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Karriereforum: Wertvolle Tipps und Tricks rund ums Bewerben

Von Susanna Sailer und Herbert Schorn, 15. März 2017, 00:05 Uhr
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Bildergalerie Das Karriereforum in Linz
Bild: Volker Weihbold

LINZ. Personalexperten raten, sich zu bewerben, auch wenn nicht alle Kriterien erfüllt werden.

Wenn Personalmanager von ihrem täglichen Umgang mit Bewerbungen erzählen, dann sind junge Berufseinsteiger ganz Ohr. Gestern plauderten auf der Hauptbühne des Karriereforums im Linzer Palais Kaufmännischer Verein gleich vier Top-Ansprechpartner in Sachen Personalsuche aus dem Nähkästchen.

"Oft wird in den Stellenanzeigen eine Art Wunderwuzzi gesucht. Davon sollte sich niemand abschrecken lassen, auch wenn er nicht so viel Berufserfahrung hat", macht Unternehmensberaterin Regina Göpfert Mut. Genau so sieht das auch Martina Berger, Personalmanagerin bei KPMG Linz. "Es ist gut, zusätzlich zur Berufserfahrung auch Neben- und Ferialjobs oder ehrenamtliche Tätigkeiten im Lebenslauf anzugeben." AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer fordert Bewerber auf, sich beim Unternehmen über den Namen des Ansprechpartners schlau zu machen und das Schreiben an diese Person zu adressieren. Die Gestaltung der Bewerbung sei wesentlich. "Übrig bleibt, wer eine einheitliche Linie verfolgt, die auf das Unternehmen zugeschnitten ist", meint Göpfert.

Prioritäten der Personalisten

Was sieht sich ein Personalist als erstes an? Wilfried Blaschke, Personalleiter der Lenzing AG, hat hier seine eigene Reihung: "Ich prüfe zuerst den Lebenslauf, dann das Anschreiben." Dieses sollte kurz gehalten sein und beantworten, warum sich jemand um den Job bewirbt und weshalb er meint, der geeignetste Kandidat zu sein. Dienst- und Schulzeugnisse kämen für Blaschke an dritter Stelle.

Immer wieder erstaunt ist KPMG-Managerin Berger über so manches Bewerbungsfoto, das mitgeschickt wird: "Vom Selfie über Urlaubsfotos ist alles dabei. Bitte investieren Sie in ein professionelles Foto", rät Berger den Zuhörenden. Kommt es dann zum Bewerbungsgespräch, sollte die gewählte Kleidung auf den Stil des Unternehmens und die Branche abgestimmt sein. Göpfert: "Es darf kein Styling sein, als würde man abends fortgehen – also nicht den kürzesten Rock oder das tief ausgeschnittene Kleid wählen."

Wer eine Absage bekommt, sollte nicht verzagen, meint Wilfried Blaschke, Personalchef der Lenzing AG. Allerdings: "Nach vielen Absagen sollten Jobsuchende ihre Bewerbungsunterlagen analysieren lassen. Vielleicht passt etwas nicht, das zu korrigieren ist."

Netzwerken ist wichtig

Der AMS-Geschäftsführer rät zudem, sich generell ein persönliches Netzwerk aufzubauen und darauf zurückzugreifen. Die Arbeitssuche sei etwas, das viele mit sich allein ausmachen würden. "Es ist ein schwerer Fehler, auf ein Netzwerk zu verzichten", sagt Straßer. Oft kämen Tipps aus der Familie oder dem Freundes- und Bekanntenkreis über interessante freie Stellen und vielleicht noch so manch weitere Hilfestellung.

„Eine sehr gute Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen“

 

Pascal Schulz will’s wissen. Vor zehn Tagen kam der Linzer von einer achtmonatigen Asienreise nach Hause, nun nimmt er seine berufliche Karriere in Angriff. Auf dem Karriereforum im Linzer Palais Kaufmännischer Verein will sich der 25-Jährige einen Überblick über seinen Marktwert verschaffen. Er hat an der Fachhochschule in Hagenberg IT-Security studiert – und ist ob dieser Ausbildung sehr optimistisch, schon bald den Traumjob gefunden zu haben. „Ich habe ein Luxusproblem“, gibt er zu. „Ich kann mir aussuchen, wo ich anfangen möchte.“ Hier will er sondieren, welche Firma am besten zu ihm passen könnte. „Mir geht es dabei nicht nur um die Bezahlung, das Teamgefüge muss stimmen.“

So wie der junge Weltreisende nutzten 2500 Besucher das Karriereforum als wertvolle Drehscheibe, um berufliche Möglichkeiten zu sondieren. 50 namhafte Aussteller informierten über offene Stellen und Karrieremöglichkeiten, in Vorträgen gab es Tipps – von der Gehaltsverhandlung bis zum Faktencheck, was Firmen über die eigene Person im Internet herausfinden können.

