Pleite-Wirt startete mit Drogenhandel: Haftstrafe
LINZ. Prozess: In drei Monaten sieben Kilo Cannabiskraut von Tschechien nach Oberösterreich geschmuggelt.
"Das war keine gescheite Idee von Ihnen, da sind wir uns einig", sagte Richter Rainer Nimmervoll zu dem Angeklagten. Der aus der Türkei stammende Österreicher quittierte diesen Kommentar mit einem Nicken. "Sie sind 37 Jahre alt und zum ersten Mal in Ihrem Leben straffällig geworden. Warum?", fragte der Richter. "Mein Lokal ist pleite gegangen, ich habe ungefähr 18.000 Euro Schulden", antwortete der aus dem Traunviertel stammende Beschuldigte. Ein Bekannter, der im Gefängnis sitzt, habe ihm daraufhin den Handel mit Cannabiskraut schmackhaft gemacht. Mit seinem Auto fuhr der 37-Jährige in knapp drei Monaten circa 20 Mal über Wullowitz oder Weigetschlag nach Tschechien, um dort um drei bis fünf Euro pro Gramm Suchtgift zu kaufen. In Summe kamen 7000 Gramm zusammen, die der Angeklagte um sechs bis sieben Euro pro Gramm an Zwischenhändler weiterverkaufte. Laut den Auswertungen seines Handys dürften es mehr als 20 Fahrten nach Tschechien gewesen sein. "Das war aber wegen Autoreparaturen", sagte der Beschuldigte. Er legte ein umfassendes Geständnis ab, das ihm der Richter auch zugute hielt. Das Urteil lautete 24 Monate Haft, davon acht unbedingt. Von diesen war der Mann schon sechs Monate in U-Haft gewesen. Er wurde gestern vorzeitig bedingt aus dem Gefängnis entlassen. (staro)