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Schrottauto explodierte: Mann wurde operiert - Lebensgefahr

Von nachrichten.at, 26. Juli 2014, 12:12 Uhr
Explosion Laussa
Bild: Josef Moser

LAUSSA. Noch immer in Lebensgefahr schwebt ein Mann, der bei einer Explosion im Bezirk Steyr-Land schwer verletzt worden ist: Sechzig Prozent seiner Haut sind verbrannt. Am Samstagvormittag wurde er von Unfallchirurg Herbert Haller operiert.

Nach einem schweren Explosionsunglück am Freitag gegen 16.45 Uhr in Laussa im Bezirk Steyr kämpft ein Ärzteteam des Linzer Unfallkrankenhauses um das Leben eines 67-jährigen Mannes: Das Opfer erlitt Verbrennungen von rund 60 Prozent der Hautoberfläche und ist in Lebensgefahr.

Mann stand in Flammen

Zu dem Unglück kam es, als der Pensionist im Freien mit einer „Flex“ an einem schrottreifen Opel Kadett arbeitete. Der Bastler hatte versucht, das Heckteil des Wracks abzutrennen. Dabei dürften sich Reste von Benzindämpfen im Tank entzündet haben. Laut Polizei explodierte der Tank - das Auto und der Mann standen in Flammen. Ein Nachbar eilte zu Hilfe und versuchte, den Pensionist mit einem Gartenschlauch abzulöschen. Sogar das Explosionopfer selbst griff laut Pressestelle der Polizei zu einem Gartenschlauch. Die beiden schafften es schließlich, die Flammen einzudämmen, die jedoch bereits einen großen Teil der Haut des Mannes verbrannt hatten. 

"Knall war in der ganzen Siedlung zu hören"

„Der Explosionsknall war in der Siedlung nicht zu überhören“, sagten Nachbarn den OÖNachrichten. Während sie ersten Hilfe leisteten, wurden die freiwilligen Feuerwehren Laussa und Losenstein, das Rote Kreuz sowie das Team des Notarzthelikopters „C10“ alarmiert. Bis zum Eintreffen der Hubschraubermannschaft versorgten die Nachbarn und die Feuerwehrmänner den Schwerverletzten. Der 67-Jährige wurde vom Helikopter in das UKH Linz gebracht.

Dort übernahm gegen 17.30 Uhr der Spezialist für Brandverletzte, Unfallchirurg Herbert Haller (62), gemeinsam mit anderen Kollegen der Intensivmedizin und einem speziellen Pflegeteam die Behandlung auf der Intensivstation. Wie so eine Behandlung abläuft lesen Sie unten. 

 

Herbert Haller
Herbert Haller, Spezialist für Verbrennungsverletzungen am UKH Linz.  Bild: (Weihbold Volker)

Herbert Haller, Spezialist für Verbrennungsverletzungen am UKH Linz. 

Information: So werden Verbrennungsverletzungen behandelt

Im Linzer Unfallkrankenhaus behandelt ein Ärzte- und Pflegeteam  rund um den Spezialisten Herbert Haller Verbrennungsverletzte nach einer Art Stufenplan:

Schockbekämpfung: Zunächst wird versucht, den Kreislauf des Patienten zu stabilisieren. Das passiert im so genannten Schockraum durch den Intensivmediziner. "Gleichzeitig beurteilt ein Unfallchirurg das Ausmaß und die Tiefe der Verbrennung. Er teilt die Brandwunden nach Graden von eins bis vier ein", sagt Herbert Haller.

Chirurgische Versorgung: Ist der Patient operationsfähig, werden sofort zerstörte und geschädigte Hautbereiche abgetragen. Stark verbrannte Hautteile sind Ausgangspunkt für schwere Infektionen. Die zumeist großen Wundflächen müssen vorübergehend mit Fremdhaut bedeckt werden. "Weil Fremdhaut nach etwa einer Woche vom Körper abgestoßen wird, muss sie so bald wie möglich durch Eigenhaut des Patienten ersetzt werden." Aus diesem Grund wird aus einem kleinen Stück Eigenhaut durch spezielle Methoden ein größeres Stück erzeugt und auf die Wunden aufgebracht.

Intensivbehandlung: Nach der Akutversorgung kämpfen die Ärzte auf der Intensivstation weiter um das Leben des jeweiligen Verbrennungsopfers. Großflächige Wunden und körpereigene Keime (Bakterien und Pilze) sind lebensbedrohend. Auch der Flüssigkeitsverlust, oft bis zu 25 Liter täglich, muss von den Intensivmedizinern ausgeglichen werden.

"Ein Patient, der eine schwere thermische Verletzung erlitten hat, ist bis nach Ende des künstlichen Tiefschlafes und der Beatmung potenziell lebensbedroht", sagt Haller. Dieser kritische Zeitraum könne bis zu acht Wochen nach dem Unfall dauern.

Multiorganversagen: "Die spezielle Problematik nach einer schweren Verletzung durch Hitzeeinwirkung besteht darin, dass mit Verletzungsbeginn verschiedenste Prozesse auf zellulärer Ebene im Patientenkörper in Gang gesetzt werden", so der Verbrennungsexperte.

Diese Prozesse, die eigentlich zur Abwehr von schädigenden Einflüssen notwendig seien, würden sich schließlich gegen den eigenen Körper richten. Dadurch komme es zu so genanntem Multiorganversagen. Die Funktion von Lunge, Nieren oder Leber kann aber nur teilweise durch Maschinen ersetzt werden. Die Überlebenschance sinkt drastisch.

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