Mühlkreisbahn über neue Straßenbahnachse an Hauptbahnhof anbinden

Von nachrichten.at   05.Oktober 2016

Das erklärte Ziel ist, die Lokalbahn zu attraktivieren. „Das ist eine große Chance für die staugeplagten Pendler und den öffentlichen Verkehr in Linz“, sagt Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ). Er stehe voll hinter den Ergebnissen der Schweizer Machbarkeitsstudie.

Möglich sei dies mit speziellen Zügen (sogenannten Zweisystemfahrzeugen), die sowohl auf Normalspur-Strecken (1435 Millimeter Breite) als auch auf den Schmalspur-Strecken der Linzer Tramway (900 Millimeter) fahren dürfen. Solche Zweisystemfahrzeuge seien beispielsweise auch in den deutschen Städten Karlsruhe und Kassel im Einsatz.

Im Detail soll die Mühlkreisbahn vom Bahnhof in Urfahr über die Reindlstraße und die Linke Brückenstraße verlängert und dann über die neue Eisenbahnbrücke führen. Der Abschnitt bis zur Brücke sei etwa 500 Meter lang, sagt Gernot Haider von der Abteilung Gesamtverkehrsplanung und öffentlicher Verkehr des Landes Oberösterreich.

Ab der Brücke, die bis 2020 realisiert werden soll, kommen dann Dreischienen-Gleise zum Einsatz, auf denen sowohl die schmalspurigen als auch die normalspurigen Züge fahren können. Die Mühlkreisbahn soll dann über die Neue Schienenachse Linz (NSL) bis zum Europaplatz fahren und von dort auf eigenständigen Schienen in den Linzer Hauptbahnhof einmünden.

Über die Kosten schwieg sich Steinkellner aus.  Das früher einmal forcierte Konzept einer Stadt-Regiotram sei aber „jedenfalls teurer“, so der Landesrat. Das neue Konzept sei auch für das Obere Mühlviertel eine große Chance, den Bahnverkehr attraktiver zu gestalten, weil „man sich damit keine Varianten verbaut“, sagt Steinkellner. Eine Weiterführung bis Aigen-Schlägl sei „grundsätzlich möglich“. Konkrete Angaben blieb er dazu aber schuldig. Der Endbericht über die Studie liege noch nicht vor, es seien noch zahlreiche Detailfragen offen.

Bürgermeister: "Varianten nachvollziehbar"

Wort gehalten habe Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner mit der heutigen Vorlage der Systemstudie zur Mühlkreisbahn, freut sich der Linzer Bürgermeister Klaus Luger. Die Ergebnisse werden jetzt umgehend von Experten der Linz AG auf ihre Übereinstimmung mit den Planungen für die Neue Schienenachse Linz (NSL) überprüft. Ein rasches Tempo sei insofern nötig, um keine weiteren Zeitverzögerungen  zu riskieren. „Die vorgelegten Varianten sind für mich grundsätzlich nachvollziehbar, allerdings müssen sich erst die Technikexperten der Linz AG damit befassen. Es geht um Fragen der konkreten Vereinbarkeit unterschiedlicher Systeme, um pragmatische Fragen der Betriebsführung und um die Kosten der Landes-Vorschläge“, so  der Linzer Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende der Linz AG, Klaus Luger.