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Sonja Taubinger kämpfte sich zurück ins Leben

19. November 2014, 00:04 Uhr

Sonja Taubinger lebte auf der Straße – jetzt ist sie Sprecherin für Wohnungslose.

Im Jahr 1998 war Sonja Taubinger ganz unten. Die damals 19-Jährige hatte kurz hintereinander zwei Söhne geboren und lebte mit ihnen bei ihrer Mutter in Asten. Nach einer harten Auseinandersetzung mit dieser landete Taubinger auf der Straße, die Kinder blieben bei der Mutter. Diese Zeit prägt sie bis heute. „Das Schlimmste ist die ungewisse Zukunft“, sagt sie. „Du weißt nie, wie es weitergeht.“ Monatelang schlief sie auf Parkbänken, in Zugwaggons oder bei verschiedenen Männern. „Für Frauen ist die Obdachlosigkeit noch schlimmer. Man ist den Männern ausgeliefert. Manche glauben, man ist Freiwild.“
Derzeit gibt es rund 1000 Obdachlose in Oberösterreich. 300 von ihnen leben auf der Straße, der Rest wird in Notschlafstellen in Linz, Wels, Steyr, Vöcklabruck und Braunau betreut. Für die Hilfe für Wohnungslose, etwa Notschlafstellen, Tageszentren, Wohnprojekte oder die Delogierungsprävention, zahlte das Land 2013 5,9 Millionen Euro. Das Geld sei gut angelegt, sagt Soziallandesrätin Gertraud Jahn (SP): „Wir verhindern, dass diese Menschen abdriften, und tragen so zur Stabilisierung der Gesellschaft bei.“ Heinz Zauner, Chef der Arge für Obdachlose, bemerkt ein Ansteigen der Zahl seiner Klienten, ausgelöst durch die Krise und die hohe Arbeitslosigkeit: „Wir haben bei unseren Beschäftigungsprojekten um ein Drittel mehr Anfragen um Arbeit.“
Derartige Projekte gaben auch Sonja Taubinger Auftrieb. Sie kam in einer betreuten WG unter und arbeitet heute bei der Obdachlosenzeitung Kupfermuckn. Das half ihr, weitere Schicksalsschläge zu bewältigen. 2008 wurde bei ihr Krebs diagnostiziert, 2013 nahm sich ihr älterer Sohn mit 16 Jahren das Leben. Trotzdem lässt sich die 35-Jährige nicht unterkriegen. Sie vertritt mit Manfred Schweiger Wohnungslose beim Land Oberösterreich, wo sie mit einem „Obdachlosenratgeber“ bereits ein eigenes Projekt initiierten. Schon bald will sie aber das Kapitel Obdachlosigkeit endgültig beenden. Dann wird sie mit ihrem Lebensgefährten in die erste eigene Wohnung ziehen.

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1  Kommentar
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Ameise (45.683 Kommentare)
am 19.11.2014 08:47

da wird"Menschlichkeit"grossgeschrieben...

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