Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

OLG: Strafe für Teilnahme an Kriegs-Massaker erhöht

Von nachrichten.at/apa, 26. September 2017, 12:36 Uhr
Der Angeklagte vor Beginn des Geschworenenprozesses im Dezember am Landesgericht in Linz. Bild: FOTOKERSCHI.AT/WERNER KERSCHBAUM (FOTOKERSCHI.AT/WERNER KERSCHBAUM)

LINZ. Das Oberlandesgericht (OLG) Linz hat am Dienstag die Strafe für einen mittlerweile eingebürgerten Bosniaken wegen 16-fachen Mordes, dreifachen Mordversuchs und Brandstiftung von zehn auf elf Jahre erhöht.

Der Mann war im Jugoslawien-Krieg an einem Massaker an serbischen Zivilisten beteiligt. Hatte er in erster Instanz eine Involvierung bestritten, sagte er nun, er übernehme die Verantwortung.

Am 17. September 1992 überfielen rund 20 muslimische Bosniaken das von Serben bewohnte Bauerndorf Serdari in der Provinz Kotor Varos in Bosnien. Laut Gericht waren sie mit automatischen und halbautomatischen Waffen sowie Sprengmitteln ausgerüstet. Sie töteten sieben Männer, sieben Frauen und zwei Kinder im Alter von vier und zwölf Jahren. Drei Personen wurden schwer verletzt, sechs Häuser in Brand gesteckt. Motiv dürfte Rache für vorangegangene serbische Angriffe gewesen sein.

Im Zuge der Prozesse gegen die Haupttäter in Sarajevo geriet auch der bereits seit den 1990er-Jahren in Österreich lebende und arbeitende Mann ins Visier der Ermittlungen. 2011 war der heute 49-Jährige sogar vorübergehend in U-Haft, zum Prozess kam es aber erst Ende 2015. Dass in Linz und nicht vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal für Ex-Jugoslawien (ICTY) in Den Haag verhandelt wurde, liegt daran, dass die österreichische Justiz den Überfall im Gegensatz zur bosnischen als Massaker und nicht als Kriegsverbrechen einstuft.

Die Schilderungen der rund 30 Zeugen im Prozess waren teils vage und widersprüchlich. Es gab aber auch und belastende Aussagen und die Geschworenen sprachen den Angeklagten schließlich einstimmig in allen Punkten schuldig. Der OGH bestätigte den Schuldspruch im Mai.

Vor dem OLG Linz ging es am Dienstag nur mehr um das Strafmaß, das der Staatsanwaltschaft zu gering war. Der 49-Jährige, der im erstinstanzlichen Verfahren immer bestritten hatte, an dem Massaker beteiligt gewesen zu sein, sagte diesmal: "Ich übernehme die Verantwortung, wie sie mir das Gericht zugewiesen hat. Es tut mir sehr leid, was in Serdari passiert ist." Das OLG erhöhte das Strafmaß um ein Jahr und begründete das damit, dass die Hilflosigkeit der Opfer in besonderer Weise ausgenutzt worden sei, weil der Überfall im Morgengrauen erfolgte und die unbewaffneten Bewohner, darunter Frauen und Kinder, aus dem Schlaf gerissen und völlig überrascht worden seien.

(Bilder vom Prozessauftakt der ersten Instanz und eine Grafik zur Lage von Serdari sind im AOM mit Datum 9. Dezember 2015 abrufbar) (Schluss) ver/ker/vos

APA

mehr aus Oberösterreich

Betrunkene 23-Jährige urinierte im Parkhaus der Plus City - Anzeige

Kindergarten: Ausbildungsangebote werden ausgebaut

Mona Decker: Seelenpflaster für bedürftige Kinder

Unfall mit E-Motorrad in Linz: 55-Jähriger schwer verletzt

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 26.09.2017 18:37

wie kann so jemand über 20 Jahre bei uns im Land leben, eingebürgert werden, bevor ihm endlich der Prozess gemacht wird ???

