So schützen Sie Ihre Pflanzen vor dem Frost

Am schlimmsten wird es in der Nacht zum Freitag. Bis zu sieben Grad unter Null sagt Bernhard Niedermoser von der ZAMG-Servicestelle Salzburg/O.Ö. da voraus. „Ein Wahnsinn um diese Jahreszeit“, heißt es vom Obstbau-Referat der oö. Landwirtschaftskammer. Enorme Ernteeinbußen sind zu befürchten. Die Möglichkeiten, wie man seine Kulturen vor dem Frost schützen kann, sind begrenzt. Leider. Das betont auch der Gmundner Obstbau-Experte Heinrich Metz. Besonders anfällig für den Frost sind demnach die jungen Früchte, die sich an den Marillen- und Kirschbäumen bereits gebildet haben. Und der frisch aufgeblühte Flor der Zwetschgen, Pflaumen und Birnen: „Weil Pollenschlauch und Narbe extrem empfindlich sind“, sagt Metz. Was tun, um einen Totalausfall zu verhindern?

• Plastik-Vlies: Schützt am besten die Gemüsekulturen, etwa Kohlrabi oder frühe Salatsorten. Zum Schutz von Obstbäumen müsste man das Vlies über ein Gerüst hängen, das man aus Stangen um den Baum errichtet. Eine mühsame Angelegenheit.
• Baldrianextrakt: Kann man am Abend und in der Früh in die Blüten spritzen, gewährt aber nur bis minus 2 Grad einen gewissen Schutz.
• Sprenkleranlagen: Die „Frostberegnung“ muss die ganze Nacht hindurch in Gang gehalten werden. So werden die Kulturen von einem Sprühnebel umhüllt. Dadurch bildet sich an den kleinen Früchten und an den Blüten eine Eisschicht, die eine Temperatur von null Grad konserviert. Die Bewässerung kann man auch mit Hilfe eines Wasserschlauchs durchführen, dabei muss man aber die Bäume mindestens einmal pro Stunde „anspritzen“.
• Griller unter den Baum stellen und in regelmäßigen Abständen mit frischer Kohle befeuern. Auch fackelartige Paraffinkerzen können die Temperaturen um die Obstgehölze erhöhen. Ein probates Mittel im Weinanbau stellen Holzballen dar, die man im Umkreis der Stöcke anzündet. Das ist aber im Hausgarten verboten.
• Hagelnetze über die Obstbäume spannen. Wird vor allem im Erwerbsobstbau abgewendet.
• Plastikplanen: Damit kann man vor allem Marillenbäume schützen, die nahe einer Hauswand gepflanzt wurden.

Könnte nicht auch eine Schneedecke, wie sie die Meteorologen am Mittwoch und Donnerstag  oberhalb von 500 Metern vorhersagen, die Bäume vor dem Frost schützen? „Das hätte nur einen Effekt, wenn sie völlig vom Schnee umhüllt würden“, sagt Metz. Leider wird der Frost aber auch mit starkem Nordwind einhergehen. Da bleibt der Schnee nur auf einer Seite „hängen“, und der Rest des Baumes bleibt ungeschützt.

Schicken Sie uns Ihre Schneefotos!

Haben sie aktuelle Schnee-Bilder? Schicken Sie uns Ihre Fotos an online@nachrichten.at.

Bilder können Sie uns auch via Facebook und Whatsapp zukommen lassen. Sie nutzen den OÖN-Whatsapp-Dienst noch nicht? Hier können Sie sich anmelden!