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Nach Mord an Mutter: Tatverdächtiger schwamm durch den eiskalten Inn

Von Thomas Streif, 20. Februar 2018, 11:17 Uhr
AUT, Mord, Polling
Mord in Polling, Bezirk Braunau Bild: Daniel Scharinger (Daniel Scharinger)

POLLING/MALCHING. 28-Jähriger wollte Tat vertuschen und als Unfall tarnen. Nach der Festnahme legte er aber ein umfassendes Geständnis ab. Bevor er seine Mutter erwürgte, schlug er ihr mit einer Glasflasche auf den Kopf.

Immer mehr erschreckende Details werden einen Tag nach dem Mord an der 64-jährigen Innviertlerin Eleonore Sch. bekannt. Wie berichtet, steht der 28-jährige Sohn unter dringendem Verdacht, seine Mutter am Montagvormittag in Polling umgebracht zu haben.

„Der 28-Jährige wurde noch am Montag von der Kriminalpolizei einvernommen. Er hat ein umfassendes Geständnis abgelegt“, sagt Alois Ebner, Sprecher der Rieder Staatsanwaltschaft, am Dienstag auf OÖN-Anfrage. Der Tatverdächtige habe geschildert, dass er im Vorfeld der Tat unter massiven Spannungen, Angstzuständen und Panikattacken gelitten habe. Aus diesem Grund sei er aus Nürnberg, wo er Informatik studiert, heimgefahren, um dort mit seinem Bruder und seiner Mutter Gespräche über seinen Gesundheitszustand zu führen, so Ebner.

Attacke mit Glasflasche 

Laut den Ermittlungen dürfte es dem 28-Jährigen am Tag der Tat besonders schlecht gegangen sein. „Er hat seiner Mutter, möglicherweise wegen einer Panikattacke, eine Glasflasche auf den Kopf geschlagen. Die Frau ist auf das Bett gefallen, dort hat er sie dann so lange gewürgt, bis sie tot war. Anschließend versuchte er noch die Tat zu verschleiern, in dem er seine Mutter ins Bad zerrte, sie entkleidete und in der Dusche ablegte. Es hätte nach einem Unfall aussehen sollen“, sagt Ebner. Laut Obduktion erlitt das Opfer ein massives Schädeltrauma, die Todesursache war Erwürgen.

Staatsanwalt Alois Ebner 

Anschließend verständigte der Tatverdächtige mit der Begründung, dass mit der Mutter etwas Schlimmes passiert sei, seinen Bruder. Dieser versuchte noch die leblose Frau zu reanimieren, leider ohne Erfolg. Diese Gelegenheit nutzte der 28-Jährige zur Flucht mit dem Auto seines Bruders.

Durch vier Grad kalten Inn geschwommen 

Laut Ebner habe er den Mercedes in der Nähe von Mühlheim am Inn abgestellt. „Anschließend ist er trotz der eisigen Temperaturen durch den Inn nach Bayern geschwommen. Dort hat er völlig durchnässt bei einem Haus angeläutet und um Hilfe ersucht“, sagt Ebner. Laut „Passauer Neuen Presse“ fand der Mann Unterschlupf bei einer Familie in Malching.

Kurze Zeit später wurde der Tatverdächtige dort von Polizisten festgenommen, Widerstand leistete der 28-Jährige nicht.  „Plötzlich standen ungefähr 15 Polizisten bei uns im Haus“, schilderte die bayerische Familie der „Passauer Neuen Presse“.

Nach einer Untersuchung im Krankenhaus wurde der Student in Untersuchungshaft genommen. Bei den ersten Befragungen habe er laut Staatsanwalt ein umfassendes Geständnis abgelegt. Heute soll er einem Haftrichter in der Justizvollzugsanstalt Passau vorgeführt werden. Eine baldige Überstellung in eine forensische Abteilung ist wahrscheinlich.

Video: Mordalarm im Innviertel

Auslieferung beantragt 

Offen ist noch, wo es zum Prozess gegen den Studenten kommen wird. „Wir haben an die Staatsanwaltschaft Passau ein Ersuchen um Auslieferung des Verdächtigen, der sich seit rund einem Jahr in Deutschland in psychiatrischer Behandlung befand, gestellt.  Über dieses wird die Generalstaatsanwaltschaft München entscheiden. Ich gehe davon aus, dass der Verdächtige ausgeliefert wird“, so Ebner. Aller Voraussicht nach wird ein psychiatrisches Gutachten eingeholt. Dieses soll über die Schuldfähigkeit des 28-Jährigen Aufschluss geben.

Eine Reportage zu der Tragödie lesen Sie hier.

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