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"Ich kann nicht glauben, dass ich noch hier bin"

Von Natascha Wiedner*, 02. August 2016, 00:05 Uhr
"Ich kann nicht glauben, dass ich noch hier bin"
Fünf Monate nach dem Unfall beginnt für die kleine Familie langsam die Normalität. Bild: Wiedner

LINZ. Nur knapp entrannen Aldina Z. und ihre ungeborene Tochter bei einem Arbeitsunfall im Februar in der PlusCity dem Tod. Eine Glasplatte war auf die stellvertretende Filialleiterin eines Einrichtungshauses gestürzt. Die Ärzte sagten, dass nur einer von 1000 Patienten derartige Verletzungen überlebt.

Wie beschreiben Sie das Gefühl, dass Sie jetzt hier sitzen mit Ihrer gesunden Tochter Amina im Arm?

Aldina Z.: Ich kann es gar nicht glauben, dass ich noch hier bin. Es geht mir jeden Tag besser. Jeden Tag gehe ich spazieren, damit die Muskeln sich wieder aufbauen.

Woran können Sie sich noch erinnern?

An den Unfall kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern. Es ist alles weg. Die Ärzte haben gesagt, das wird nie wieder kommen.

Was ist genau passiert?

Kollegen und Freunde haben mir alles erzählt. Seit meiner Schwangerschaft habe ich meine Arbeitszeit mehr im Büro als im Verkaufsraum verbracht. Seitdem öffnete ich auch nie mehr die Eingangstüre des Geschäftslokals, weil das so schwer ging. An diesem Tag ist eine Verkäuferin krank geworden. Und ich sollte die Eingangstür öffnen. Den Rest weiß ich nur aus Erzählungen. Ich habe nach dem Unfall die ganze Zeit nur "Mein Baby, mein Baby" geschrien. Dann habe ich das Bewusstsein verloren.

Was haben Sie für eine Erklärung, warum Ihnen der tragische Unfall passiert ist?

Warum mich das getroffen hat, weiß ich nicht. Es war mein Schicksal. Es war mir so bestimmt.

Nach dem Unfall lagen Sie elf Tage im Koma. Woran können Sie sich erinnern, als Sie aufgewacht sind?

Ich habe nicht einmal gewusst, dass ich verheiratet bin (lächelt ihrem Mann zu). Ich habe nur meinen Bruder erkannt. Den Arzt, der mich gerettet hat, werde ich nie vergessen. Ich habe ihm gesagt: "Sie haben mich gerettet und mein Baby auch." Meine Amina und ich werden ihn nie vergessen. Wir hätten wirklich sterben können. Aber er hat es geschafft.

Haben Sie Erinnerungen an die Zeit im Koma?

Im Koma habe ich geträumt, dass es eine Tochter wird. Ich hab sogar geträumt, wie sie heißen wird. Amina. Und so heißt sie jetzt. Im Koma habe ich alles mitbekommen. Schlimm war für mich, dass alle, die um mich waren, so laut geredet haben, und ich habe mir immer nur gedacht, warum reden die alle so laut.

Unzählige Operationen mussten Sie über sich ergehen lassen. Fünf Monate lagen Sie im Krankenbett. Was gab Ihnen Kraft?

Sie (Aldina Z. schaut liebevoll zu ihrer Tochter, die sie im Arm hält). Ich habe immer gesagt, wenn es ihr gut geht, mache ich alles, damit es mir auch wieder gut geht. Immer habe ich darauf geachtet, ob sich mein Baby noch bewegt. Und so lange sie sich bewegt hat, habe ich alles getan. Nur wenn sie in meinem Bauch nicht überlebt hätte – hätte ich auch nicht mehr weiterleben wollen.

Was hat sich seit dem Unfall für Sie geändert?

Mein ganzes Leben lang werde ich Kopfschmerzen haben. Ich darf nicht mehr in die Sonne und werde wahrscheinlich nicht mehr so schnell arbeiten können. Früher habe ich nie geweint. Aber heute weine ich in fast jeder Situation.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Wir wünschen uns noch weitere Kinder. Am liebsten eine ganze Fußballmannschaft (lacht!). Zuerst brauchen wir jetzt aber Zeit, bis wir wieder richtig ins Leben zurückfinden. Aber ich weiß, dass mir meine Kleine dabei helfen wird. Für sie tue ich alles. *Das Interview führte TV-Reporterin Natascha Wiedner

"Ich kann nicht glauben, dass ich noch hier bin"
Bild: Firma fotokerschi e.U.

