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Nach Wohnungsbrand: "Jetzt stehen wir vor dem Nichts"

Von Daniel Rudlstorfer, 28. Juli 2014, 00:04 Uhr

ANSFELDEN. Sylvia S. und ihr Sohn Samuel wurden morgens von den Flammen geweckt.

Die Spuren des Feuers sind von weitem erkennbar. Das Fenster im Wohnhaus am Haider Hauptplatz (Bez. Linz-Land) ist schwarz umrandet und mit Brettern verschlossen. Im Inneren der Wohnung beißt die Luft. Es riecht wie der Pullover nach einem Abend am Lagerfeuer, nur zehn Mal so stark. Mahmoud N., seine Lebensgefährtin Sylvia S. und der neunjährige Samuel haben sich hier erst vor kurzem ihr gemeinsames Familienglück aufgebaut. Doch dann kam im Morgengrauen das Feuer.

OÖNachrichten: Wie fühlen Sie sich, wenn Sie in Ihre Wohnung zurückkehren?

N.: Wir sind im Jänner hier eingezogen, haben günstige Möbel gekauft. Dann habe ich nach langer Suche endlich einen Job gefunden. Es war perfekt. Und jetzt stehen wir vor dem Nichts.

Hat das Feuer alles zerstört?

Das Schlafzimmer ist vollkommen abgebrannt mit all unserem Gewand, Samuels Spielen und ein paar unwiederbringlichen Dingen. Doch wir müssen fast alles erneuern, weil der Rauch überall war und der Boden nach den Löscharbeiten zehn Zentimeter unter Wasser gestanden ist.

Sind Sie versichert?

Es wird etwas bezahlt, aber wir wissen nicht wie viel.

Ist die Brandursache bekannt?

Es war ein Kabelbrand. Wir hatten an einem Verteiler den Computer angesteckt und was sonst dazugehört: Boxen, einen Drucker.

Sind Sie von den Flammen geweckt worden?

Ich bin um halb sechs außer Haus, eine Viertelstunde bevor das Feuer ausbrach. Samuel und Sylvia haben ausnahmsweise im Kinderzimmer geschlafen, weil Samuel am Vortag Bauchweh hatte. Das hat ihnen das Leben gerettet. Und später die Feuerwehrleute. Ich bin ihnen so dankbar, sie riskieren ihr Leben für Wildfremde. Wenn N. von den Helfern und über Samuel spricht, bricht er immer wieder in Tränen aus. Seine Lebensgefährtin kommt während des Gesprächs von einer Nachbarin zurück.

Frau S., wie war dieser Morgen für Sie?

S.: Rauch ist schon durch die Tür gekommen, als wir aufgewacht sind. Ich habe aus dem Fenster geschrien. Da hat eine Nachbarin gerufen, es ist besser, das Fenster zu schließen und eine Decke vor den Türspalt zu legen.

Wie groß war die Angst in diesen Momenten?

Mich hat es richtig hergerissen. Die Feuerwehr war aber schnell hier, auch wenn einem die Zeit ewig vorkommt.

Wie hat Samuel reagiert?

Er war total cool. Erst später auf der Trage hat er geweint. N.: Ich bin so stolz auf ihn. S.: Jetzt bei der Großmutter ist er einmal im Schlaf aufgewacht und hat gerufen: ,Es ist alles schwarz’.

Wie haben Sie vom Brand erfahren, Herr N.?

N.: Ich bin von einem Freund informiert worden. Mein Chef hat mich sofort freigestellt. Dann weiß ich nichts mehr, bis wir im Spital waren.

Wie schöpft man nach so einem Vorfall wieder Hoffnung?

Von Nachbarn und Freunden haben wir viel Zuspruch und Anteilnahme erfahren. Das sind Lichtblicke. Manche Nachbarn, die selbst nicht viel besitzen, haben uns Geld und Kleidung geschenkt. Facebook-Freunde, die wir kaum kennen, schicken uns Pakete. Da ist man baff.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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jamei (25.498 Kommentare)
am 28.07.2014 11:03

und was sonst dazugehört: Boxen, einen Drucker...

dabei gäbe es Verteiler die sich bei ÜBERLASTUNG aus/abschalten
gerade im PC-Bereich.....aber so ein Verteiler ist halt recht praktisch....

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oberthom (3.062 Kommentare)
am 28.07.2014 07:59

"es wird etwas bezahlt, aber wir wissen nicht wie viel"

wie jeder in diesem land weis wird von der versicherung sehr gut bis weit über dem wert bezahlt, ist das zu den medien noch nicht durchgedrungen?
deshalb kann sich jeder sannieren die abgebrannt sind und versichert waren.

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