Schock in Hinterstoder nach Unfall-Drama um Liftmitarbeiter
HINTERSTODER. Hinterstoder steht unter Trauer, nachdem der beliebte Liftmitarbeiter Richard P. in der Nacht auf Dienstag von einem Alko-Lenker überfahren und getötet wurde.
„Der Schock ist groß“, sagt Helmut Holzinger, Chef der Hinterstoder Bergbahnen. „Es schmerzt, wenn man einen Mitarbeiter auf so tragische Weise verlieren muss.“ Der 49-Jährige sei ein engagierter, verlässlicher Mitarbeiter gewesen: „Er war bei den Kollegen sehr beliebt, jeder im Ort hat ihn gekannt.“ In der Belegschaft galt er als Urgestein, er war seit 1985 im Unternehmen. Als Maschinist war für die Wartungen und Revisionen der Lifte zuständig, im Winter leitete er den Tagesablauf für die Zubringerbahn zur Mittelstation.
Wie es zu dem Unfall kam, ist nach wie vor unklar. P. war, wie berichtet, gestern gegen 23.45 Uhr zu Fuß in Hinterstoder auf der Stodertal-Landesstraße unterwegs. Plötzlich wurde er von einem Auto überrollt. Der 28-jährige Lenker aus Vorderstoder, der 1,5 Promille Alkohol im Blut hatte, gab an, P. sei auf der Straße gelegen und er habe ihn deswegen übersehen. Um den Unfallhergang zu klären, ordnete die Staatsanwaltschaft eine Obduktion an. Das Ergebnis wird für Nachmittag oder morgen erwartet. Der Gehsteig im Ort sei an der Unglücksstelle beleuchtet gewesen, sagt Hinterstoders Bürgermeister Helmut Wallner. Auch warum Richard P. quer zur Straße gelegen ist, ist noch unklar und Gegenstand der Ermittlungen.
„Er wird uns sehr abgehen“, sagt Wallner. Der Vater einer Tochter war viel im Ort unterwegs und widmete sich in seiner Freizeit gerne dem Fischen. „Wenn so etwas Tragisches passiert, ist man immer geschockt. Das sind tragische Umstände, die da leider, leider zusammengetroffen sind.“ Das Unglück ereignete sich knapp vier Wochen vor dem Ski-Weltcup in Hinterstoder. Der Schock steht den Arbeitskollegen auf der Höss noch ins Gesicht geschrieben. „Ich kann’s noch gar nicht fassen“, sagt einer von ihnen, der heute ohne Richard im Skidoo unterwegs sein musste. „Heute Abend müssen wir ein Bier auf den Richard trinken.“ Der Richard war mit Herzblut bei der Sache. „Er war ein Vollzeit-Liftler, sein Leben war die Seilbahn.“ Der Maschinist brachte auch immer wieder die Verletzten mit dem Skidoo ins Tal.