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Interview

01. April 2015, 00:04 Uhr

Valentin Inzko

Hoher Repräsentant in Bosnien

Der Diplomat aus Kärnten ist seit 2009 im Land und von der internationalen Gemeinschaft mit bindenden Eingriffsbefugnissen ausgestattet.

Wie schätzen Sie die Entwicklung Bosnien-Herzegowinas ein?

Valentin Inzko: Sehr widersprüchlich. Einerseits gibt es gute Exportsteigerungen. Die andere Seite ist neben hoher Arbeitslosigkeit, dass die Politiker keine gemeinsame Sprache sprechen. Was hier fehlt, ist etwa eine Sozialpartnerschaft. Normal wäre, dass es verschiedene Meinungen gibt, dann aber einen gemeinsamen Weg. Sie müssen sich nicht lieben, aber gemeinsam arbeiten. Nur das tun sie nicht. Und so wollen viele Menschen auswandern. Und die fehlen dann.

Sie sind mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet. Nützen Sie diese auch?

Die Rolle des Hohen Repräsentanten war nach dem Krieg eine massive. Er konnte alles machen, etwa wie die Alliierten nach dem Krieg bei uns. So wurde 800 Mal eingegriffen und dabei wurden auch 180 Mal Politiker entfernt. In den letzten Jahren wird das nicht mehr so intensiv gehandhabt. Wir wollen eine Eigenverantwortung, was in vielen anderen Ländern gut funktioniert hat. Nur in Bosnien ist das ein längerer Prozess.

Was braucht das Land und was soll die internationale Gemeinschaft tun?

Was vor allem fehlt, ist eine gemeinsame Vision, es gibt keinen gemeinsamen politischen Willen. Das ist ungefähr so wie bei uns nach 1918. Bei der Bevölkerung war das im Vorjahr besser, das hat man beim Hochwasser gesehen. In der Not haben sich die Menschen gegenseitig geholfen, da gab es keine Grenze. Von der internationalen Gemeinschaft wünsche ich mir mehr Druck, also klare Forderungen nach mehr Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung.

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