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Gurt als Todesfalle? Experten warnen vor falschen Schlüssen

Von Philipp Hirsch, 17. Jänner 2017, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Ein Toter nach Frontalzusammenstoß
Bild: www.fotokerschi.at

ANSFELDEN, LINZ. Starb der zwölfjährige Bub bei dem Unfall am Samstagabend in Ansfelden nur, weil er angeschnallt war? Ein ÖAMTC-Cheftechniker widerspricht vehement.

Selbst erfahrene Feuerwehrmänner kamen nach dem Unfall am Samstagabend auf der Traunuferstraße in Ansfelden an ihre psychischen Grenzen. Der Leichnam des zwölf Jahre alten Diogo Filipe Z. war ein schrecklicher Anblick. Der Gurt, mit dem der Bub auf der Rückbank des Fiat Kombi seiner Eltern angeschnallt war, hatte dem Zwölfjährigen tödliche Verletzungen im Beckenbereich zugefügt. Er starb noch an der Unfallstelle. Seine Eltern überlebten den Unfall mit schweren Verletzungen - nachrichten.at berichtete.

Starb Diogo nur, weil er angeschnallt war? ÖAMTC-Cheftechniker Maximilian Lang widerspricht: "Der Bub ist gestorben, obwohl er angeschnallt war. Ohne Gurt wäre er mit einer derartigen Wucht durch das Auto geschleudert worden, dass er auch das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überlebt hätte." Frontal war der Fiat der portugiesischen Familie, die in Ansfelden lebt, gegen den Kia-Geländewagen eines 35-jährigen Irakers aus Traun gestoßen. "Wenn ein kleineres Fahrzeug mit einem Geländewagen kollidiert, ist die Energieverteilung für die Insassen des kleinen Autos fatal", erläutert Lang.

Gurt ist vermutlich verrutscht

Ob das Kind mit einem Becken- oder Dreipunktgurt angeschnallt war, spiele laut dem Experten nur eine untergeordnete Rolle. "Derartige Beckenverletzungen sind auch bei einem Dreipunktgurt durchaus vorstellbar." Lang vermutet, dass Diogos Gurt beim Aufprall verrutscht sein dürfte: "Wenn der Gurt auf den Bauch rutscht, dringt er dort tief in das weiche Gewebe ein. Bei einem Kind ist das noch viel dramatischer als bei einem Erwachsenen."

Gurtkraftbegrenzer fehlen in älteren Automodellen vor allem auf den Rücksitzen oft. Sie reduzieren bei einem Unfall die Kräfte, die auf den Körper wirken. Ob der Fiat der Ansfeldner Familie über diesesSystem verfügte, konnte die Polizei gestern nicht beantworten.

"Zu sagen, der Gurt ist schuld, dass der Bub nicht mehr lebt, ist Blödsinn", betont Lang. Die Gefahr für Autoinsassen, bei einem Unfall schwer verletzt zu werden, sei ohne Sicherheitsgurt "ungleich höher". Insassen, die sich auf dem Rücksitz nicht anschnallen, gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch die Mitfahrenden, sagt Lang: "Es kommt leider immer wieder zu Unfällen, bei denen Menschen auf den Vordersitzen von Mitfahrenden auf der Rückbank regelrecht erschlagen werden."

Wie sollten Lenker mit Gurtmuffeln in ihrem Fahrzeug umgehen? "Bei mir gilt da eine einfache Regel. Solange nicht jeder in meinem Auto angeschnallt ist, starte ich den Motor nicht."

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