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„Goldhauben leisten wichtigen Beitrag zu Geschichte und Kultur“

Von Von Alfons Krieglsteiner, 12. April 2010, 00:04 Uhr
Goldhaube
Häubchenmädchen im Glück: Zukunft braucht Herkunft! Bild: Weihbold

LINZ. Der Zeitgeist trägt Tracht. Zwar unterliegt der Dress-Code Veränderungen. Aber nicht nach dem Motto: „Anything goes!“ Denn modische Anarchie ist den Goldhaubendamen fremd. Auch beim 4. Landestreffen der Obfrauen im Linzer RaiffeisenForum.

Wer da bauchfreien Look oder Wildleder-Minirock suchte, wurde enttäuscht. Solche Stilbrüche sind höchstens dem Münchner Oktoberfest gemäß. Doch die 500 unter der Regie des Heimatwerks erneuerten Volkstrachten entbehren durchaus nicht der pfiffigen Note, wie vier Models am Catwalk den mehr als 400 Gästen souverän vor Augen führten – wobei die Herren der Schöpfung trotz LH Josef Pühringer und Raiffeisen-General Ludwig Scharinger (als Gastgeber) nur Randerscheinungen waren.

„Die Goldhaubenfrauen leisten einen wichtigen Beitrag zu Geschichte und Kultur unseres Landes“, sagte LH Josef Pühringer. Dazu brauchen sie keine falschen Gräfinnen oder tattoogeschmückten Gaudigirls in rüscherlbesetzten Blümchenkostümen. Zeitgemäß ist vielmehr das Blaudruckdirndl mit Bettzeugschürze, dominant die Modefarben apfelgrün und flieder. Im neuen Sortiment des Heimatwerks gibt es Dirndlkleider schon ab 200 Euro, für Mutter und Tochter (ab 6 Jahren) nach demselben Muster gestrickt.

Goldhauben in Eigenregie

Überhaupt ist man bei den Goldhaubenfrauen ganz auf jugendlich eingestellt. Moderne Schnitte zeichnen die Tracht aus, die Armführung ist nicht mehr so eng anliegend wie einst, die Taille wirkt weniger voluminös, das Oberteil entbehrt zunehmend des Faltenwurfs. Die Renaissance der Goldhaubentracht verdankt sich aber einem Mann: Ein Salzburger Professor der Textilfachschule lieferte in den 1970er-Jahren präzise Anleitungen zur Eigenproduktion der erstmals 1782 erwähnten Goldhaube.

Sie besteht aus einem mit Stoff und Tüll überzogenen Drahtgestell, bestickt mit Golddrahtröhrchen und Flinserln. Ursprünglich den Bürgersfrauen vorbehalten, vermitteln heute die 434 Fachgruppen in Kursen ihren Mitgliedern die illustre Technik.

Edle Stoffe, kräftige Farben, das spricht naturgemäß die Jugend an – die „Häubchenmädchen“, wie der Nachwuchs genannt wird. In elf neu aufgelegten Trachtenbüchern wird das „Einst und jetzt“ der Trachtenmode in den Bezirken weitergegeben. Im Sachkundeunterricht erfahren Kinder und Jugendliche an den Schulen von Mitgliedern der Frauengruppen, was es mit Goldhaube, Kopftuch und Herrentracht auf sich hat. „Unsere Aufgabe ist nicht nur die Pflege des Heimatgefühls, sondern auch das soziale Engagement“, sagt Obfrau Martina Pühringer. Über das Nothilfekonto gibt es Unterstützung für krebskranke Kinder, Delfintherapie, Renovierung von Kapellen und für Hochwasseropfer.

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1  Kommentar
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herbertw (14.515 Kommentare)
am 12.04.2010 08:43

Unter dem Deckmantel Kultur feiert sich das klassisch konservative Bürgertum in der „Uniform“ Goldhaube selbst.
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Wenn man sich die konservativen (Kirchen/ÖVP-) Strukturen im Land anschaut (Heimstunden, Landjugend, später Bauern und Wirtschaftsbund), dann hat die ÖVP als einzige Partei ein allumfassendes Kastenwesen von der Wiege bis zur Bahre.
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In welchem Bereich dieser Zeitspanne die Goldhauben-Kaste einzuordnen ist, mag jeder für sich entscheiden.

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