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Schüler für mehr digitalen Unterricht: "Viele Lehrer sind noch zu altmodisch"

Von Herbert Schorn, 11. September 2017, 00:05 Uhr
Schüler für mehr digitalen Unterricht "Viele Lehrer sind noch zu altmodisch"
Mit dem Schiff zum Schulstart: In Hallstatt wird den neuen Schülern der HTL ein ganz besonderer Empfang bereitet. Am letzten Ferientag holten sie die Lehrer am Bahnhof ab, um sie mit dem Boot zur neuen Schule zu bringen. Bild: Hörmandinger

LINZ. Heute startet für 188.500 Schüler und 20.000 Lehrer in Oberösterreich die Schule. Schulsprecher wollen, dass neue Medien forciert werden: "Das bringt mehr Abwechslung"

Nach neun Wochen Ferien ist es heute so weit: Für 643.500 Schüler in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, der Steiermark und Oberösterreich geht die Schule wieder los. Allein hierzulande starten 188.500 Schüler in den Unterricht, wo sie von knapp 20.000 Lehrern begrüßt werden.

Mit dem heutigen Tag treten auch die drei neuen Landesschulsprecher ihr Amt an: Benedikt Neuhuber spricht für die Gymnasien, Magdalena Stefely für die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen und Martin Steiner für die Berufsschulen. Sie waren im Juni für ein Jahr gewählt worden. Im OÖN-Gespräch setzt sich das Trio, das gemeinsam immerhin mehr als 82.000 Schüler vertritt, kritisch mit Schule und Unterricht auseinander.

Mehr individuelle Schwerpunkte

Alle drei sprechen sich dafür aus, dass die neuen Medien öfter im Unterricht eingesetzt werden. "Ja, wir sind für die Digitalisierung", sagt Magdalena Stefely, die die Linzer HTL für Grafik und Mediendesign besucht. "Im Unterricht sind viele Lehrer noch zu altmodisch." Digitale Medien würden ein Mehr an didaktischen Methoden im Unterricht bedeuten: "Das bringt mehr Abwechslung." Benedikt Neuhuber konkretisiert: "Es geht nicht darum, immer mit digitalen Medien zu arbeiten. Aber WLAN-Verbindung, Computer und Beamer sollten zur Grundausstattung jeder Klasse gehören." So musste der 17-Jährige darum kämpfen, seine Mitschriften auf einem Tablet-PC führen zu dürfen.

Eine weitere Forderung betrifft den individualisierten Unterricht. "Wir müssen vieles lernen, was wir später nie brauchen", sagt Neuhuber. Alle drei fordern, dass Schüler in der Oberstufe mehr individuelle Schwerpunkte setzen können – um zu lernen, was sie interessiert und sie daher später brauchen werden: "Ein Drittel des Unterrichts sollte aus allgemeinbildenden Fächern bestehen, ein Drittel aus zweig- oder schulspezifischen Gegenständen und ein Drittel sollten die Schüler wählen können", sagt Neuhuber und nennt als Beispiel eine Woche im vergangenen Schuljahr mit zehn Tests. "Was bringt das?", fragt er. Stefely: "Man lernt von allem ein bisschen etwas, geht aber nicht in die Tiefe."

Das Image der Lehrberufe ist Martin Steiner, der bei der Firma Fronius eine Lehre zum Mechatroniker macht, ein großes Anliegen: "Die Lehre darf nicht nur ein Plan B sein, wenn es in einer höheren Schule nicht klappt. Mit ihrer Verbindung von Praxis und Schule ist sie ein guter Grundstein für den späteren beruflichen Weg."

Mehr Mitspracherecht

Schließlich wollen alle drei, dass Schülervertreter auf Landesebene mehr Mitspracherecht haben. Sie fordern, dass es ein Gremium wie den Schulgemeinschaftsausschuss, in dem Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam Entscheidungen treffen, auch im Land gibt. Doch dazu müsste erst ein Bundesgesetz geändert werden. Aufgeben wollen sie diese Forderung trotzdem nicht, sagt Stefely: "Schließlich geht es ja um uns."

 

Wahldiskussion

Politische Bildung ist den drei neuen Landesschulsprechern ein großes Anliegen. Daher organisieren sie gemeinsam mit den OÖNachrichten eine Diskussion mit Kandidaten für die Nationalratswahl. Sie findet am 27. September von 9 bis 11.30 Uhr in der Stadthalle in Wels statt. Moderieren wird OÖN-Politikressortleiter Wolfgang Braun. Zielpublikum sind Schüler der Oberstufe aus ganz Oberösterreich.
Eine Anmeldung ist per E-Mail unter kontakt@lsv-ooegv.at möglich.

 

Benedikt Neuhuber, Landesschulsprecher für Gymnasien, 17, Altmünster Bild: Weihbold

„Wir müssen vieles lernen, was wir später nie brauchen. Schüler sollen mehr individuelle Schwerpunkte setzen können.“ 
Benedikt Neuhuber, Landesschulsprecher für Gymnasien, 17, Altmünster

 

Magdalena Stefely, Landesschulsprecherin für berufsbildende Schulen, 19, Steinerkirchen/Traun Bild: Weihbold

„Wir wollen auch auf Landesebene mehr Mitspracherechte. Schließlich geht es ja um uns.“
Magdalena Stefely, Landesschulsprecherin für berufsbildende Schulen, 19, Steinerkirchen/Traun

 

Martin Steiner, Landesschulsprecher für Berufsschulen, 19, Thalheim/Wels Bild: Weihbold

„Die Lehre braucht ein besseres Image. Sie darf nicht nur Plan B sein.“
Martin Steiner, Landesschulsprecher für Berufsschulen, 19, Thalheim/Wels

 

 

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5  Kommentare
5  Kommentare
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Gugelbua (31.810 Kommentare)
am 11.09.2017 12:02

die einen sagen so die anderen so und der Turm von Pisa wird immer schiefer zwinkern

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 11.09.2017 11:45

altmodisch wird wahrscheinlich mit einer gewissen strenge verwechselt.
die alten Lehrer/innen nehmen die dinge noch ernst und waren wirklich bestrebt wissen zu vermitteln. die frischgefangten, sehn nur die Vorteile, viel Freizeit etc.. siehe den bedarf an Nachhilfestunden.

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Mancunianboy (41 Kommentare)
am 11.09.2017 12:13

das sehe ich nicht so. Die jungen Lehrer in den Schulen meiner Kinder sind sehr engagiert.

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 11.09.2017 12:44

ausnahmen bestätigen die regel.

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PubliusCorneliusTacitus (110 Kommentare)
am 11.09.2017 17:22

Wehre mich auch gegen diese Unterstellung.

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