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Österreichs erste "First Lady" ist verstorben

Von Josef Achleitner, 19. Juli 2017, 11:09 Uhr
Präsentation des Buches. "Adolf Schärf - Tagebuchnotizen des Jahres 1955"
Martha Kyrle. Bild: Parlament

Im April hatte Martha Kyrle noch in imponierender geistiger Frische ihren 100. Geburtstag gefeiert. Am Sonntag ist Österreichs erste "First Lady" gestorben, wie ihr Sohn, der frühere Spitzendiplomat Johannes Kyrle, den OÖNachrichten mitteilte.

Martha Kyrle war die Tochter von Adolf Schärf, dem einst federführenden SPÖ-Politiker und vehementen Verfechter eines am demokratischen Westen orientierten Kurses der österreichischen Sozialdemokratie.

Nach Jahren als Vizekanzler in der großen Nachkriegskoalition wurde Schärf – ein Jahr zuvor Witwer geworden – 1957 zum Bundespräsidenten gewählt. Tochter Martha gab ihrem Vater zuliebe ihren Arztberuf auf und begleitete ihn bei Staatsbesuchen, Empfängen und großen politischen Treffen. Es war nicht der erste wichtige Dienst für den Vater: 1945 rettete sie den NS-Gegner vor der Gestapo, indem sie ihn in einem Spitalsbett im Wiener AKH versteckte.

Höhepunkt ihrer acht Jahre als „First Lady“ war das Treffen zwischen den Führern der Sowjetunion, Nikita Chruschtschow, und US-Präsident John F. Kennedy, das zwar mitten im Kalten Krieg der politischen Systeme keine Milderung der Konflikte brachte, gesellschaftlich aber das im Wiederaufbau befindliche Österreich zum Anziehungspunkt der Weltpresse machte. Präsidentengattin Jackie Kennedy zog mit ihrer Eleganz die Kameras auf sich, im Gegensatz zur sehr bodenständigen Nina Chruschtschowa.

Martha Kyrle blieb mit ihren weitreichenden Kontakten auch nach dem Tod ihres Vaters 1965 international aktiv. Die Österreich-Sektion von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat sie mitbegründet und lange repräsentiert. Führend war Kyrle auch bei der Aktion „Rettet das Kind“ tätig.

Ihr Mann Paul Kyrle, der 1979 starb, war ein hochrenommierter Chirurg, der unter anderem auch Schah Reza Pahlevi behandelt hatte. Die Söhne Johannes und Paul setzen die akademische Tradition der ursprünglich aus Schärding stammenden Familie Kyrle fort. Der eine zuletzt als Generalsekretär im Außenministerium, der andere als Medizin-Professor. Enkelin Johanna ist in Gmunden mit MIBA-Generaldirektor Peter Mitterbauer verheiratet.

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