Das Wunder von Linz nach dem Koma

Experten prognostizierten, dass nur eine Person von 1000 diese Verletzungen überlebt, die Aldina Z. bei ihrem tragischen Arbeitsunfall erlitten hat. Die 27-jährige stellvertretende Filialleiterin eines Einrichtungshauses in der Linzer Plus City wollte gemeinsam mit einer Kollegin die gläserne Eingangstür öffnen. Dabei sprangen die schweren Glastür-Elemente aus der Verankerung und brachen über der im fünften Monat schwangeren Frau zusammen.

Sie erlitt lebensgefährliche Verletzungen: mehrere Schädel- und Schädelbasisfrakturen, Blutungen zwischen Hirn und Schädelknochen, einen Wirbelbruch und Verletzungen am Brustbein. Am zweiten Tag nach dem Unfall kamen ein Schlaganfall und ein Herzinfarkt dazu. Es folgten elf Tage Koma. Ganz Österreich bangte um das Leben der werdenden Mutter und das ihres Kindes.

Den Ärzten am Neuromed Campus Linz rund um den Neurochirurgen Wolfgang Thomae gelang schließlich eine kleine medizinische Sensation. Am 30. Mai geschah um 10.07 Uhr das „kleine“ Wunder: Die schwerstverletzte junge Frau brachte ein gesundes Mädchen zur Welt. Im Koma hat die junge Mutter geträumt, dass ihr Baby ein Mädchen wird und wie es heißen soll – Amina, 45 cm groß und 2480 g schwer.

 

 

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19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
gumba (2.891 Kommentare)
am 04.08.2016 14:10

unglaublich wie sich hier wieder die egomanen zerfleischen. man kann der familie nur alles gute wünschen! immer wieder wird man dazu verleitet solchen personen ein derartig einschneidendes erlebnis zu wünschen...aber jeder kriegt nochmal die rechnung grinsen

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 02.08.2016 21:26

Wir auch nicht grinsen

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SRV (14.567 Kommentare)
am 02.08.2016 21:42

Naturgemäß wäre es Ihnen als Kleinspießbürger-Rechtspopulismusopfer lieber, die junge Frau mit dem fremden Namen samt Baby hätte nicht überlebt...

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 02.08.2016 22:04

Ja und da wären sie wieder die ueblichen Unterstellungen, Beldeidigungen und was eben so alles "dazugehört." Schon mal darüber nachgedacht, dass sich das rein nur auf die Örtlichkeit bezieht? Wohl kaum? So weit reichts wohl nicht mit dem Denken.

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SRV (14.567 Kommentare)
am 02.08.2016 22:14

Nein, Du rechtes FPÖ-Arschloch, Du willst Dich hier nur aus der Bredouille verziehen!

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gutmensch (16.664 Kommentare)
am 02.08.2016 22:21

Du hast zwar recht. Ich fürchte aber, das Posting wird bald weg sein.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 02.08.2016 22:30

Ach schön wieder die ueblichen Unterstellungen, Beleidigungen und Verleumdungen. Man soll auch so etwas nicht gut heissen.

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( Kommentare)
am 02.08.2016 22:42

Gutmensch, Du - ist ok?? - gibst dem SRV recht, ich auch.

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gutmensch (16.664 Kommentare)
am 02.08.2016 23:06

Du? Klar ist das ok. Freut mich.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 02.08.2016 22:28

Da wird wohl wieder eine Zensur fällig.

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chopin (2.087 Kommentare)
am 02.08.2016 23:28

Keine Sorge, wir denken auch nach der Zensur noch an dich.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 04.08.2016 01:41

Nachdem diese Beleidigung noch immer nicht gelöscht ist muss ich mir leider das Recht geben und den SRV als Riesenarschloch bezeichnen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass er auffällig wurde.

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( Kommentare)
am 04.08.2016 01:45

Ein Plus von mir.

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( Kommentare)
am 04.08.2016 01:46

Ein RIESEN-PLUS! zwinkern

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chopin (2.087 Kommentare)
am 02.08.2016 22:25

Das kratzerl schon wieder, du wirst auffällig.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 02.08.2016 22:32

Der SRV muss es ja wissen - der ist ja in der Bredouille daheim.

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observer (22.198 Kommentare)
am 02.08.2016 17:14

Eine gute Nachricht im Meer der Schlechten. Ich wünsche der Familie alles Gute für die Zukunft.

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mitdabei (1.699 Kommentare)
am 02.08.2016 11:48

Die besten Glückwünsche der Familie!

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was (581 Kommentare)
am 02.08.2016 09:47

Kein "kleines" Wunder sondern ein riesengroßes!

Der kleinen Amina und ihrer tapferen Mama alles Gute für den weiteren Lebensweg. Ich habe mich oft gefragt, was aus den beiden geworden ist...

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