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Pfarrer aus Nigeria: Zwischen erstem Schock und Freude an der Aufgabe

22. Juni 2018, 00:04 Uhr
Pfarrer aus Nigeria: Zwischen erstem Schock und Freude an der Aufgabe
Von links: Füreder, Nwolisa, Anaedu und Dadas Bild: viel

LINZ. Nur zwei Männer aus Nigeria werden heuer in der Diözese Linz zu Priestern geweiht: Mittlerweile stammt fast jeder sechste Priester in Oberösterreich aus dem Ausland.

"Ich bin mitten im Winter vom heißen Lagos nach Österreich gekommen. Das war der erste Schock." Paulinus Anaedu lacht, wenn er über seine erste Zeit in Österreich in bestem Deutsch spricht. Nach acht Jahren hat sich der gebürtige Nigerianer längst eingelebt. Und doch weiß er, dass aller Anfang schwer ist und was auf zwei seiner Landsleute zukommen wird, die in einer Woche in Linz zum Priester geweiht werden.

Wegen "Personalnot" kommt mittlerweile fast jeder sechste Priester in Oberösterreich aus dem Ausland. Der Großteil stammt aus Polen (51). Aus Afrika kommen 27 (davon 17 aus Nigeria) und aus Deutschland 17 Priester.

Wie geht es den Seelsorgern in einer völlig ungewohnten Umgebung? Wie werden sie auf ihre Aufgaben vorbereitet? Und was erwartet sie in den Pfarren?

Hochdeutsch und Mundart

Paulinus erinnert sich: "Binnen drei, vier Monaten habe ich im Stift Lambach und auf der Universität in Salzburg die neue Sprache gelernt." Nur: "Zwischen Hochdeutsch und Mundart ist ein riesiger Unterschied. Ich kam nach Grieskirchen und konnte den Dialekt und damit die Leute nicht verstehen", erzählt Paulinus, dass er damals frustriert war. Längst hat er diese Hürde überwunden. "Jeder muss sich an den anderen gewöhnen", sagt der 50-jährige Pfarradministrator in Hartkirchen, Haibach und Aschach.

In den 70er- und 80er-Jahren waren es vor allem Priester aus den kommunistischen Ländern, die nach Österreich kamen. "Die Motive lagen zwischen Idealismus und Wahnsinn", sagt Slawomir Dadas heute. Der Pole ist Generaldechant und Pfarrer in Wels.

"Paulinus war dann einer der ersten Afrikaner, der zu uns kam", sagt Martin Füreder, Leiter der Abteilung Priester und Diakonie. Mindestens zwei Jahre lang werden die Priesteranwärter begleitet.

Sprachkurse – auch mit Berücksichtigung unseres Dialekts – stehen auf dem Programm, ebenso Praktika in Jugend- oder Altenheimen. Füreder: "Es bedarf Anstrengungen, um die Priester aus anderen Ländern zu integrieren." Mentalitätsunterschiede werden offenkundig, demokratiepolitische Belange werden besprochen. Und nicht zu vergessen: Auch die andere Seite wird gehört. Laut Füreder wird in den Pfarren um "Verständnis geworben".

Paulinus Anaedu sagt, er habe fast durchwegs positive Erfahrungen gemacht: "Vorurteile wegen meiner Hautfarbe sind Einzelfälle, die nehme ich nicht persönlich." Vielmehr erinnert er sich lieber an die positiven Fälle: "Es gibt Paare, die sagen, sie heiraten nur, wenn ich die Hochzeitsmesse lese."

Maximus Oge Nwolisa (33) wurde 2011 von Nigeria nach Österreich entsandt. Nächste Woche folgt die Priesterweihe, ab Herbst wird er im Bezirk Braunau tätig sein: "Ich freue mich darauf und bin optimistisch." Auch weil er sagt: "Ich fühle mich schon längst nicht mehr als Ausländer." (viel)

Video: Immer weniger junge Männer entscheiden sich dafür ihr Leben Gott und den Menschen zu widmen und Priester zu werden. In Oberösterreich ist mittlerweile jeder sechste Priester aus dem Ausland.

