenn er mit der laufenden Saison nicht ganz zufrieden ist. Bisher reichte es für einen siebten und einen neunten Platz. "Ich will mich aber unter den Top-Fünf etablieren, mein Traumziel ist natürlich ein Podiumsplatz", sagt Spiessberger. Die nächsten Gelegenheiten dazu bieten sich auf den nächsten Weltcup-Stationen Fuerteventura, Deutschland und Argentinien.
Wer glaubt, das Leben von Kite-Sportlern bestehe nur aus Strand und Sonne, täuscht sich aber. Der Alltag von Spiessberger wird von hartem Kraft- und Ausdauertraining bestimmt. "Ohne totale Fitness kannst du beim Kiten nicht bestehen", sagt er. Spiessberger weiß auch, dass seine Zeit begrenzt ist. "Mit 35 Jahren werde ich körperlich nicht mehr mithalten können." Seine Zukunft sieht er dennoch im Kite-Sport. Nach dem Ende seiner sportlichen Karriere will er als Entwickler in der Branche bleiben.
Bis dahin genießt der junge Mann es, auf der ganzen Welt unterwegs zu sein, und freut sich auch jedes Mal wieder auf die Rückkehr in seine Heimat im Salzkammergut. "Es ist schon cool, sich von der Mutter verwöhnen zu lassen", sagt er. Außerdem wartet der Traunsee vor der Haustür.
Kindergarten: Ausbildungsangebote werden ausgebaut
Linz an die Donau!
"Wir müssen aufhören, ständig Schuldige zu suchen"
87.000 Euro Schaden: Autoräder-Dieb wurde zu zwei Jahren "scharf" verurteilt
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.