Mister MCE mit 68 wieder Unternehmer

Von Dietmar Mascher   15.Februar 2018

Er galt in den achtziger und neunziger Jahren bis 2003 als Mister MCE. Herbert Furch hat Jahrzehnte seiner Karriere in der voest und dann im VA-Tech-Konzern verbracht und viele Jahre den Anlagenbauer MCE geführt. Nach der Zerschlagung und dem Verkauf der Teile hat er seine Karriere als Manager fortgesetzt und auch als Sanierer gearbeitet, gleichsam als Manager auf Zeit für Mittelständler.

Zu seinen Aufgaben zählten Sanierung von Dietrich Fuchs in Ybbsiotz, ems in Wien und Gebrüder Bach. Eine Herkulesaufgabe war die Sanierung und der Verkauf der EQOS, die zuvor unter Alpine-Energie firmiert hatte. Im Unternehmen mit 3000 Mitarbeitern musste Furch auch dem Verdacht der Untreue eines früheren Managers nachgehen.

Während andere mit knapp 69 Jahren längst in Pension sind, ist der gelernte Wirtschaftsingenieur aus der Steiermark weiterhin als Berater tätig und hat nun seine Beratungstätigkeit auf die Digitalisierung und Industrie 4.0 für Klein- und Mittelbetriebe ausgedehnt.

„Ich habe mich auf die Beratung mit dem so genannten Reifegradmodell 4.0 konzentriert, das vom Mechatronik-Cluster mit der FH Steyr entwickelt wurde“, sagt Furch. „Leider nehmen das viele KMU noch immer nicht ernst“. Mit seiner Frau, einer Wirtschaftspsychologin, berät Furch derzeit die Maschinenfabrik Albert, die Tischlerei Lidauer und Melecs EWS. „Mir kommt dieses Thema entgegen, weil ich mein Leben lang in Unternehmen Strukturen verändert und Prozesse neu ausgerichtet habe“, sagt Furch.

 

Damals und heute

„Mit der Atomkraft gibt es psychologische Probleme, Ölkrise und Treibhauseffekt sprechen gegen kalorische Kraftwerke“, sagte Herbert Furch, Chef der Voest-Alpine MCE, und begründete damit eine Joint-Venture mit einer Schweizer Firma. „Wir können nun zu unseren Niederdruckturbinen auch das Hochdruck-Programm mit weltweiten Referenzen anbieten.“

OÖNachrichten vom 9. Oktober 1990