Frau randalierte im Linzer Bezirksgericht - sofort in Haft
LINZ. Bereits Verurteilte schleuderte einen Sessel gegen Beamte – Linzer Bezirksrichter widerrief daraufhin den Strafaufschub.
Aufsehenerregender Zwischenfall gestern Mittag im Gebäude des Bezirksgerichtes Linz für Strafsachen an der Museumstraße: Eine Frau, die bereits vor kurzer Zeit zu einer Haftstrafe verurteilt worden war, aber einen Strafaufschub erhalten hatte, begann im Erdgeschoß wild herumzuschreien und Gerichtsbedienstete wüst zu beschimpfen. Dies hatte die Frau bereits am Donnerstag gemacht, die Verbalattacken blieben aber noch ohne Folgen.
Nicht so gestern: Als zwei Justizwachebeamte aufgrund des extremen Lärms und der unflätigen Äußerungen einschreiten und die Frau beruhigen wollten, begann diese, sich heftig zu wehren. Dann schleuderte sie einen Sessel gegeneinen Beamten, der verletzt wurde. Die Verdächtige konnte schließlich mit der Unterstützung von zwei Polizisten gesichert werden.
Ein Linzer Bezirksrichter für Strafsachen entschied nach Prüfung des Sachverhaltes sofort: Er widerrief wegen des Verdachtes der neuerlichen strafbaren Handlung der Frau (schwere Körperverletzung) den Strafaufschub für die Frau, die sofort zur Verbüßung der Haftstrafe in das Gefangenenhaus des Landesgerichtes gebracht wurde.
Seit dem Amoklauf am Bezirksgericht Linz-Urfahr am 10. März 1995 und weiteren Straftaten in anderen österreichischen Gerichten reagiert die Justiz konsequent auf Attacken in Gerichten.