"Ich hoffe, das erzeugt Rückenwind"

24.Jänner 2015

Christine Eckmayr (53) siegte nicht nur in der Kategorie "Helfer", sie belegte auch in der Gesamtwertung den zweiten Platz.

"Es freut mich sehr, ich fühle mich geehrt, schon allein wegen der Nominierung für diese Wahl", sagte die praktische Ärztin, als sie gestern von ihrem Erfolg erfuhr. Das sei eine Wertschätzung für die Arbeit aller Leute in der Hospizbewegung und in den Palliativ-Abteilungen.

Stationäres Hospiz ist notwendig

Eckmayr schätzt diese Würdigung auch aus einem anderen Grund: "Wir brauchen in Oberösterreich ein stationäres Hospiz: Ich hoffe, diese Auszeichnung erzeugt Rückenwind und bringt uns Menschen, die uns mit Ideen und Geld unterstützen."

Räume eines Hospizes, in dem Menschen Abschied nehmen, unterscheiden sich von Palliativ-Stationen. "Medizinische Betreuung ist natürlich notwendig, aber am Lebensende ist der psychologische und spirituelle Bereich genauso wichtig: Es braucht viel Zeit und viel Ruhe", sagt Eckmayr.

Seit drei Jahren ist die Thalheimerin Obfrau der Welser Hospizbewegung und wird nicht nur deswegen geschätzt. Als Ärztin in Wels-Pernau genießt sie ebenfalls einen ausgezeichneten Ruf. "Mein Engagement wäre aber ohne Verständnis der Familie nicht möglich." Die verheiratete Mutter zweier erwachsener Söhne ist seit 8. November auch Großmutter.

Das Welser Hospiz- und Palliativteam betreut Patienten in Wels, Wels-Land, Grieskirchen und Eferding. Zehn hauptamtliche Diplomkrankenschwestern sind täglich rund um die Uhr bereit, um Schwerkranke zu Hause zu betreuen. Zusätzlich sind 20 Freiwillige im Einsatz, die eine Hospizausbildung absolviert haben und sich abseits der medizinischen Betreuung um Patienten kümmern. Selbstredend, dass der Vereinsvorstand ehrenamtlich arbeitet. Eckmayr: "Für uns alle ist diese Kür ein Ansporn, um die Qualität unserer Betreuung weiter auszubauen." (müf)