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Österreich bezahlt Schweizer Firma 21 Millionen für Flüchtlingsbetreuung

Von (hip), 27. August 2015, 00:04 Uhr
Österreich bezahlt Schweizer Firma 21 Millionen für Flüchtlingsbetreuung
Noch immer müssen Hunderte Flüchtlinge in Traiskirchen im Freien schlafen, weil Betten und Räume fehlen. Bild: APA/EPA/HANS KLAUS TECHT

LINZ, TRAISKIRCHEN. Nachdem bereits die Menschenrechtsorganisation Amnesty International die Zustände im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen scharf kritisiert hatte, stieß die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" nun ins selbe Horn.

Die Unterbringung und das Angebot an sanitären Anlagen sei für die Flüchtlinge in Traiskirchen "unmittelbar gesundheitsschädigend", heißt es in einer Aussendung. Die Firma ORS ist neben Traiskirchen für die Betreuung der Flüchtlinge in 14 weiteren Asylwerber-Unterkünften des Bundes verantwortlich.

 

1 Was ist eigentlich diese Organisation für Regie und Spezialaufträge (ORS)?

Die ORS Service AG hat ihren Sitz in Zürich. Seit 1992 betreut die Firma Flüchtlinge in der Schweiz. Ihr Ableger in Österreich entstand erst 20 Jahre später. Mehr als 400 Mitarbeiter betreuen in Österreich derzeit etwa 6000 Asylwerber im Auftrag des Innenministeriums. Gegenüber den Medien ist der Konzern scheu. Anfragen werden zumeist an das Innenministerium weiter verwiesen. 2014 kosteten die ORS-Dienste dem Staat 21 Millionen Euro. Eine exakte Aufschlüsselung, wie viel Geld die Firma je Flüchtling erhält, gibt es nicht.

 

2 Wie kam die Firma zu diesem Auftrag in Österreich?

Bereits vor der ORS war die Betreuung der Flüchtlinge in Traiskirchen in privater Hand. Die Firma "European Homecare" warf aber 2010 das Handtuch. Das Innenministerium musste den Auftrag neu ausschreiben. Diese Ausschreibung gewann die ORS, die seither in Österreich Jahr für Jahr expandierte.

Den Grund für diesen Erfolg sieht Volkshilfe Geschäftsführer Christian Schörkhuber im Preisdumping: "Bereits bei den Ausschreibungen galt das Billigstbieter-Prinzip. Um da mitzuhalten, hätten wir unsere Standards senken müssen. Das wollten wir nicht." Caritas, Diakonie und Volkshilfe nahmen nach Durchsicht der Unterlagen an der Ausschreibung erst gar nicht teil.

 

3 Wie steht die ORS den Vorwürfen von Amnesty International und Ärzte ohne Grenzen gegenüber?

Wilhelm Brunner, operativer Leiter der ORS in Österreich, räumte in einem seiner seltenen Interviews vor wenigen Tagen ein, dass die ORS in Traiskirchen nun "am Rande des Machbaren" sei. Die Kritik von Amnesty International empfinde er als einseitig: "Die tadellosen Duschen und Toiletten hat niemand fotografiert."

Auf der Firmen-Homepage kündigte die ORS an, "die Vorwürfe zu überprüfen". Verbesserungen sollen – wo immer möglich – sofort umgesetzt werden. Verantwortlich für die Misere sei der rasante Anstieg des Zustroms von Flüchtlingen gewesen. Dieser konnte mit den "verfügbaren Räumlichkeiten in Traiskirchen nicht mehr bewältigt werden. "Zugunsten von Schlafräumen seien alle Gemeinschafts- und TV-Räume aufgegeben worden", schreibt ORS-Geschäftsführer Stefan Moll-Thissen auf der Homepage. 

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6  Kommentare
6  Kommentare
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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 29.08.2015 00:58

Futterneid in der Asylindustrie?
Die Volkshilfe sorgt sich, dass ihre Felle bzw. Millionen davonschwimmen?
Jetzt scheint sich wieder die einmalige Gelegenheit zu ergeben, dass man aus dem Vollen schöpfen kann. Dazu muss aber diese störende ORS weg und dann kann man in Eigenregie ohne lästige Konkurrenz werken, um dann komplett die volle
Kontrolle zu bekommen. Dank grüner Unterstützung und die gewisser Medien ist das fast ein Kinderspiel.

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amha (11.322 Kommentare)
am 27.08.2015 11:36

"Caritas, Diakonie und Volkshilfe nahmen nach Durchsicht der Unterlagen an der Ausschreibung erst gar nicht teil"!
Und weil deren Vorbeterin Glawischnig nun einen Vorstoß dahingehend machte, dass doch die "Profis" von diesen drei Privatvereinen diesen Job machen sollten, verspürt die vereinte Asylindustrie plötzlich Aufwind und möchte den Bestbieter aushebeln. Schäbig!

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fai1 (5.984 Kommentare)
am 27.08.2015 08:10

Man muss aber auch bedenken, dass diese 21 Mio an Kosten wirklich nur die Spitze des Eisberges ist im Vergleich zu allen sämtlich anfallenden Kosten für die Flüchtlingsbetreuung sind.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 27.08.2015 07:45

kein Wunder stand doch letzthin in einem Artikel dass eine Frau sich beim ORS beworben hatte und 2400 E Brutto pro Monat bekam !
wo bekommt man so einen Betrag ausbezahlt OHNE KENNTNISSE , ohne anlernen , ohne gar nix an Ausbildung wie damals stand !

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amha (11.322 Kommentare)
am 27.08.2015 11:33

Bruttobeträge bekommt man nirgends ausbezahlt, lieber Pepone zwinkern

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Ulises (53 Kommentare)
am 27.08.2015 23:49

Ich hatte den Bericht auch gelesen, die Dame hatte 10 Jahre Erfahrung und eine Ausbildung, sie wurde nur von der Organisation nicht eingeschult... so weit ich mich erinnere....

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