Ich nehme an, das war unbekannt.

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 26.09.2017 23:43

Sechs oder sieben Jahre nach Zuerkennung der Staatsbürgerschaft kann auch fast nicht mehr entzogen werden, wenn nicht vorher Gründe auftauchen..

lädt ...
melden
antworten
spacer (1.511 Kommentare)
am 26.09.2017 14:43

Warum wird so einer Person nicht rückwirkend die Staatsbürgerschaft einfach wieder entzogen ???

Fällt das nicht unter vortäuschen falscher Tatsachen?

Ist so etwas denn nicht möglich?

lädt ...
melden
antworten
taranis (2.032 Kommentare)
am 26.09.2017 14:21

Wie bitte? Ein 16-facher Mörder wird eingebürgert?

Kommt schon, das ist jetzt eine Wuchtel. Ihr wollt nur testen, wie viel wir wirklich glauben, oder? OK, ich geb zu, ich hätte das fast geglaubt. Ist das ein Tagespresse Werbe-Gag?

Ich meine, das kann doch nicht euer Ernst sein.

Sagt mal, wer gibt dazu seine Zustimmung? Und wer spricht für 16 Morde ein Urteil von 11 Jahren ???

In 11 Jahren darf der wieder auf die Straße. Hat Kinder, Frauen und Männer getötet.

Findet ihr das Normal ???

lädt ...
melden
antworten
mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 26.09.2017 14:47

überhaupt sollte dieser Unmensch dort hin zurückgestellt werden, wo er die Verbrechen begangen hat. Leider sieht man hier auch wieder, wie weltfremd bei uns im Bereich des Rechtes und der Einbürgerungsmöglichkeiten umgegangen wird. Kein Wunder, wo doch viel Intelligenz unserer Regierung mit der Vertuschung von Malversationen unter blau schwarz verschwendet wurde, anstatt sich um die neuen Hersausforderungen zu kümmern, die überall anstehen.
Aber eine Bundespräsidentenwahl müssen wir neu abhalten, derart weltfremd sind halt viele hochgebildete im Justizsystem, einfach schrecklich daneben.

lädt ...
melden
antworten
auflosgehtslos (2.257 Kommentare)
am 26.09.2017 17:39

Seit ein paar Jahren gilt 6 Jahren als Grenze zur Erlangung der Ö. Staatsbürgerschaft!

Das muss so schnell wie möglich wieder zurückgeändert werden!

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 27.09.2017 00:32

Bist du naiv! Ein bisher nicht entdeckter Kriegsverbrecher!

Was bedeutet Krieg? Ein echter und nicht einer mit Mausklick oder Drohnen.
Du weißt es nicht. Unsere Alten wissen es noch, und sie erzählen davon.

Es ist wichtig, dass der Prozess gemacht wird, auch wenn die Täter oft schon sehr alt sind.

Gerade deine Partei redet immer wieder vom Krieg und Bürgerkrieg.
Jeder Krieg ist ein Verbrechen.

lädt ...
melden
antworten
hanix (666 Kommentare)
am 26.09.2017 13:17

In diesem Land ist bei der Politik und den Behörden der Wurm drinnen. Es handelt sich um ein Kriegsverbrechen Zivilpersonen zu töten. Zuständig dafür wäre der IGH gewesen. Einen Massenmörder zum Österreicher zu machen ist ein starkes Stück, aber in Österreich ist alles möglich von der Ignoranz bis zur Bestechung!! Wird diese Politik fortgeführt? In Wien ergeben sich im ersten Halbjahr 2017 fast täglich zwei Vergewaltigungen.....

lädt ...
melden
antworten
espresso.perdue (692 Kommentare)
am 26.09.2017 13:00

wie kann so jemand über 20 Jahre bei uns im Land leben, eingebürgert werden, bevor ihm endlich der Prozess gemacht wird ???

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen