Politik und Tourismus warnen vor Abschottung
HALLSTATT. Die politisch und touristisch Verantwortlichen in Hallstatt sind unglücklich darüber, dass sich im Ort Klagen über den Besucheransturm häufen.
Seit der diesjährigen Gründung der Bürgerliste "Bürger für Hallstatt", die sich gegen den "Massentourismus" ausspricht, bestimmen die Autobustouristen auch die Ortspolitik.
SP-Bürgermeister Alexander Scheutz hält es aber für brandgefährlich, gegen Touristen Stimmung zu machen. "Was täten wir denn ohne unsere Gäste?", fragt er. "Die Tatsache, dass es in unserem Ort noch eine Fleischhauerei, einen Bäcker und ein Lebensmittelgeschäft gibt, verdanken wir nur den Tagesgästen."
Auch Pamela Binder, Tourismusdirektorin in der Welterberegion, wendet sich gegen jede Abschottung. "Die Gäste aus Asien sind eine Riesenchance für uns", sagt sie. "Da setzt sich eine Welle in Bewegung, Touristen aus China und anderen Ländern beginnen Europa gerade erst zu entdecken."
Laut Binder sollte man sich dieser Herausforderung stellen. "Wir müssen die Besucherlenkung verbessern", sagt sie. "Auch die Kulturvermittlung sollten wir optimieren. Ziel muss es sein, aus Tagesbesuchern Nächtigungsgäste zu machen, die die gesamte Region entdecken." Denn damit würde auch die Wertschöpfung steigen.
Erfolge gibt es längst zu vermelden. Die Nächtigungszahlen in Hallstatt stiegen in den vergangenen fünf Jahren um 13 Prozent, die Aufenthaltsdauer der Gäste um 37 Prozent.