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In Linz werden zwölf weitere Zelte für Flüchtlinge aufgestellt

22.Mai 2015

Angesichts der Asylantragszahlen sieht sich das Innenministerium gezwungen, für das bevorstehende Wochenende weitere 24 Zelte für die Unterbringung von Flüchtlingen aufzustellen. In Linz und Salzburg sollen am Freitag jeweils zwölf Zelte auf den Polizeisportplätze aufgebaut werden, erklärte ein Sprecher von Ressortchefin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) der APA. Insgesamt werden dann 60 Zelte stehen.

Basierend auf den Prognosen der Experten sei mit weiterhin 250 bis 300 Asylanträgen pro Tag zu rechnen - auch über das Wochenende. Aufgrund dieser Zahlen müsse das Innenministerium die Vorbereitungen treffen, hieß es in einer Aussendung.

Zu den bestehenden Zeltstädten in Linz und Salzburg mit insgesamt 36 Behausungen kommen nun je zwölf weitere mit jeweils acht Schlafplätzen dazu. Insgesamt erhöht sich die Bettenkapazität um 192 Plätze. Bei der Erstaufnahmestelle Thalham werden keine weiteren Zelte aufgestellt, da diese bereits ausgelastet sei.

In Oberösterreich werden aus den Zeltstädten am Freitag 30 Personen verlegt, hieß es außerdem.

Regen als Problem für Zelte 

Derzeit befinden sich 125 Asylwerber in den beiden "Zeltstädten" in Linz und Thalham. Die andauernde Nässe macht ihnen zu schaffen. "Die Flüchtlinge in Oberösterreich können angesichts des Dauerregens sofort von Zelten in trockene Notunterkünfte verlegt werden", sagte die für die Grundversorgung von Asylwerbern zuständige Sozial-Landesrätin Gertraud Jahn (SP) Donnerstagvormittag. Das Land habe zusammen mit der Stadt Linz und der Gemeinde Frankenburg kurzfristig 130 Übergangsquartiere geschaffen.

Rund 60 Menschen könnten in der Multifunktionshalle im Sportzentrum Linz-Lißfeld unterkommen. Platz für circa 40 Flüchtlinge gäbe es auch im Frankenburger Gemeindezentrum. Weitere 30 Schlafgelegenheiten werden im Europacamp am Attersee angeboten, das dem Land gehört und von der Sozialistischen Jugend gepachtet ist. Die Flüchtlinge hätten laut Jahn am Donnerstag noch die Unterkünfte beziehen können. Doch dazu kam es nicht.

Aus dem Innenministerium hieß es, das neue Angebot sei "zu begrüßen". Man werde die angebotenen Notunterkünfte nun "überprüfen" und dann die entsprechenden Verträge abschließen. Jahn appelliert an das Ministerium, "in Krisenzeiten solche Formalitäten hintanzustellen, um die Menschen in den nächsten Tagen im Trockenen unterzubringen".

Doch Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums, kontert: "Nach wie vor gibt es österreichweit rund 1300 Asylwerber, die sich in der Betreuung des Bundes befinden, die aber gemäß den Rechtsvorschriften bereits in einem Landesquartier untergebracht sein müssten." Die Länder seien daher weiterhin säumig.

In Oberösterreich würden "freundlich gerechnet noch mindestens 200 Plätze fehlen", sagt Grundböck. "Die Menschen kommen erst dann aus den Zelten, wenn alle, die von den Ländern zu versorgen wären, auch in Landesquartieren untergekommen sind."

Die Landesrätin kündigte an, dass bis übernächste Woche in Oberösterreich Übergangsquartiere für bis zu 150 Asylwerber bezugsfertig seien.

Änderung im Asylsystem

Unterdessen wurden im Nationalrat eine Änderung des Asylsystems beschlossen. Die Erstaufnahmezentren in Traiskirchen und Thalham werden dadurch entlastet, dass die Erstabklärung nicht nur dort, sondern auch in Außenstellen des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl vorgenommen wird.

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