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39  Kommentare
39  Kommentare
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deroberoesterreicher (1.277 Kommentare)
am 22.06.2018 12:22

Die Leute aus den Billigtslohnländenr bzw. Entwicklungsländern sind halt billiger. Das wird wohl auch in der Kirche so sein. Auch die Konzerne u.Wirtschaft lagert immer mehr Arbeitsplätze in Dritte Welt- bzw.Billigstlohnländer aus. Da gibt's keine Sozial-u Umweltstandards. Bringt eben für die Kapitalvermögenden u Aktionäre x-fach höhere Gewinne ein. Europa kann mit einem Kambodscha,oder Vietnam uvm.niemals mithalten. Erst wenn die Sozial- u Umweltstandards in Europa wieder massiv runter gefahren wurden- kann man wieder konkurrenzfähig werden. Daran wird ja eh erfolgreichst gearbeitet. Int.Konzernrechte sollen auch in Zukunft mehr zählen, als Menschenrechte oder die Demokratie.(CETA,TTIP) Ist auch interessant,dass sich leider die Kirche zu diesen demokratie-u.sozialpolitischen Fehlentwicklungen kaum oder gar nicht zu Wort meldet. Auch bez der Widereinführung eines asozialen flexiblen 12 Stundenarbeitstages aus dem 19Jhrd.,hört man von den Kirchenvertretern leider nichts kritisches.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 22.06.2018 12:54

Es gibt keine aktiven Christen in Europa.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 22.06.2018 13:43

woher kommt diese Erkenntnis?

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.06.2018 13:56

Das ist doch keine Erkenntnis, das ist nur eine Phrase.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 22.06.2018 14:10

Ja. Bei 800 Mio Einwohner kann es sich nicht um eine Erkenntnis handeln.
Die politischen Vertreter handeln allesamt unchristlich, das war gemeint.

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( Kommentare)
am 26.06.2018 12:41

Wenn wir unseren Glauben verloren haben, hat das wenig mit Politik zu tun - wir sind zu gesteresst um in die Kirche zu gehen und jammern wenn uns der Islam überrollt.

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Gugelbua (31.756 Kommentare)
am 22.06.2018 10:41

wenns auch nicht viel hilft so schadets auch nicht

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mynachrichten1 (15.428 Kommentare)
am 22.06.2018 12:03

das Gute daran ist, das man sich als Christ dann ein bisserl mehr Gedanken über die Umstände macht, die in deren Herkunftsländern herrschen.

es ist ja gerade, was Afrika betrifft auch eine Schande, das es keine politischen Anstrengungen gibt, die Umstände dort zu verbessern, indem man denen beste Ingenieurskunst zur Verfügung stellt.

eher bekommen die Waffen für ihre Diktatoren, also das Krieggeschäft blüht auch aus Ländern der EU.

Wieso Politik bzw auch die Wissenschaft so beschränkt ist,

kein System zu entwickeln, das universale Menschenrechte und Wohlstand ermöglicht, denn die Ressourcen hat man ja überall, gerade auch in Afrika in Form von Bodenschätzen.

Unsere Kampf Zwerg Politiker oder Partei Kampf Deppen denken halt viel zu wenig in menschliche und technische Kategorien, sondern in teilweise primitivsten Macht und Geldlinien.

Es wird wirklich Zeit, das die EU neben dem Flüchtlingsthema auch das Afrika Thema angeht.

Aber nicht wie Neandertaler oder Träumermentalität.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 22.06.2018 12:53

Lasst Afrika in Ruhe. Arbeitet an euren eigenen Demokratien.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.06.2018 14:06

Nigeria ist gespalten, dreifach. Und selbst das ist nur eine gegenwärtige Blitzaufnahme.

Afrika hat extrem viel traurige Geschichte erlebt mit den verschiedenen Kolonialmächten (die schlimmste der belgische König) und danach mit den beiden ideologischen Weltverbesserern christlich und sozialistisch - und selbst die wiederum gespalten in verschieden zerrende Religionen bzw. Ideologien.

Jetzt wüten die Chinesen.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 22.06.2018 14:14

Stimmt, es gab keine kontinuierliche eigenständige, politische Entwicklung mehr seit den Kolonialzeiten, das parallele Vorhandensein von traditionellen Strukturen und kolonialen zerreisst die Länder innerlich.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.06.2018 14:24

Allerdings haben die politischen "Versteher"-Klugscheißer und die Konferenzpfauen aus Europa den Afrikanern auch nicht weitergeholfen.

Aus meiner Sicht hat den Afrikanern auch nicht geholfen, die Missionsstationen zu schließen und die Missionare zu ermorden.

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( Kommentare)
am 26.06.2018 12:39

Jago - ich könnte es mit jahrzehntelanger Afrikaerfahrung nicht anders ausdrücken. Mit all dem Geld welches nach dem 2. Weltkrieg aus egal welchem Land, Richtung Afrika floss, hätte man Europa 10x aufgebaut. Haben sich Grosskonzerne, Diktatoren selbst in die Tasche gesteckt und das Volk ausgebeutet - da hat's keine Kolonien mehr dazu gebraucht. Siehe Rhodesien und jetzt der Völkermord an Weissen in Südafrika!

