Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Menschen mit Beeinträchtigung warten jahrelang auf Unterstützung

20. September 2014, 00:04 Uhr
Menschen mit Beeinträchtigung warten jahrelang auf Leistungen des Landes
Behindert ist man nicht, man wird es. Bild: OÖN/Weihbold

LINZ. Zu wenig Geld für Betreuung im Budget: Betroffene und Angehörige sind zutiefst frustriert.

So voll war der Saal im Neuen Rathaus selten. Mehr als 700 Menschen – viele im Rollstuhl – drängten sich, um die Diskussion zum brisanten Thema zu verfolgen: Abbau der Wartelisten für Menschen mit Beeinträchtigungen. Die traurigen Fakten, an denen sich seit Jahren nichts Signifikantes zum Besseren ändert, lauten: Mehr als 6000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher mit körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen warten vergeblich auf Unterstützungsleistungen.

Konkret geht es beispielsweise um rund 3200 Menschen, die auf einen Wohnplatz warten. Mehr als 1400 möchten mobil betreut werden und warten vergeblich. 300 Menschen mit Beeinträchtigung haben um persönliche Assistenz angesucht – ohne Erfolg. In den drei genannten Kategorien erhält – grob gerechnet – nur jeder zweite Betroffene die ihm durch das oberösterreichische Chancengleichheitsgesetz (ChG) zustehende Unterstützungsleistung. Der Pferdefuß an der Sache: Im ChG befindet sich ein Schlupfloch, wonach die Leistungen nach "Maßgabe der budgetären Mittel" erfolgen. Im Klartext: Wenn das Sozialbudget erschöpft ist, ist Schluss mit Unterstützung, sei es fürs Wohnen, für geschützte Arbeitsplätze oder Assistenzleistungen für ein selbstbestimmtes Leben.

Mehr Geld ist jetzt nicht in Sicht

Landeshauptmann und Finanzreferent Josef Pühringer und Oberösterreichs Soziallandesrätin Gertraud Jahn stellten sich in der emotional durchaus intensiven Diskussion den Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Angehörigen. Jahn forderte mehr Bewusstsein in der Gesellschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen. Sie könne jedoch nicht mehr Geld ausgeben, als sie in ihrem Sozialbudget habe. Pühringer verwies auf die Wirtschaftskrise und versprach bei konjunktureller Erholung mehr Mittel. "Ich werde mich bei den Finanzausgleichsverhandlungen mit dem Bund für zusätzliche Gelder einsetzen.

Zusagen für bauliche Maßnahmen, etwa die Errichtung bereits zugesagter Wohnplätze, würden eingehalten werden, so Pühringer, der Zeitplan sei allerdings ungewiss. Ein neuer Masterplan werde derzeit erstellt.

Von den vagen Aussagen der Politiker waren die Betroffenen sichtlich erbost. Manfred Wögerer, Angehörigenvertreter in der Vereinigung der Interessensvertretungen der Menschen mit Beeinträchtigungen in OÖ. (IVMB) sagte: "Dass man uns auf Zeiten besserer Konjunktur vertröstet, ist alles andere als befriedigend."

Alfred Prantl, Vorsitzender des Dachverbands IVMB, sitzt selbst im Rollstuhl: "Hier wird Menschen die Zukunft geraubt – ein unhaltbarer Zustand." Und Günther Breitfuß, Geschäftsführer der "Persönlichen Assistenz GmbH", sprach von "tausendfacher Verletzung der Menschenrechte".

UN-Konvention ausgeblendet

Hintergrund: Österreich hat 2008 die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Sie verpflichtet, Menschen mit Beeinträchtigungen jene Unterstützung zu gewähren, die ihnen eine volle Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht. "Dieser Anspruch hat jedoch keine Relevanz, so lange ein Großteil der Menschen mit Beeinträchtigung überhaupt keine Unterstützung erhält", sagte Franz Weiß, Obmann der "Lebenshilfe".

33 Vereine aus Oberösterreich, darunter Caritas, Diakonie und Volkshilfe, haben sich nun zu einer "Allianz für Chancengleichheit" zusammengefunden. Ihre erste Aktivität: eine Petition an den Oö. Landtag, mit der Forderung, den "entwürdigenden Zustand" zu beenden. (but)

Info: www.allianz-chancengleichheit.org

 

Skandalöse Zahlen

5416 Vorgemerkte für eine Unterstützungsleistung aus dem Chancengleichheitsgesetz waren 2013 vorgemerkt und damit auf der Warteliste.

