"Fit fürs Heer" gemacht
ENNS. Projekt soll helfen, Zahl der Soldatinnen zu steigern.
Das von Minister Hans Peter Doskozil (SP) ausgegebene Ziel ist überaus ambitioniert: Der Frauenanteil beim Heer soll auf zehn Prozent steigen. Während man gesamt mit 582 Soldatinnen erst 3,6 Prozent erreicht hat (2015 waren es gar nur 2,7 Prozent), beträgt der Anteil bei den neuen Kaderanwärtern mit 92 Frauen bereits zwölf Prozent, verkündete Brigadier Nikolaus Egger, Kommandant der Heeresunteroffiziersakademie (HUAk) in Enns, gestern stolz.
Es sei wichtig, dass sich die Gesellschaft auch in der Armee widerspiegle, sagte Doskozil. Zudem sei es von "großer Bedeutung", wie gerade bei einer Organisation mit so hierarchischen Strukturen miteinander umgegangen werde. Und Frauen würden hier "Vorteile" mitbringen, ist der Minister überzeugt.
Um das Ziel von zehn Prozent zu erreichen – gelinge das "in fünf, sechs Jahren, können wir sehr zufrieden sein" –, wurde auch das spezielle Programm "Fit fürs Heer" ins Leben gerufen. Dieses seit Juli bestehende Pilotprojekt soll junge Frauen für die eigentliche Kaderanwärterausbildung vorbereiten.
Derzeit sind 27 Frauen zwischen 18 und 37 Jahren beim Hineinschnuppern ins Heer dabei. Besonders die körperliche Fitness steht bei der Ausbildung (Programm-Einstieg ist monatlich möglich) im Vordergrund, um den Nachteil des fehlenden Grundwehrdienstes auszugleichen. Der Plan beinhaltet unter anderem Hindernis- und Kampfbahn, Leichtkontaktboxen, aber auch Yoga, was dem Minister (er kam sicherheitshalber im Anzug) live präsentiert wurde. (eku)