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( Kommentare)
am 22.06.2018 10:12

Sollte man da nicht werbewirksam überlegen, die "Priesterseminarroute" zu schließen bei dem Ausländeranteil? grinsen

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 22.06.2018 08:23

Wenigsten einige Wenige, die sich gegen die schleichende Islamisierung stellen. Danke!

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 22.06.2018 09:25

Rechter Kreuzwachler oder wirklich aktiver Christ? Wie oft gegen Sie in die Kirche? Wie halten Sie es mit den 10 Geboten und der Nächstenliebe?

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 22.06.2018 10:16

Zweiteres, wenn sies schon wissen wollen.
Aber ich schenk ihnen ihre Meinung dazu.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.06.2018 14:16

Du warst ma recht mit deinem sozialistischen Beichtgeheimnis grinsen

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joein (270 Kommentare)
am 22.06.2018 08:00

Wann werden die Verantwortlichen endlich munter und führen andere Regelungen ein um den Priesterberuf auch wieder für Inländer attraktiv zu machen? Es haben noch nie so viele Leute wie zur Zeit Theologie studiert, wohin verschwinden die.
Aus verschiedenen Gründen will keiner mehr Seelsorger werden, wahrscheinlich das selbe wie bei den Hausärzten!

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Abraxas (1.573 Kommentare)
am 22.06.2018 09:26

Von einem Zölibat für Hausärzte wäre mir nichts bekannt... zwinkern

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joein (270 Kommentare)
am 22.06.2018 10:57

Und warum wollen so wenige Allgemein Mediziner werden auf dem Land wenns eh kein Zölibat für Ärzte gibt?

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Abraxas (1.573 Kommentare)
am 22.06.2018 11:20

weil es wahrscheinlich andere Gründe haben wird, die nichts mit einer religiösen Berufung zu tun haben? (z.B. ungünstiger Kassenvertrag, ungünstige Arbeitszeiten, Lebensmittelpunkt wo anders, andere Familienplanung, etc.)

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 22.06.2018 10:51

Warum wohl "wollen" weibliche Theologiestudenten nicht Priester werden?

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joein (270 Kommentare)
am 22.06.2018 10:58

Warum studieren sie dann Theologie?

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 22.06.2018 11:42

Es soll z.B. Religionslehrerinnen geben.

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alpe (3.482 Kommentare)
am 22.06.2018 11:38

Stimmt !
Auch beim Hausärzte-Mangel ist der Zölibat schuld.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.06.2018 14:14

Was bei den Evangelischen und bei den Anglikanern nix genutzt hat, dürfte bei den Katholischen auch nicht viel nutzen haben sein und werden grinsen

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926493 (3.101 Kommentare)
am 22.06.2018 07:59

Afrikaner müssen uns sagen, was christlich ist. Das ist ein schlechter Witz im christlichen Abendland, das Afrikaner ersaufen lässt und gegen sie Krieg führt.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.06.2018 10:40

Aber nein, das ist kein Witz, das ist katholisch durch und durch! Das verstehst du zwar nicht, macht aber nix.

Als Kind habe ich Rosenkränze gebastelt "für die kleinen Negerlein". Die Schwester hat mit dem Segen fest drauf gehofft, dass die wieder einmal zurück kommen werden.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 22.06.2018 12:56

Glaube kann Berge versetzen? Das ist nicht zu verstehen.

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lancer (3.688 Kommentare)
am 22.06.2018 06:39

Oachkatzlschwoaf

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 22.06.2018 09:23

Dieses Wort Ausländer aufsagen zu lassen, habe ich immer für unverständlich und peinlich gehalten. Vor allem, weil es bayerisch ist. In Linz sagen wir Eichkatzlschwaf.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 22.06.2018 10:38

Wieder falsch.... aber gehört nicht zum Thema

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.06.2018 10:51

Auf "bayrisch" ist es nicht unanständig weil es im Bayrischen keine äöü - Umlaute gibt.

Da sind auch wir Österreicher zu Estarrechan verdammt.

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hepra66 (3.798 Kommentare)
am 22.06.2018 11:05

Kein Mensch sagt: Eichkatzlschwaf 😂

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 22.06.2018 11:46

Stimmt, genaugenommen Eichkatzlschwaunz.

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Sandbank (2.806 Kommentare)
am 22.06.2018 12:03

Standarte

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Sandbank (2.806 Kommentare)
am 22.06.2018 11:56

Da der Schweif eines Eichkatzerls in der Alltagslebenswelt absolut ohne Bedeutung ist, bräuchte man gar kein Wort dafür.

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Sandbank (2.806 Kommentare)
am 22.06.2018 11:54

Als Lektüre zum Thema Oachkatzlschwoaf-sagen-lassen empfehle ich Dirk Stermann: "Sechs Österreicher unter den ersten fünf" - insbesondere in der Hörbuch-Version.

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