Gewitter: Lokale Überflutungen im Salzkammergut und Mühlviertel
LAAKIRCHEN / FREISTADT. Heftige Gewitter mit Starkregen haben am Samstagabend zu lokalen Überschwemmungen im Salzkammergut und im Mühlviertel geführt.
Insgesamt gingen zwischen 17:30 und 21:00 Uhr mehr als 200 Notrufe bei der Landeswarnzentrale der Feuerwehr in Oberösterreich ein. Durch den starken Regen wurden Keller und Häuser überflutet, kleinere Bäche traten über die Ufer, Unterführungen standen unter Wasser. 60 Feuerwehren mit etwa 900 Einsatzkräften standen im Einsatz.
In Bad Zell in Oberösterreich fielen am Samstagabend in einem Gewitter allein in 10 Minuten 13 Liter Regen. „Das Wasser stürzte hier tonnenweise vom Himmel. Von 19 bis 20 Uhr kamen 57 Liter, in der Stunde darauf 40 Liter und bis 22 Uhr nochmals 22 Liter pro Quadratmeter hinzu“, sagte Martin Puchegger von Ubimet. Knapp 65.000 Blitze seien über Nacht in Österreich registriert worden.
Hauptbetroffen war neben der Aist-Region im Mühlviertel auch der Bezirk Gmunden. Besonders dramatisch war die Lage in der Gemeinde Laakirchen, wo ganze Ortsteile unter Wasser standen. 19 Feuerwehren des nördlichen Bezirks wurden binnen kurzer Zeit zu 130 Einsätzen gerufen.
Feuerwehr noch immer im Einsatz
Bis 1 Uhr wurden alleine im Großraum Laakirchen 159 Alarmierungen durch die Landeswarnzentrale ausgelöst. 21 Feuerwehren aus dem Bezirk Gmunden sowie einige weitere aus dem Nachbarbezirk Vöcklabruck standen im Einsatz, noch immer sind Feuerwehrleute aktiv.
Bis etwa 3 Uhr standen insgesamt acht Feuerwehren in Bad Wimsbach mit rund 110 Mann im Einsatz. Spezialfahrzeuge brachten rund 1600 Sandsäcke sowie Zillen und entsprechende Pumpen. 16 Personen wurden aus ihren Häusern gerettet.
In Tragwein rückten fünf Feuewehren aus, um die Folgen der Überflutungen zu bekämpfen, auch in der Nachbargemeinde Pregarten steht die Feuerwehr im Einsatz.
Wetter: Heute kühler und damit stabiler
Mit der Kaltfront hat es über Nacht aber im ganzen Land abgekühlt, heute kommen die Höchstwerte nicht mehr über 16 bis 24 Grad hinaus. Am Montag setzt sich hoher Luftdruck durch, somit sind bei bis zu 28 Grad vorübergehend keine Gewitter zu erwarten. „Erst am Dienstag kündigen sich mit einer sich nähernden Kaltfront ausgehend von den Bergen neue kräftige Gewitter an“, sagt Ubimet-Meteorologe Martin Puchegger. „Stabiles Sommerwetter über mehrere Tage hinweg ist somit weiterhin nicht in Sicht.“
"So etwas hat Laakirchen noch nicht erlebt"
In der Papierstadt verwandelten sich Straßen in reißende Bäche und Wiesen in Seen. Ganze Straßenzüge mussten gesperrt werden und Dutzende Keller wurden überflutet. Im benachbarten Ohlsdorf ging eine Schotter-Mure auf eine Straße nieder - die darüberliegende Straße wurde unterspült und musste gesperrt werden. Auch in Roitham mussten Keller ausgepumpt werden.
In einer Tiefgarage, die sich mit den Wassermassen bis unter die Decke gefüllt hatte, standen elf Autos komplett unter Wasser. In einer danebenliegenden Senke im Ortszentrum erwischte es ebenfalls mehrere Autos, die bis zum Dach unter Wasser standen.
Der Laakirchner Pflichtbereichskommandant Jürgen Sturm kann sich an kein Ereignis mit einem solchen Ausmaß erinnern. Ein älterer Gemeindebürger sagte: "Ein solches Unwetter hat Laakirchen noch nie erlebt." Auch Bürgermeister Fritz Feichtinger zeigte sich tief betroffen über die Schäden des Unwetters.
Die Feuerwehrleute in den späten Abendstunden noch Dauereinsatz, auch einige in der Gemeinde wohnende Flüchtlinge halfen bei den Aufräumarbeiten mit.