„Schon einige Bewerbungen“

Groß war das Interesse etwa am Stand des Autozulieferers Polytec: „Wir haben schon einige Bewerbungen erhalten“, sagte Mitarbeiterin Lisa Huber. Das Finanzministerium suchte Rechtspraktikanten, Betriebsprüfer, Maturanten und Akademiker: „Die Aufmerksamkeit ist weit größer als gedacht“, zog Mitarbeiterin Kerstin Hochreiter zufrieden Bilanz.

Unter den Besuchern waren heuer viele HTL-Schüler. „Ich weiß noch nicht, ob ich nach der Matura studiere oder mir einen Job suche“, sagte etwa Nadir Bilic von der HTL Wels. „Hier kann ich mir einen guten Überblick verschaffen, was auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist.“

Zur Orientierung nutzte auch Mario Kubenzer das Karriereforum. Er beendet in den kommenden Monaten sein Studium: „Ich schaue, welche Firmen für mich in Frage kommen. Hier gibt es sehr gute Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen.“ Erste Erfolge brachte die Veranstaltung für eine Juristin aus Linz, die nach dem Studium passende Jobs suchte: „Ich habe zwei, drei Unternehmen gefunden, bei denen ich mich bewerben werde.“

Nachgefragt

Wir haben uns gestern unter Besuchern und Ausstellern des Karriereforums umgehört:

"In der Schule macht man sich wenig Gedanken über den Beruf. Hier erfährt man hautnah, was im Job gefordert wird.“
Tobias Hessenberger, 19, Schüler, HTL Wels

„Ich konnte mit Firmen erste Kontakte knüpfen. Lebenslauf-Check und Bewerbungsfotos sind besonders hilfreich.“
Teresa Blüml, 27, Studentin, Vöcklabruck

„Auf dem Karriereforum kann ich mir einen guten Überblick verschaffen, was auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist.“
Nadir Bilic, 19, Schüler, HTL Wels

„Wir suchen den Kontakt zu Jobinteressierten. Durch das Karriereforum konnten wir tätsächlich bereits Stellen besetzen.“
Martina Berger, KPMG

„Hier ist eine große Auswahl an Firmen und Institutionen vertreten. Die Aussteller beantworten freundlich alle Fragen.“
Karin Breuer, 21, HTL Steyr

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4  Kommentare
4  Kommentare
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linzerleser (3.632 Kommentare)
am 15.03.2017 11:18

Die Erfahrungen in Bewerbungsgesprächen zeigen man kann nur jedem Bewerber raten die Job Recruiter kaum sehr ernst zu nehmen und Märchen erzählen was geht. Desto mehr bei den meisten reingeht umso besser.
Nur so hat man sehr oft Chancen auf den Job oder?

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Gugelbua (31.890 Kommentare)
am 15.03.2017 09:44

und die Gesetzlichen Bestimmungen in der EU für eine Suche von Mitarbeitern läßt die seltsamsten Blüten blühen.

Ich brauchte zu meiner Zeit in den 60ern einen Nachweis der beruflichen Qualifikation, eine Beurteilung meines vorherigen Arbeitgebers, einen handgeschriebenen Lebenslauf, ein polizeiliches Führungszeugnis eine ärztliche Gesundheitsbestätigung und das wichtigste!!! eine Fürsprache sozusagen Vitamin "P"
also viel hat sich da nicht verändert grinsen

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reibungslos (14.450 Kommentare)
am 15.03.2017 08:18

Ich musste unternehmensbedingt in meinem Leben drei Mal den Job wechseln. Bei Bewerbungen habe ich Erfahrungen gemacht, die zu den menschlich unangenehmsten meines Lebens zählen. Letztlich ist der Mensch dort eine Handelsware wie ein Sack Kartoffeln. So bin ich mir zumindest immer vorgekommen. Nur bekommt man halt ein paar schöne Geschichten erzählt. Einen Job habe ich immer nur über "freundschaftliche Vermittlung" bekommen.

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amha (11.322 Kommentare)
am 15.03.2017 08:23

Schon mal in sich selbst gegangen? Mangelnde Qualifikation? Nicht vorhandener Selbstwert? Bewerbung für zu versierten Job?

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