Frühchen Jonathan: „Er atmet, nimmt zu und plärrt wie am Spieß“
WELS/ENNSDORF. Nach einem Blasensprung in der 23. Schwangerschaftswoche brachte die Ennsdorferin Petra Riedl Anfang Februar im Welser Klinikum ein 1025 Gramm leichtes Frühchen zur Welt. Über die schwierigen Begleitumstände der Geburt sprach die 37-Jährige mit den OÖN.
OÖN: Ihr Sohn Jonathan hatte es besonders eilig.
Riedl: Ich war am 8. Jänner in Steyr einkaufen. Beim Interspar passierte es dann. Ich legte mich instinktiv auf den Boden und schrie um Hilfe. Das hat meinem Kind vermutlich das Leben gerettet.
OÖN: Bis zur Geburt dauerte es dann noch einige Wochen
Riedl: Ich lag eine Woche lang in Linz im Spital. Da für Jonathan kein Platz in der Neonatologie frei war, wurde ich nach Wels ins Klinikum verlegt. Am 4. Februar kam er dann mittels Kaiserschnitt zur Welt.
OÖN: Wie waren die Prognosen für den Kleinen?
Riedl: Bis dahin haben die Ärzte nicht viel verraten. Sie sagten nur, dass jeder Tag zählt. Ich wusste aber, dass es bis zur 28. Schwangerschaftswoche kritisch sein würde. Für Kinder unter 1000 Gramm stehen die Chancen nicht besonders gut. Bei seiner Geburt wog Jonathan exakt 1025 Gramm.
OÖN: Wie geht es dem Kleinen jetzt?
Riedl: Es geht ihm gut. Er atmet frei, nimmt zu und plärrt wie am Spieß. Die ersten 48 Stunden waren aber kritisch. Wenn er jetzt schreit, freue ich mich von ganzem Herzen. Das wird sich später wohl ändern.
OÖN: Wie konnten Sie beitragen zu seinem Überleben?
Riedl: Durch positives Denken. Ich wusste, wenn es mir gut geht, geht es auch meinem Kind gut. Wir haben beide hart gekämpft und gewonnen. Jonathan ist trotz der Komplikationen ein gesundes Baby.