Auch in Kirchham, Gschwandt, Grünau, Pinsdorf, Ohlsdorf und Roitham mussten die Einsatzkräfte ausrücken. Im Bezirk Vöcklabruck gab es Einsätze in Redlham und Desselbrunn.
Rund zwei Stunden später, gegen 19:30 Uhr entlud sich ein heftiges Gewitter über dem Mühlviertel. Die Feuerwehren rückten im Bezirk Freistadt vor allem in den Gemeinden Bad Zell, Pierbach und Tragwein sowie im Bezirk Perg in den Gemeinden Schwertberg und Ried in der Riedmark aus.
Der Oberösterreichische Zentralraum und das Innviertel blieben von den schweren Gewittern weitgehend verschon.
Die Unwettereinsätze (grün) konzentrierten sich auf das Salzkammergut und das Mühlviertel:
Westbahnstrecke gesperrt
Die Westbahnstrecke ist am Samstagnachmittag für drei Stunden gesperrt worden, nachdem ein Blitz in das Stellwerk Seekirchen bei Salzburg eingeschlagen war. Zudem blockierten mehrere Bäume, die nach einer Unwetterfront über dem Salzburger Flachgau auf die Strecke gestürzt waren, die Gleise, berichtete ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel.
Der Blitz schlug gegen 15.00 Uhr in das Stellwerk ein. Der Schaden konnte aber relativ rasch behoben werden. Die Aufräumarbeiten der umgestürzten Bäume dauerten etwas länger an. Gegen 18.00 Uhr konnte die Strecke wieder freigegeben werden. Für Nahverkehrszüge gab es zwischen Hallwang und Seekirchen Ersatzbusse, Railjets und Züge der Westbahn mussten zwischen Steindorf und dem Salzburger Hauptbahnhof warten.
Kanufahrer vom Wolfgangssee gerettet
Die Gewitterzelle hat zu mehreren Feuerwehreinsätzen im Flachgau geführt. Mehrere umgestürzte Bäume mussten entfernt und Keller ausgepumpt werden. Auf allen Salzburger Seen wurden die Sturmwarnleuchten aktiviert, berichtete die Wasserrettung Salzburg. Am Wolfgangsee musste ein Kanufahrer von der Wasserrettung in Sicherheit gebracht werden. Beim Strandbad Seekirchen am Wallersee wurden sieben Bäume entwurzelt. Die Wasserrettung und die Feuerwehr waren mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.
Irgendwer hat den Wasserhahn voll aufgedreht, u. die Ersoffenen wussten nicht wo er war.
Wenn ich mir die Baugründe der Umgebung so anschau ...
--> †
Es lebe die Bodenversiegelung, weiter so!
Ah gehns, so ist das? Bei uns sagt die Gemeinde dass alles besser wird durch die Verbauung.
Bist du persönlich von den Wassermassen betroffen?
Du sagst es, bei uns das selbe Problem.
Wenn ich schlecht drauf bin, bezeichne ich die Gemeinde als sog. höhere Gewalt
Nicht nur das Klima wird rauer !
der Kanufahrer am Wolfgangsee hat wahrscheinlich zum ersten Mal im Leben ein Gewitter gesehen und es nicht gleich als solches erkannt. Sonst wäre er sicher rechtzeitig ans Ufer gefahren. Also beim nächsten Mal...schwarze Wolkenwand = Gewitter !
Der Bergmarathon in Gmunden wurde auch nach ca. 13 Stunden abgebrochen ..
Das ist aber auch gesünder für die Leut..
Stimmt, zu viel Wasser ist wirklich nicht gesund...
Auch dem Berg gibt's eh ein Schnapserl für die ersten (brauchen tätens die anderen, aber so ist das Leben)
Ein Schnapserl am Berg gerne, aber eine Schwimmweste weniger.
Die Sintflut hat das Salzkammergut beinahe untergehen lassen. Heute ist es wieder da.
na Gott sei Dank;
da ist aber schon noch a ordentliche Lack’n zu sehen: http://www.bergfex.at/sommer/gmunden-gruenberg/webcams/c6374/
Jetzt wieder zurück von meiner Arbeit.
Der Traunsee geht eher selten richtig über, die Dörfer rundherum schwammen diesmal, heute müssen Berge von Bauschutt entsorgt werden, danach braucht man wieder einen Schnaps.