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Schock nach Mord im Innviertel: "Eine fürchterliche Tragödie"

Von Max Hofer, Thomas Streif und Robert Stammler, 20. Februar 2018, 05:04 Uhr
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Bildergalerie 28-Jähriger soll Mutter im Innviertel getötet haben
Bild: www.fotokerschi.at | Kerschbaummayr

POLLING/MALCHING. Groß ist die Fassungslosigkeit nach der Tragödie in Polling (Bezirk Braunau), wo ein 28-Jähriger am Montag seine Mutter erwürgt haben soll.

Der Rotor des Rettungshubschraubers rattert, hinzu mischen sich die Sirenen von Einsatzfahrzeugen. In der sonst so ruhigen Unionstraße in Polling im Bezirk Braunau ist am Montagvormittag alles anders. Polizisten sperren die Zufahrt zu einem Einfamilienhaus, Spurensicherer in weißen Schutzanzügen drängen ins Innere.

Nur Minuten zuvor, gegen 10 Uhr, hatten Nachbarn das Quietschen von Autoreifen gehört, gleich darauf war ein Arzt eingetroffen und Nachbar Herbert Pomarolli ahnte: "Da muss etwas Schlimmes passiert sein!"

Der Lehrer sollte recht behalten. Im Haus vis-à-vis lag Eleonore Sch. leblos im Badezimmer. Ihr älterer Sohn hatte noch verzweifelt versucht, seiner 64-jährigen Mutter zu helfen, doch die Reanimierungsversuche blieben ohne Erfolg. Er war es auch, der Rettung und Polizei verständigte.

Der 31-jährige Deutsche war von seinem 28-jährigen Bruder, ebenfalls einem Deutschen, telefonisch mit den Worten, dass etwas mit der Mutter passiert sei, in die Neubausiedlung in Polling gerufen worden. Allem Anschein nach hatte der jüngere Sohn seine Mutter zuvor getötet. Am Hals des Opfers sowie am Kinn sollen Hautverfärbungen festgestellt worden sein, die auf Erwürgen hindeuten. Die genaue Todesursache stand gestern noch nicht fest, eine Obduktion wurde angeordnet.

Flucht Richtung Deutschland

Noch während der 31-jährige Sohn versuchte, seiner Mutter zu helfen, entwendete der 28-Jährige seinem Bruder den Autoschlüssel und raste mit dessen Mercedes in Richtung Deutschland davon. Die Kripo entdeckte den geparkten Wagen in der oberösterreichischen Gemeinde Mining, wo sich auch das Inn-Kraftwerk Ering-Frauenstein befindet. Ob der Student auf seiner Flucht zu Fuß über die Grenze ging oder gar den eiskalten Fluss hinüber schwamm, war gestern noch unklar.

Knapp eine Stunde nach seiner Flucht wurde der mutmaßliche Täter in der grenznahen bayerischen Gemeinde Malching von deutschen Polizisten festgenommen.

Laut ersten Erhebungen hatte der 28-Jährige, der dem Vernehmen nach unter einer psychischen Krankheit leiden soll, die Nacht zum Montag im Haus seiner Mutter in Polling verbracht. Am frühen Vormittag soll es zu einem Mutter-Sohn-Gespräch gekommen sein, in dessen Verlauf der 28-Jährige offenbar in Rage geriet. In der Folge war es dann offenbar zu der unfassbaren Tat gekommen.

Der jüngere Sohn soll sich zuletzt häufig bei seiner verwitweten Mutter, die vor rund drei Jahren von Altheim nach Polling gezogen und früher in Deutschland verheiratet war, aufgehalten haben. Der Schock bei Nachbar Herbert Pomarolli ist groß: "Wir hatten eine sehr gute Nachbarschaft, auch die beiden Söhne waren immer sehr freundlich."

Der Tatverdächtige sitzt in Passau in U-Haft. Heute soll er einem Richter vorgeführt werden. Offen ist, ob ein mögliches Gerichtsverfahren in Deutschland oder Oberösterreich abgewickelt werden würde. "Wir stellen ein schriftliches Auslieferungsansuchen", sagt Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried auf OÖN-Anfrage. Die Entscheidung darüber, ob die bayerischen Nachbarn den Tatverdächtigen ausliefern, liegt bei den deutschen Behörden.

Video:

Zitiert

"Es ist eine fürchterliche Tragödie, wir sind alle fassungslos. Wir hatten in Polling noch nie ein Gewaltverbrechen. Ich konnte es gar nicht glauben." – Bernhard Reiter-Stranzinger, Bürgermeister der Gemeinde Polling

"Das Verhältnis zu unserer Nachbarin war wirklich sehr gut, auch ihre beiden Buben waren immer sehr freundlich."
Herbert Pomarolli, der Lehrer aus Polling ist erschüttert

"Wir werden ein schriftliches Auslieferungsansuchen stellen. Ob der dringend Tatverdächtige ausgeliefert wird, wird sich zeigen." – Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried

"Zum Motiv und zur genauen Todesursache lässt sich noch nichts sagen. Die deutschen Kollegen haben den Tatverdächtigen eine Stunde nach der Flucht festgenommen." – Simone Mayr-Kirchberger, Sprecherin Polizei Oberösterreich

Schock im Innviertel: 28-jähriger Sohn soll seine Mutter erwürgt haben

 

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