Ferien: Oma und Opa sind die Besten
Zwei Drittel der Kinderbetreuung während der Sommerferien in der eigenen Familie.
Ohne Oma und Opa geht im Juli und August nur wenig: Mehr als 68 Prozent der Familien verlassen sich bei der Kinderbetreuung im Sommer auf deren Hilfe. Das ergab eine Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Akonsult. Für viele Buben und Mädchen ist das keine Notlösung, sondern sie genießen die freien Tage bei den Großeltern. Ihnen bietet sich die Gelegenheit, in anderer Umgebung Neues zu entdecken, den Kontakt zu den Familienmitgliedern zu vertiefen und trotzdem vertraute Bezugspersonen um sich zu haben.
"Rund zwei Drittel der Kinderbetreuung während der Sommerferien findet durch die eigene Familie statt. Ergänzend dazu wird ein nicht unbeträchtlicher Anteil an bezahlten Betreuungsmöglichkeiten wie Sommercamps, Kindermädchen oder Hort in Anspruch genommen", sagt Kristin Allwinger von Akonsult.
Knapp die Hälfte der Österreicher spricht sich laut der Umfrage für kürzere Sommerferien aus, für die andere Hälfte passt die Dauer und zwei Prozent hätten sie gerne sogar noch länger. Für fast die Hälfte der Eltern und Großeltern ist es jedenfalls sehr (19,6 Prozent) oder eher sehr schwierig (28,7 Prozent), eine entsprechende Betreuung des Nachwuchses im Sommer zu organisieren.
Betreuung verdichten
In den Sommerferien kämpfen berufstätige Eltern in Oberösterreich oft mit der erheblichen Diskrepanz zwischen ihrem gesetzlichen Urlaubsanspruch von 25 Arbeitstagen und den Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen. Häufig ist kein adäquates Angebot in greifbarer Nähe ihrer Wohnsitzgemeinden zu finden. Die Arbeiterkammer OÖ setzt sich deshalb für den Ausbau der Kinderbetreuung ein.
Kinderbetreuung im Sommer (PDF):
Gemütlichkeit und Action, wie die Kinder es wünschen
„Der Opa kann gut zeichnen, die Oma bastelt super“, sagt Amelie. Die Achtjährige ist eines der sechs Enkelkinder von Gertraud (73) und Karl Gebel (70) aus Altenberg: Max, Ella, Paul, Valerie und Milian sind die anderen, zwischen neun und einem Jahr alt. „Ein bis zwei Mal pro Woche übernehmen wir die Betreuung, vor allem die Kinder meiner berufstätigen Tochter“, sagt Gertraud Gebel. In den Ferien wird es häufiger sein. „Wir genießen in der Pension das Miteinander, Oma und Opa betreuen bei uns die Kinder gleichermaßen“, betont sie. Während Opa Karl gerne kocht, liest sie Geschichten vor. Als einen Mix aus Gemütlichkeit und Action beschreibt sie die Tage mit den Kindern. „Ganz ohne Stress, wir richten uns – wenn’s geht – nach den Wünschen der Enkel.“ Besonders wichtig: Das gute Verhältnis zu den Kindern und Schwiegerkindern und die Nähe. (ried)
Tolle Ausflüge mit der Omi werten den Sommer auf
In der Leondinger Familie Focke-Tengler bekommen die Eltern im Sommer bei der Kinderbetreuung Unterstützung: Wie gut, dass es Omi Sigrid Focke (72) in Kremsmünster gibt. „In den Ferien fahre ich gerne zu meiner Omi, weil wir immer wieder spannende Ausflüge unternehmen. Letztes Jahr waren wir im Feitltal Trattenbach und haben unseren eigenen Feitl geschnitzt“, erinnert sich Bernhard (9). „Bei Omi zu Hause gibt es einen großen Spielplatz, wir können immer mit Playmobil und Lego von meinem Vati spielen und wir dürfen auch am Kremsufer im Wasser spielen“, sagt Simon (7). Kommende Woche werden die Buben mit ihrer Oma und dem Seniorenbund einen „Enkelausflug“ ins Porsche-Museum machen – genau am zehnten Geburtstag von Bernhard. Die Landesgartenausstellung mit der tollen, langen Rutsche steht auch auf dem Programm. (dh)
Urlaub bei Oma und Opa – da gibt’s kein Heimweh
Flora Mörwald (5) und ihr Bruder Xaver (3) wohnen im Salzkammergut – zur Sommerfrische geht’s regelmäßig ins Mühlviertel zu den Großeltern. Hermine und Wilhelm (68) Mörwald wohnen in einem Haus in St. Georgen/Walde und freuen sich „immer, wenn die Enkerl da sind. Wir nehmen uns gern die Zeit und springen auch spontan ein, wenn’s nötig ist.“ Auch die Kinder genießen Urlaub bei Oma und Opa, „Heimweh kennen sie nicht“, erzählt die 63-Jährige. Jetzt im Sommer mögen Flora und Xaver vor allem das Schwimmen, Spielen und Pritscheln im Pool. Aber auch sonst gibt es immer viel zu erleben. „Sie gehen mit dem Opa fischen und Schwammerl suchen und helfen mir dann in der Küche, holen zum Beispiel Kräuter aus dem Garten. Und zur Zeit müssen wir auch immer wieder nachschauen, wie es den kleinen Ziegen auf dem Bauernhof geht.“ (had)