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Köppl dankte ab, um seiner Partei zu helfen

Von Edmund Brandner, 18. November 2014, 00:04 Uhr
Gmundens Bürgermeister dankt ab, um vor der Wahl seiner Partei zu helfen
Heinz Köppl legt alle seine politischen Funktionen zurück. Bild: ebra

GMUNDEN. Seit der Seehotel-Misere war er politisch angeschlagen: VP-Bürgermeister Heinz Köppl erklärte nach 17 Jahren im Amt am Montag seinen Rücktritt

Eine schwere Erkältung war ihm anzusehen – aber auch Erleichterung. Am Montag, genau um 12.58 Uhr, gab Gmundens VP-Bürgermeister Heinz Köppl im Festsaal des Rathauses seinen Rücktritt bekannt. 17 Jahre lang regierte das leutselige Arbeiterkind unangefochten über die Traunseemetropole, zu seinen besten Zeiten mit einer Wählerzustimmung von 77 Prozent.

Doch am Ende war der 62-Jährige zu einer Belastung für seine Partei geworden. Das politische Klima in der Stadt ist miserabel. Groß angekündigte Megaprojekte wie die Tunnelunterführung strandeten. Nach dem Scheitern des umstrittenen Seehotels "Lacus Felix" droht der Stadt sogar eine Millionenklage. Umfragen sagen der Gmundner Volkspartei den Verlust der absoluten Mehrheit bei der Gemeinderatswahl im kommenden Herbst voraus. Zuletzt soll deshalb auch die Landespartei Köppl nahegelegt haben, rechtzeitig vor der Wahl einen Generationswechsel herbeizuführen.

Rücktritt: Liveticker der Pressekonferenz zum Nachlesen

Reaktionen auf den Rücktritt

"Drei Perioden sind genug"

Köppl selbst begründete seinen Rücktritt gestern ausschließlich mit dem Hinweis auf sein Alter. "Drei Amtsperioden sind genug", sagte er. "Ich habe nicht mehr die Kraft, noch einmal sechs Jahre dranzuhängen und möchte mich mehr meiner Familie widmen. Mit dem Seehotel hat mein Rücktritt überhaupt nichts zu tun."

In einer Sondersitzung des Gemeinderats wird am Donnerstag kommender Woche Köppls Nachfolger gewählt. Er heißt Stefan Krapf (42), unterrichtet Deutsch und Französisch an der HAK Gmunden und war bisher VP-Gemeinderat und Sportreferent.

Köppl zieht sich hingegen aus allen politischen Ämtern zurück. Auch seinen Parteivorsitz gibt er ab. In seiner letzten Pressekonferenz zeigte er sich gestern nachdenklich. "Das politische Geschäft hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert", sagte er. "Heute kann im Schutz der Anonymität jeder im Internet den Schmutzkübel über Politiker ausleeren. Ich habe das ausgehalten und will mich nicht beklagen. Aber ich gebe zu, dass einem das zusetzen kann."

 

Krapf strecken sich Hände entgegen

Dass Stefan Krapf (VP) kommende Woche zum neuen Bürgermeister von Gmunden gewählt werden soll, wird von den anderen Fraktionen des Gemeinderates nicht unbedingt als große Überraschung, eher als Chance auf einen Neubeginn und einen anderen Stil der Zusammenarbeit angesehen.

SP-Vizebürgermeister Christian Dickinger, der Krapf seit Jugendtagen kennt: „Die Gesprächsbasis stimmt. Ich erwarte mir, dass meine ausgestreckte Hand in Richtung ÖVP nun endlich ergriffen wird.“ Ähnliches sagt FPÖ-Stadtparteiobfrau Beate Enzmann: Die Hand sei ausgestreckt, nur eine Schonfrist könne dem neuen Stadtoberhaupt angesichts der vielen anstehenden Probleme nicht gewährt werden.

 

Einige Stationen im Bürgermeister-Leben

5. Oktober 1997: Mit nur sieben Stimmen Vorsprung gewinnt der VP-Kandidat Heinz Köppl die Wahl zum Bürgermeister von Gmunden. Mitte November wird er angelobt.

28. September 2003: Heinz Köppl ist auf dem Höhepunkt seiner Popularität. An diesem Wahlsonntag fährt seine VP 50,5 Prozent der Stimmen ein, doch bei der Bürgermeister-Direktwahl räumt Köppl so richtig ab und zieht drei Viertel der Stimmen auf sich. Anfang der 2000er-Jahre schnellt der Bekanntheitsgrad Gmundens rapide in die Höhe, nicht zuletzt dank der bis nach China ausgestrahlten TV-Serie „Schlosshotel Orth“. Köppl selbst spielt in einer Folge als Statist ein Mitglied des Gemeinderates.

März 2007: Zwei Norweger behaupten, ihnen gehöre Schloss Ort. Köppl locker: „Sollen nur kommen.“

November 2007: Ende des Monats beginnt der Gschliefgraben zu rutschen. Dutzende Häuser müssen evakuiert werden. Köppl kristallisiert sich in den Monaten der Katastrophe als guter Krisenmanager heraus.

27. September 2009: 57 Prozent der Gmundner wählen bei der Bürgermeister-Direktwahl Heinz Köppl, der überrascht von einem „schönen Ergebnis“ spricht.

26. Februar 2011: In der Nacht erschießt sich Amtsleiter Robert Hametner und gibt Köppl die Schuld.

17. November 2014: Nach mehr als 17 Jahren als Stadtoberhaupt kündigt Heinz Köppl „mit Wehmut“ seinen völligen Rückzug aus der Politik an: „Ich habe meiner Familie viel abverlangt.“

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Ameise (45.683 Kommentare)
am 18.11.2014 10:03

würd eher passen...
grinsen

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Plaudertasche1970 (2.682 Kommentare)
am 18.11.2014 08:51

Der wurde doch abgedankt!
Freiwillig wäre er sicher nicht gegangen.

Warum konnte er nicht gleich auch noch die anderen "Stadtpolitiker" mitnehmen?

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( Kommentare)
am 18.11.2014 17:15

Meinung sind auch viele Bewohner dieser Stadt! Bei einer neuen Bürgermeisterangelobung,ein "neues Team" an seiner Seite.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 18.11.2014 01:18

dürfen die potentiellen Wähler ein Gedächtis haben, das nur weniger als ein Jahr zurückreicht. Ob das wirklich so ist?

Wir werden sehen...

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