Mostbauern mit gemischten Gefühlen: Wenig Ertrag, Spitzen-Qualität
LINZ. Bei Äpfeln und Birnen sollen die Einbußen in Oberösterreich bei minus 30 Prozent liegen.
Oberösterreichs Obstbauern, Mostproduzenten, Weinbauern und Schnapsbrenner ziehen eine zwiespältige erste Bilanz: Einerseits dürfte der heiße Sommer qualitativ hochwertige Weine, Schnäpse und aromatischen Most bringen, wie Heimo Strebl, Geschäftsführer vom Landesweinbauverband und vom Verband der Obst- und Gemüseproduzenten in Oberösterreich, bestätigt. Andererseits müssen sich die Winzer mit weniger Trauben als im Vorjahr zufriedengeben.
Noch härter trifft es die heimischen Mostbauern: Durch die hohen Temperaturen mit wenig Regen geht Obstbaumeister Franz Allerstorfer von einer Äpfel- und Birnenernte weit unter dem Durchschnitt aus. Die Einbußen sollen landesweit bis zu 30 Prozent betragen.
Most: Um die Qualität ihrer Äpfel und Birnen müssen sich die heimischen Mostproduzenten aber heuer nicht sorgen. Das Wechselspiel von warmen Tagen und kühlen Nächten habe dem Fruchtaroma gutgetan. "Das Verhältnis von Zucker und Säure ist besonders gut dieses Jahr", sagt Heimo Strebl. Zwar würde die Qualität stimmen, sagt auch Mostsommelier Friedrich Lackner, weil die Früchte gesünder und zuckerhaltiger wären als sonst. Aber die fehlende Feuchtigkeit habe den Äpfeln und Birnen zugesetzt: "Einige Sorten sind deshalb notreif geworden", sagt Lackner. "Insgesamt habe ich 50 Prozent weniger Ausbeute als normal." Dazu komme, dass die Früchte durch den Wassermangel um ein Viertel kleiner sind.
Um die Ernteeinbußen auszugleichen, wird deshalb ein Zukauf unumgänglich, sagt Obstbaumeister Allerstorfer. "Die Pressobstpreise sind heuer um rund 35 Prozent höher als sonst. 15 Cent pro Kilo müssen die Bauern draufzahlen." Eine Preiserhöhung werde daher auf die Konsumenten zukommen.
Schnaps: "Von einem Rekordjahr wird bei uns keiner sprechen können", fasst Hans Reisetbauer die Lage der heimischen Schnapsbrenner zusammen. Vogelbeeren, Quitten und Williamsbirnen seien zwar qualitativ top, aber auch ihnen habe die Hitze zugesetzt. Rund 1,5 Millionen Liter Wasser wurden gebraucht, "um eine Katastrophe abzuwenden".
Wein: Oberösterreichs Winzer können dieses Jahr einen außergewöhnlichen Jahrgang in die Regale stellen. Besonders säurearm, mild aber kräftig wird beispielsweise jener Rotwein von Winzer Klaus Bauer aus Hofkirchen im Traunkreis. "Ich bin jetzt seit zehn Jahren dabei und es ist der beste Wein, den wir jemals produziert haben." Auch sein Großvater und Altwinzer Franz Bauer, der den Betrieb 1947 gegründet hat, pflichtet bei: "So schöne und süße Trauben haben wir noch nie gehabt."
Pilzbefall, Schimmel oder andere Krankheiten seien heuer im Gegensatz zum regnerischen Vorjahr überhaupt kein Thema gewesen, sagen die beiden Winzer.
Ernte gut, alles gut?
1 Apfelernte: In Oberösterreich wurden laut Landwirtschaftskammer OÖ vergangenes Jahr rund 10.000 Tonnen Äpfel geerntet. Heuer müssen die Bauern wegen des heißen Sommers Ernteeinbußen hinnehmen. Rund 3000 Tonnen weniger Äpfel können eingebracht werden.
2 Weinlese: Auf rund 50 Hektar Fläche bauen etwa 35 Winzer in Oberösterreich Wein an. Die robusten Trauben haben die heißen Temperaturen gut überstanden. Heimo Strebl vom Landesweinbauverband rechnet mit einer Ernte von 300 Tonnen Trauben.
3 Schnaps: Die Ernteeinbußen treffen auch die Schnapsproduzenten. Hans Reisetbauer aus Kirchberg-Thening kann dieses Jahr rund 40.000 Kilo weniger Zwetschken destillieren.
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Egal, welches Wetter.
Egal, welche Ernte.
Das Wort Preiserhöhung fehlt nie!
Dabei sind die Gummistiefel billiger geworden.
Die "Alkoholernte" interessiert mich ehrlich wenig.
"Wenig Ertrag, Spitzen-Qualität" ist letztendlich nur das übliche Standarargument für höhere Preise. Wers glaubt...
winzer und weniger trauben?
wer erzählt denn diesen schwachsinn!
die fässer sind voll, viele wissen nicht mehr, wohin mit den trauben. und die qualität - soll angeblich ein jahrtausendwein sein.
beim most wird wohl nicht die menge, dafür aber die qualität stimmen.
und wenn weniger reisetbauer schnaps auf den markt kommt, werden die geschmacksnerven der schnapstrinker besser geschont...
wenn weniger reisetbauer schnaps auf den markt kommt, werden die geschmacksnerven der schnapstrinker besser geschont.
Aber der Schnaps wird doch zur Desinfektion des Magens nach Genuss von Convenience Food gebraucht,oda net?
schon, aber nicht der ....