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Protest gegen Ausbau des Atomkraftwerks Dukovany

Von rom, 08. September 2016, 12:25 Uhr
Das Atomkraftwerk Dukovany im Süden Tschechiens Bild: (Reuters)

LINZ, DUKOVANY. Tschechiens Regierung plant, das Atomkraftwerk Dukovany auszubauen. Die Anlage ist rund 160 Kilometer von Linz entfernt und soll künftig noch mehr Strom produzieren. Bei Oberösterreichs Umwelt-Landerat Rudi Anschober (Grüne) stößt das Vorhaben auf massiven Widerstand.

Es ist etwa 160 Kilometer und rund drei Autostunden von Linz entfernt: das Atomkraftwerk (AKW) Dukovany im Süden Tschechiens. Seit 1987 sind vier Reaktorblöcke in Betrieb. Gemeinsam mit den zwei Blöcken des Kernkraftwerks in Temelin produzieren sie etwa ein Drittel des tschechischen Gesamtstroms. Im Fall eines schweren Unfalls würde Österreich aufgrund der geografischen Nähe - das Kraftwerk Dukovany ist 32 Kilometer von der niederösterreichischen Grenze entfernt -  mit hohen Strahlungsdosen belastet werden.  

Geht es nach der tschechischen Regierung, sollen in den nächsten Jahren sowohl am Standort Dukovany als auch am Standort Temelin zwei neue Blöcke errichtet werden. Im AKW Dukovany wird das offiziell mit der Erhaltung des Kraftwerks argumentiert und nicht mit einem Strommangel in der Zukunft. 

Der AKW-Betreiber CEZ, ein Energieunternehmen mit Sitz in Prag, hat deshalb Anfang August dieses Jahres den Antrag auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gestellt. Allerdings sind beim Projekt Dukovany noch Fragen offen - etwa wo der Atommüll hinkommt oder wie die geplanten Reaktoren gekühlt werden.

"Die Leute wollen Strom, aber keinen Müll"

Das hat Oberösterreichs Umwelt-Landesrat Rudi Anschober auf den Plan gerufen. Er will die tschechischen Atomausbaupläne stoppen. "Ein Ausbau der Atomkraft hat in Europa keine Zukunft", sagte Anschober heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz. Konkret appelliert der Landesrat mit einer Antiatom-Initiative an die Oberösterreicher - eine schriftliche Stellungnahme, mit der Atomgegner gegen den Ausbau Dukovanys Einspruch erheben können. Die Frist endet am 23. September. 

 

Herbe Kritik am Ausbau üben auch die Vereine Anti-Atom-Komitee und atomstopp_oberösterreich. Manfred Doppler vom Anti-Atom-Komitee mit Sitz in Freistadt: "Die Leute in Dukovany und Umgebung wollen zwar Strom, aber nicht den Müll." 

Noch konkreter wird Roland Egger, Sprecher von atomstopp_oberösterreich: "Tschechien setzt seinen atomaren Weg fort - mit einem virtuellen Projekt. Niemand weiß, was genau gebaut wird, wo es gebaut wird und wer die Kosten dafür trägt." 

Erinnerungen an Tschernobyl und Fukushima

Im Atomkraftwerk Temelin musste gestern, nur einen Tag nach der Wiederinbetriebnahme nach längerer Pause, der zweite Block vom Netz genommen werden. Das Dichtungssystem der Turbine müsse einer Überprüfung unterzogen werden, sagte ein Sprecher. Weil auch Block eins seit zwei Wochen still steht, liefert Temelin zur Zeit keinen Strom. 

Bestimmendes Thema im Großteil der Bevölkerung ist aber ein anderes: Was passiert, wenn es in Temelin, Dukovany oder einem anderen Kernkraftwerk zu einem Unfall kommt? Zu frisch sind die Erinnerungen an die Katastrophen sowohl an Tschernobyl (vor 30 Jahren) als auch an Fukushima (vor fünf Jahren). 

Zivilschutz-Probealarm am 1. Oktober

Aus diesem Grund will der Oberösterreichische Zivilschutzverband die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung stärken. "Die Angst vor so einem Szenario ist groß", sagte Präsident Michael Hammer heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz. "Viele Leute rufen bei uns an und fragen: 'Was kann ich tun? Was soll ich tun? Was muss ich tun?'" 

Nachdem die Zivilschutz-Debatte in Deutschland in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen bestimmt hat, schwappt das Thema nun auch auf Österreich über. Um Bürger für den Krisenfall zu sensibilisieren, gibt der Zivilschutzverband Tipps zum Selbstschutz mit einer Broschüre (www.zivilschutz-ooe.at) sowie Wanderausstellungen in Oberösterreichs Gemeinden. Hammer empfiehlt für den Ernstfall pro Person einen Lebensmittelvorrat, mit dem mindestens sieben Tage überbrückt werden können.

Zu den persönlichen Schutzmaßnahmen zählt auch die Kenntnis der Sirenensignale im Katastrophenfall:

  • Ein drei Minuten gleichbleibender Dauerton bedeutet "Warnung"
  • Ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton bedeutet "Alarm"
  • Ein einmütiger gleichbleibender Dauerton bedeutet "Entwarnung"  
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4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Salzkammergut (3.323 Kommentare)
am 08.09.2016 20:17

Wenn das Sogenannte gegen den Wind Br...die einzige Errungenschaft oder Wortspenden der als Jasager integrierten Grünen in OÖ das einzige ist was deren Rechtfertigung sein soll dann Gute Nacht!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 08.09.2016 13:14

die tschechen zittern jetzt schon vor kleingrünrudi und seinem millionengrab antiatomvereine..... zwinkern

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.09.2016 12:36

Die Kühltürme sind das harmloseste an den Kernkraftwerken! Sie produzieren nur ein paar Wolken.

Auch gute Öl- und Kohlekraftwerke haben Kühltürme. Schlechte hingegen heizen einen Fluss auf und das sieht niemand traurig

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.09.2016 12:53

jago

der Welt Journal von gestern Abend zeigte AUCH auf woher der Dreck in der Luft erzeugt wird .

jetzt wissen wir warum Hofer nach Tschechien reist , er wird beim Ausbau feierlich dabei sein . zwinkern

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