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Identität der Traunsee-Leichen geklärt: Ehepaar aus Hessen

Von nachrichten.at, 05. Jänner 2016, 17:39 Uhr
Pressekonferenz zum Leichenfund am Traunsee
Pressekonferenz zum Leichenfund am Traunsee Bild: Alexander Schwarzl (Alexander Schwarzl)

GMUNDEN. Die Identität der beiden im Traunsee gefundenen Leichen ist geklärt. Bei den Toten handelt es sich um einen 72-jährigen Deutschen und seine ein Jahr jüngere Frau. Der Mann soll seine Frau erwürgt, zerstückelt, in den See geworfen und sich danach selber ertränkt haben.

Der Leiter des Landeskriminalamtes OÖ, Gottfried Mitterlehner, bestätigte am Abend einen entsprechenden Online-Bericht einer Tageszeitung. Der korpulente 72-Jährige und seine 71-jährige Ehefrau kommen demnach aus der Nähe von Frankfurt am Main (Bundesland Hessen).

Die zerstückelte Leiche der Frau wurde, wie berichtet, am Sonntag in zwei Koffern gefunden. Bei einer weiteren Untersuchung der Fundstelle am Gmundner Traunsee entdeckten Taucher dann noch eine männliche Leiche, an deren Händen mit Kabelbindern zwei Taschen befestigt waren.

In einer Tasche waren persönliche Gegenstände und Granitsteine, in der anderen ein Betonklotz. Wie die Untersuchung in der Gerichtsmedizin Salzburg zeigte, war darin der Kopf der weiblichen Leiche eingemauert.

"Die Frau wurde erdrosselt, der Mann ist ertrunken", fasst Staatsanwältin Birgit Ahamer die Ermittlungsergebnisse Dienstagmittag zusammen. Ausständig seien noch die toxologischen Gutachten und die DNA-Untersuchungen. "Vorläufig gehen wir von erweitertem Selbstmord aus", sagt Ahamer. An der Leiche des Mannes gibt es keine Hinweise auf Fremdverschulden, auf eine Auseindersetzung oder ähnliches. "Er ist eindeutig ertrunken. Daher spricht vieles dafür, dass er erst die Frau getötet, zerstückel und in den See geworfen hat und dann selbst mit den Taschen voller Steine ins Wasser ging", sagt Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamtes. Die Frau soll zwischen Weihnachten und Silvester gestorben sein, der Mann später. Wie viel später genau, ließ Mitterlehner offen.

Pressekonferenz zum Leichenfund am Traunsee
Pressekonferenz zum Leichenfund am Traunsee Bild: Alexander Schwarzl (Alexander Schwarzl)

 

Trotzdem sind noch einige Fragen offen. Etwa jene, wie der Mann die Koffer mit den Leichenteilen und die Taschen unbemerkt zum Traunsee gebracht hat. Ein "herrenloses" Fahrzeug in der Nähe des Traunsees wurde bisher nicht gefunden. Nach diesem wird aber intensiv gesucht. Warum der Hesse sich gerade den Traunsee für sein Vorhaben ausgesucht hat, ist ebenfalls offen.

Mitterlehner wollte zu den Details unter Hinweis darauf, dass zuerst die Angehörigen verständigt werden, nichts sagen. Die Polizei werde morgen, Mittwoch, informieren.

Pressekonferenz zum Leichenfund am Traunsee
Pressekonferenz zum Leichenfund am Traunsee Bild: Alexander Schwarzl (Alexander Schwarzl)

 

Tat im "psychischen Ausnahmezustand"

Das Töten und Zerstückeln eines Menschen ist mit einem hohen Aggressionspotenzial verbunden. Im Fall der im Traunsee gefundenen Leichen habe zwischen Täter und Opfer vermutlich eine "intensive Beziehung bestanden", sagte Psychologe Cornel Binder-Krieglstein.

Das Zerstückeln der Frau habe höchstwahrscheinlich nicht der Verschleierung der Tat gedient, sondern der Mann wollte "jemanden mit aller Gewalt und den zur Verfügung stehenden Mitteln bestrafen", erklärte Binder-Krieglstein. Dass der Kopf seines Opfers noch separat eingemauert und versenkt wurde, sei ein Zeichen für den endgültigen Entschluss, das persönliche Aggressionspotenzial voll auszuschöpfen. Wenn der Entschluss gefasst werde, "sie muss sterben", fallen die Hemmungen relativ schnell, meinte der Experte für Notfallpsychologie.

Männer würden bei ihren Tötungsmethoden generell gewalttätiger vorgehen. "Schneiden, schießen, stechen. Frauen würden eher vergiften", sagte Binder-Krieglstein. "Je komplexer und aggressiver (die Tat, Anm.), desto eher spricht das für eine Erkrankung (des Täters, Anm.)", erklärte der Experte.

 

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