Gefahr bei Fettbränden: Nicht alle Löschdecken ersticken die Flammen

Von Gerhard Lukesch   02.Dezember 2014

Bereits viele haben in ihren Haushalten in Österreich Löschdecken zur Sicherheit in der Küche, falls einmal eine Pfanne mit Fett Feuer fängt. Doch wie Tests jetzt ergeben haben, sind nicht alle Löschdecken (obwohl sie der Norm entsprechen) zur Bekämpfung dieser Brände geeignet.

„Ich wurde vor wenigen Wochen bei einer Brandschutzschulung auf das Problem aufmerksam“, sagt Reinhold Wimmer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Irndorf im Bezirk Kirchdorf. „Damals haben wir mit Laien insgesamt zehn handelsübliche Löschdecken getestet, sehr viele hielten dem Feuer nicht stand“, sagt Wimmer.

Bei den Tests wurden zwei Zentimeter Speiseöl in einen Topf gefüllt.

Löschdecke Versuch

Das Öl wird auf etwa 340 Grad Celsius erhitzt, bis es Feuer gefangen hat.

Löschdecke Versuch

Dann wurden die Decken zum Ersticken der Flammen eingesetzt.

Löschdecke Versuch

Brandgase als Problem

„Die Decke selbst fängt nicht Feuer, sondern die Gefahr besteht durch Brandgase, die durch das Gewebe der Löschdecke dringen und weiterbrennen“, sagen dazu auch Brandschutzexperten aus Ober- und Niederösterreich. Für den Laien ist nicht erkennbar, ob seine Decke diesem Problem standhält.

„Wir haben am Dienstag in der Landesfeuerwehrschule Tulln eine weitere Testreihe gestartet, dabei waren die Ergebnisse ebenfalls alarmierend“, sagt Wimmer. Er empfiehlt jetzt, wenn Öl Feuer fängt, nicht eine Löschdecke, sondern einen speziellen Feuerlöscher für Fettbrände zu verwenden. „Es kommt beim Fettbrand auch wesentlich auf die Temperatur des Feuers an. Bis einem gewissen Grad halten das viele Decken auch aus. Das Problem entsteht aber bei einer Temperatur von eta 550 Grad Celsius“, sagt Wimmer.

Ganz ungeeignet sind Löschdecken nicht: Sie können problemlos bei Kleinbränden von Adventkränzen, Gestecken oder wenn lediglich Speisereste in der Pfanne in Brand geraten, verwendet werden.