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Startschuss zur Zentralmatura: "Sind froh, dass es endlich losgeht"

Von Herbert Schorn, 17. März 2015, 00:04 Uhr
Startschuss zur Zentralmatura: "Wir sind froh, dass es jetzt endlich losgeht"
(Symbolbild) Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Mit Schüler-Präsentationen der "vorwissenschaftlichen Arbeit" vor Matura-Kommissionen startete am Montag in den ersten 17 Gymnasien Oberösterreichs die neue Reifeprüfung

Es ist acht Uhr, als sich die Matura-Kommission im zweiten Stock des Linzer Khevenhüller-Gymnasiums erhebt: Vorsitzender Harald Gebeshuber, Direktor Andreas Pree und drei Lehrer eröffnen die mehrtägige Präsentationsphase der "vorwissenschaftlichen Arbeiten" (VWA) – und damit den ersten Abschnitt der Zentralmatura in Oberösterreich. "Sie beginnen heute mit einer historischen Präsentation", sagt der Vorsitzende zur ersten Kandidatin Lisa Burger, die angespannt vor ihm beim Laptop steht. "Sie werden noch ihren Enkerln davon erzählen können, dass sogar die Presse dabei war." Er lächelt ihr aufmunternd zu: "Daher werden Sie gar nicht nervös sein."

Hohe Belastung für Schüler

Das ist ihr Stichwort. Nun legt die 18-Jährige ihr Thema dar. Sie hatte sich in ihrer Arbeit mit gesundheitlichen Auswirkungen von Light-Produkten befasst. 40.000 bis 60.000 Zeichen muss diese Arbeit, um die seit der Reform kein Maturant mehr herumkommt, umfassen. Die Schüler sollen lernen, sich in ein Thema tiefer einzuarbeiten, mehrere Quellen zu verwenden. Doch zur Note gehören auch die vorbereitete Präsentation vor der Kommission und das Beantworten von Fragen. Das bringt Lisa Burger aber nicht aus der Fassung: Gut vorbereitet erklärt sie den Unterschied von Light- und Diätprodukten, zählt gesundheitliche Folgen von Light-Waren auf, berichtet über fragwürdige Inhaltsstoffe.

Draußen vor der Tür ist die Stimmung angespannt. Schüler wandern murmelnd auf und ab, Professor Ortwin Neudorfer beantwortet letzte Fragen. Der Geografie- und Sportlehrer sieht diese Arbeit positiv: "Die Schüler beschäftigen sich erstmals wissenschaftlich mit einem Thema. Sie lernen Zitieren und das Erforschen von Inhalten." Aber: "Die VWA ist auch sehr anspruchsvoll."

Das sehen viele Schüler ähnlich. "Grundsätzlich ist die VWA eine gute Idee", sagt Magdalena Fuchs aus der 8K. Das Problem sei die hohe Belastung gerade in der achten Klasse: "Wir haben vierstündige Schularbeiten, Tests, den Maturaball, jetzt noch die VWA. Da baut sich viel Druck auf." Sie sagt, was viele denken: "Das ist noch nicht ganz durchdacht." Direktor Pree sieht die Maturareform dennoch positiv: "Wir sind froh, dass es jetzt losgeht. Nach 23 Jahren war es an der Zeit, die Matura zu überdenken." Wird sie durch die Reform besser? Er bleibt diplomatisch: "Das wissen wir im Juni."

"Spannende Fragen"

Im Prüfungszimmer hat unterdessen die Fragerunde der Kommission begonnen. Lisa Burger beantwortet, wie die Literatursuche lief, ob die Arbeit ihre eigene Haltung zum Thema beeinflusste, welche ihre größte Erkenntnis war. Nach 18 Minuten ist alles geschafft. "Ich bin froh, dass es vorbei ist", sagt die Schülerin. Sie hat ein gutes Gefühl: "Die Kommission war nett und die Fragen spannend."

Nun beginnt das Warten, erst zu Mittag wird das Ergebnis verkündet. Im Khevenhüller-Gymnasium scheint die Zentralmatura unter einem guten Stern zu stehen: Mit Lisa Burger schließt gleich die erste Kandidatin mit "Sehr gut" ab.

 

Zentralmatura

60.000 Zeichen darf die „vorwissenschaftliche Arbeit“ (VWA) maximal haben. Dabei lernen die Schüler, sich intensiv mit einem Thema ihrer Wahl zu beschäftigen, mehrere Quellen zu verwenden und richtig zu zitieren.

17 Gymnasien starteten gestern mit den Präsentationen: Jeder Schüler muss seine Arbeit kommissionell vorstellen. Diese Phase der Zentralmatura endet in Oberösterreich am 18. April.

Am 4. Mai beginnen die schriftlichen Zentralmatura-Klausuren mit Russisch. An den Tagen darauf folgen Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch. Die zweite Woche startet mit Mathematik (11. Mai). Italienisch sowie Latein/Griechisch folgen am 12. und 13. Mai. Im Juni werden die mündlichen Prüfungen abgehalten.

 

Nachgefragt: Wie gefällt Lehrern und Schülern die vorwissenschaftliche Arbeit (VWA)?

"Unsere Schüler sind großteils gut vorbereitet. Wir werden aber heuer darauf drängen, dass sie früher mit der Arbeit beginnen." - Andreas Pree, Direktor

"Die Präsentationen der Arbeiten sind eine gute Vorbereitung auf die mündliche Matura. Die Schüler wissen, was auf sie zukommt." - Ortwin Neudorfer, Professor

"Die VWA bringt viel. Man lernt, Informationen schriftlich zu verarbeiten und vor mehreren Leuten zu reden." - Julia Lechner, 8K-Klasse

"Mir hat die Arbeit an meinem Thema viel Spaß gemacht, auch das Schreiben war sehr lehrreich." - Lisa Burger, 8K

"Die VWA ist grundsätzlich eine gute Idee. Aber in der achten Klasse hat man ohnehin viel Stress, jetzt kommt noch diese Arbeit dazu. Da baut sich viel Druck auf." - Magdalena Fuchs, 8K
 

 

 

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