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Messerattacke in Welser Lokal: 13 Jahre Haft

Von Gabriel Egger, 21. September 2017, 14:16 Uhr
Bild: VOLKER WEIHBOLD

WELS. Am Landesgericht Wels fand heute der vierte- und letzte- Prozesstag gegen jenen 25-jährigen Portugiesen statt, der im Juni 2016 eine Maturantin mit dem Messer attackiert und lebensbedrohlich verletzt haben soll. Er wurde schuldig gesprochen.

Duarte D. sagt kein Wort. Nicht zu Beginn des vierten Prozesstages, nicht in den zahlreichen Besprechungspausen, die Verteidiger Andreas Mauhart mit seinen Einsprüchen bewirkt. Er sagt auch nichts, als Staatsanwältin Christina Steininger-Höller ihm vorwirft, die 19-jährige Natalie R. am Tag ihrer bestandenen Matura in Tötungsabsicht mit dem Messer attackiert zu haben. Acht Stiche in Bauch, Schulter und Brust.

Der 25-jährige Portugiese sitzt stoisch auf dem Stuhl vor der Richterin, den Blick auf den Boden gerichtet. Umso lauter duellieren sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung Donnerstagvormittag am Landesgericht Wels, um das Urteil der Geschworenen zu beeinflussen.

Wie berichtet, soll der Angeklagte im Juni 2016 in einem Welser Nachtlokal völlig unvermittelt auf eine Maturantin, die er zuvor noch nie gesehen hatte, eingestochen haben. Die 19-Jährige überlebte schwer verletzt- auch weil ein zufällig anwesender Mediziner Erste Hilfe leistete. 

Vorsatz oder nicht?

Zuerst hatte Duarte D. alles abgestritten, er sei selbst Zeuge "dieses Horrorfilms " geworden. Als ihn ein Video der Überwachungskamera belastete, gab er an,  in der Tatnacht Kokain, Ecstasy und Alkohol in rauen Mengen konsumiert zu haben. 

Die 19-jährige Natalie R. wollte er stellvertretend für seine ehemalige Lebensgefährtin Claudia, die ihm sein Kind weggenommen habe, "leiden lassen". Umbringen wollte er sie jedoch "auf keinen Fall".

Für die Staatsanwältin bestehe jedoch "kein Funken Zweifel, dass er die junge Frau töten wollte". Er habe eine Frau gesucht, an der er seinen Hass gegen die ehemalige Lebensgefährtin abladen kann. "Wenn er sie nur verletzen hätte wollen, hätte es unzählige andere Möglichkeiten gegeben". Sie plädiere auf die Höchststrafe, auch weil der Mann bereits zweimal vorbestraft sei und die Zukunft eines jungen Mädchens zerstört habe .

"Ich habe ihr ganzes Leben zerstört"

Im Schwursaal 22 des Landesgerichts Wels erklingt die Stimme des Opfers. In einem eingespielten Video spricht Natalie R. noch einmal über den Abend, schluchzt, weint und kann die Tat "einfach nicht vergessen".

"Ich habe zuerst geglaubt, dass ich ihm gefalle, weil er mich so angesehen hat", sagt sie. "Dann hat er auf einmal zu schreien begonnen und hat wie wild auf mich eingestochen". 

Ihre Pläne nach der Matura in Salzburg Psychologie zu studieren, habe sie auf Eis gelegt, obwohl ihr bereits ein Platz im Studentenheim sicher war. "Ich traue mich einfach nicht mehr alleine in eine fremde Stadt zu ziehen". 

Verteidiger Andreas Mauhart sieht in der Videoeinspielung eine "nicht angebrachte Prozesstaktik, um die Gefühle der Geschworenen zu beeinflussen". Er sehe in seinem Mandanten einen "ruhigen, friedlichen Menschen", der eine schreckliche Tat begangen hat und sie zutiefst bereue.

"Er hat eine Vorstrafe wegen eines Verkehrsunfalls, ist aber sonst noch nie aufgefallen. Ich würde ihm meine Kinder anvertrauen". Mauhart plädiere auf eine schwere absichtliche Körperverletzung. "Was er getan hat, war eine Sauerei. Dafür muss er lange ins Gefängnis. Aber er darf dort keinen Tag die falsche Strafe verbüßen", führt er aus. "Mein Mandant wollte das Mädchen nicht töten". 

Am Ende des vierten Prozesstages spricht Duarte D. dann doch noch. "Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht daran denke. Ich habe ihr Leben zerstört, das kann ich mir niemals verzeihen". Er hält inne, blickt die Richterin an und sagt: "Ich möchte mich bei der ganzen Familie entschuldigen".

Diese hat bei den Geschworenen nicht gefruchtet. Duarte D. wurde einstimmig des versuchten Mordes schuldig gesprochen. Er muss 13 Jahre ins Gefängnis. Außerdem wurde ein Teilschmerzensgeld von 40.000 Euro verhängt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig- Verteidiger und Staatsanwaltschaft haben Bedenkzeit. 

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6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 21.09.2017 17:15

was ich mir denke würde nicht lange hier stehen.

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Motzi (4.918 Kommentare)
am 21.09.2017 18:41

Dito

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( Kommentare)
am 21.09.2017 16:31

Recht so.
Justitia ist blind was Herkunft betrifft und das ist gut.
Ein "Guti"

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 21.09.2017 18:28

du hast dich verschrieben.
er heisst
guni

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renele (3.081 Kommentare)
am 21.09.2017 16:13

Aso, er wollte sie nicht töten ? Also ich gehe davon aus, wenn ich mit einem Messer auf eine Person einsteche, dass sie tot ist. Alles was recht ist, aber das sind keine Anwälte die so agieren.

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Orlando2312 (22.250 Kommentare)
am 21.09.2017 15:59

Ein Tat mit 8 Messerstichen in Bauch und Brust kommentiert der Anwalt so:
Mauhart plädiere auf eine schwere absichtliche Körperverletzung. "Was er getan hat, war eine Sauerei. Dafür muss er lange ins Gefängnis. Aber er darf dort keinen Tag die falsche Strafe verbüßen", führt er aus. "Mein Mandant wollte das Mädchen nicht töten".

Dieser Anwalt ist einfach zum Ko....
***Kopfschüttel***

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