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Rudolf Weyermüller: Am Neujahrstag packt er die Peitsche aus

Von Verena Gabriel, 30. Dezember 2017, 00:04 Uhr
Rudolf Weyermüller, Pensionist aus Linz Bild: vega

Rudolf Weyermüller von der „Altstädter Bauerngmoa“ schnalzt seit 67 Jahren.

Wenn die Silvesternacht vorüber ist, die Raketen verschossen und die Sektflaschen geleert sind, dann lässt es Rudolf Weyermüller so richtig krachen. Seit 67 Jahren peitscht er die Linzer am Neujahrstag aus den Federn. Der Pensionist ist der älteste Schnalzer der „Altstädter Bauerngmoa“. Das ist jener Linzer Trachtenverein, dessen Mitglieder immer am ersten Tag im Jahr vor dem Landhaus in Linz auftreten. Das Brauchtum nahm 1925 seinen Anfang und wurde seither jedes Jahr praktiziert, selbst in der Kriegszeit.

Das Utensil der Schnalzer ist ein meterlanges, dickes Hanfseil – die „Goaßl“. An ihrem Ende wird ein Seidenschmiss befestigt. „Durch die Bewegung der Goaßl bekommt der Schmiss Schallgeschwindigkeit. Das gibt einen lauten Knall“, sagt Rudolf Weyermüller. In der Finsternis würden gar die Funken fliegen. Ursprünglich sollte das Schnalzen böse Wintergeister vertreiben. Das ist aber nicht der Grund, warum der Konsulent diesen Brauch seit fast sieben Jahrzehnten ausübt. Bereits seine Eltern waren begeisterte Schnalzer. Mittlerweile sind drei Generationen der Familie Weyermüller in der „Altstädter Bauerngmoa“ vertreten. „Mein Enkelsohn steht beim Neujahrsschnalzen ganz vorne und gibt den Ton an“, sagt Rudolf Weyermüller, der bereits dreifacher Uropa ist.

Der 75-Jährige lernte den Umgang mit der Peitsche in den geräumigen Koksbunkern der damaligen Vöest. Wie der Obmann des Trachtenvereins, Alfred Läpple, sagt, sollte man von den Schnalzern zehn Meter Abstand nehmen. Ihre Goaßl sind bis zu viereinhalb Meter lang. Damit sie schön schnalzen, bedarf es viel Übung und Gefühl. Die Technik variiert. Rudolf Weyermüller verrät, wie er beim Schwingen mit den jungen Vereinskollegen mithalten kann: „Ich lasse die Peitsche arbeiten, nicht den Körper“, sagt der erfahrene Schnalzer. Am kommenden Montag, 1. Jänner, hat er wieder seinen großen Auftritt. Die Silvesternacht geht der Linzer wie immer ruhig an – „um Kräfte zu sammeln“.

 

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