1455 Menschen mit Beeinträchtigung warten auf die Zuerkennung von mobiler Betreuung.

3219 Menschen mit Beeinträchtigung warten auf einen Wohnplatz.

mehr aus Oberösterreich

Auto von Zug erfasst: Todesopfer bei Unfall in Schalchen

Tierärzte: Studienplätze sollen reserviert werden

Mutprobe oder nur verfahren? Immer wieder fahren Autos durch Linzer Straßenbahntunnel

Betrunkene 23-Jährige urinierte im Parkhaus der Plus City - Anzeige

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

25  Kommentare
25  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Ameise (45.683 Kommentare)
am 20.09.2014 20:37

hier wird gespart...

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 20.09.2014 17:41

Zahlreiche Verbesserungen für behinderte Menschen einstimmig beschlossen????????????

http://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2014/PK0650/

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 20.09.2014 17:47

eher das gegenteil wurde (2013) von der SPÖ ÖVP und vom Team Stronach unterzeichnet und beschlossen. 100% Unsozial!!!

lädt ...
melden
tacitus (4.799 Kommentare)
am 20.09.2014 17:09

die christliche ÖVP!!!

lädt ...
melden
expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 20.09.2014 16:45

Im Verständnis der ÖVP heißt das:

Der normale Bürger muss seinen Beitrag leisten - z. B. mit billighüften.

Und es haben auch gefälligst die Behinderten einen Beitrag für das Sparpaket zum Wohle der Bänker zu leisten.

lädt ...
melden
gerald160110 (5.609 Kommentare)
am 20.09.2014 16:38

eigenständiges Leben in einer Wohnung kostet 4.000,- . Deshalb gibt es auch die große Anzahl an negativen Bescheiden. In Deutschland hat der Bundesgerichtshof ein Referenzurteil gefällt, dass es keinen Anspruch für diese Lebensform auf Grund der hohen Kosten gibt.

lädt ...
melden
RevolutionR4 (2.044 Kommentare)
am 20.09.2014 14:54

Reiches Oesterreice Menschen mit wer macht sie den beeintraechtigungen
Reiche immer Reicher
Fuer uns Behinderte der Strick
Kein Geld aber Sanktionen gegen Russland
Sorry schwierige Lag

lädt ...
melden
sirius (4.494 Kommentare)
am 20.09.2014 12:37

wir haben doch so einen sozialen,kleralen overhead im land oder?

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 20.09.2014 11:51

Die 2.Republik ist der jetzigen Form tot, da reformunfähig und nicht mehr zeitgemäß. Das Problem sind nicht die Beamten, sondern daß die Kinder von Beamten Gesetze machen ! Von Beamten für Beamten - ob die anderen verrecken ist denen egal.

lädt ...
melden
Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 20.09.2014 11:15

sGeld haben nur noch die Reichen und deren Helfershelfer.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 20.09.2014 10:23

Eine breite Masse holt sich geschickt Vorteile heraus, von Steuererlässen, Zuschüssen bis hin zum Kündigungsschutz.

Für die schweren Fälle ist dann zu wenig übrig, um wirklich zu helfen.

So funktioniert das Sozialsystem in Österreich. Oder besser gesagt, es funktioniert eben nicht, weil die Trefferquote sehr gering ist: die Bedürftigen erhalten kaum etwas von den gesamten Leistungen des Staates.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 20.09.2014 10:39

Eine Pension bekommen sie auch nicht es wird ihnen ein fiktiver Arbeitsplatz zugewiesen damit sie nicht in den Arbeitslosenzahlen aufscheinen.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 20.09.2014 09:29

Pühringer verwies auf die Wirtschaftskrise und versprach bei konjunktureller Erholung mehr Mittel.
-------------

Der Hupfi soll einmal das Landhaus durchforsten und dann wird er sehen, wieviele Minderleister sich da aufhalten. Beamtet natürlich, der Pension entgegendämmernd.

Und warum spart man nicht die Dienstwagenchauffeure ein, die stundenlang, oft bis spät in die Nacht auf Pühringer, Hiesl + Co warten müssen, damit die hohen Herrschaften dem Trunke zusprechen können.

Bei den Behinderten zu sparen passt zu Pühringer, das ist er seiner katholischen Erziehung geschuldet.

lädt ...
melden
jagehtsnu (369 Kommentare)
am 20.09.2014 07:43

Anstatt den Bedürftigen die Unterstützung vorenthalten würde ich
mal Überlegen ob im Kultur Bugdet nicht Gelder zu lukrerieren
wären. M.a. sind Musiktheater, Landestheater, Brucknerhaus...
übersubventioniert. Mein Vorschlag: Gagen runter - Eintrittpreise
rauf. Künstler sind zumeist gesunde Menschen die zu ihrem Lebens-
unterhalt nicht die öffentliche Hand brauchen. Besucher von Kulturveranstaltungen sind zumeist gutsituierte die m.a. höhere
Ticket- bzw. Abopreise verkraften.
Aber in Gedanken höre ich den Oberzahlmeister schon sagen:
Des geht net,des hats nu nia gebm.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 20.09.2014 08:33

Dein bemerkenswerter Satz: „Besucher von Kulturveranstaltungen sind zumeist gutsituierte …“

1) Woher kommt das?
2) Willst du, dass durch Heben der Eintrittspreise andere noch weniger Chancen auf Eintrittskarten haben?

lädt ...
melden
gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 20.09.2014 08:45

..im Gegensatz für die Behinderten ein lebenswertes Auskommen ermöglichen - lieber Behinderte fördern als Eintrittskarten.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 20.09.2014 09:27

ich wäre dennoch dafür, über die zwei Fragen nachzudenken.

Weniger Spiele, mehr Brot! - das paßt; die Frage ist für mich: ist Kunst nur Spiel?

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 20.09.2014 11:15

kein Volkssport.

lädt ...
melden
gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 20.09.2014 11:33

Wenn man für die Ärmsten in unserer Gesellschaft kein Geld hat, dann sind Förderungen für Kulturbelange zweitrangig!!

lädt ...
melden
alpe (3.482 Kommentare)
am 20.09.2014 09:13

du hast Ansichten.
Die Kultur hat mit dem Zustand rein gar nix zu tun!

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 20.09.2014 10:13

Du irrst ! Kultur beinhaltet auch, wie man mit behinderten Mitmenschen umgeht und da liegt in OÖ viel im Argen. Pühringer schränkt seine Feudalherrschaft, seine Zurufer und Zubeter nicht ein, er will ja täglich "gebauchpinselt" werden, das ist er seinem Ego schuldig. Aber das diese Entourage viel Geld kostet, nichts leistet, ist ihm zwar bekannt ........ aber ändern will er es aus o.a. Gründen natürlich nicht.

lädt ...
melden
Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 20.09.2014 10:20

solange es auch so funktioniert?

*** liebe deinen Nächsten wie dich selbst *** ... da MUSS man doch zuerst kommen...

anwendbar für so ziemlich alle traurig

lädt ...
melden
RevolutionR4 (2.044 Kommentare)
am 20.09.2014 15:26

Aber das ist die Natur des Menschen
DerMensch ist kein Armeisenstaat sondern ein ausbeutendes Raubtier.

lädt ...
melden
jack1959 (314 Kommentare)
am 20.09.2014 19:34

Na da habens einen Sturm der Entrüstung losgetreten. Kultur wird groß geschrieben, wer soll sonst auf den Fotos mit Politikern werben. Die Politiker halten sich die Künstler als Aufputz, Künstler werden hint und vorn hoffiert, gratis Freßplatten und sonstige Vergünstigungen, halten diese Leute bei Laune. Sollte ein Politiker eine dem Künstler nicht genehme Meinung vertreten, so haben die die Macht, in als Pfuiteufel herzustellen. Also nur den Künstlern nichts wegnehmen.

lädt ...
melden
gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 20.09.2014 07:12

...würde es auch den LH gut anstehen, wenn er dauerhaft auf mindestens die Hälfte seines Gehaltes verzichten würde.....

Was macht ein LH außer Feste eröffnen, feste feiern, zum Bund betteln gehen und Haftungen für Konzerne übernehmen.....

Die 9 Landeshäuptlinge in Österreich - flüssig - überflüssig!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen