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Familientragödie in Gramastetten: Mord und Selbstmord

Von Stefan Minichberger, 05. Jänner 2017, 10:51 Uhr
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Bildergalerie Zwei Tote bei Brand in Gramastetten
Bild: www.fotokerschi.at

GRAMASTETTEN Was die Ermittler gestern bereits vermutet hatten, wurde am Donnerstag von den Ergebnissen der Obduktion bestätigt: Das in der Brandruine gefundene Ehepaar ist durch Schussverletzungen gestorben.

Weiter Unklarheit herrscht über das Motiv der Wahnsinnstat. Aufgrund der Ergebnisse der Spurensicherung im Haus sowie einer durchgeführten Autopsie der beiden Leichen dürfte mittlerweile feststehen, dass der 52-jährige Ehemann mit seinem Gewehr zuerst seine 46-jährige Gattin mit drei Schüssen tötete, dann im gemeinsamen Einfamilienhaus Feuer legte und anschließend die Waffe gegen sich selbst richtete.

Kurz nach Mitternacht war ein Einfamilienhaus im Ortsteil Koglerau in Brand geraten - nachrichten.at berichtete ausführlich.

Zwei Tote wurden in dem völlig abgebrannten Haus gefunden. Zuerst Wolfgang S. Die Leiche des 52-Jährigen fanden die Einsatzkräfte im Eingangsbereich. Zwischen seinen Beinen lag ein Gewehr.

Obwohl die sechs freiwilligen Feuerwehren den Brand rasch unter Kontrolle brachten, konnte das Haus nicht betreten werden. Das völlig zerstörte Gebäude war einsturzgefährdet. Sabine, die Ehefrau von S., wurde weiterhin vermisst. Die traurige Gewissheit, das auch die 46-Jährige tot war, erhielten die Ermittler erst gegen 13 Uhr.

Motiv ist noch unklar

Ein Atemschutztrupp der Feuerwehr hatte sich mit einer Wärmebildkamera über eine Balkontür im ersten Stock in das Haus gewagt und fand eine verkohlte Leiche. "Sie ist in einem verbrannten Gestell gelegen, vermutlich ein Bett oder ein Sofa", sagte Gisbert Windischhofer vom Landeskriminalamt OÖ. Wie auch der tote Mann wurde die Frau in die Gerichtsmedizin gebracht. Eine Obduktion sollte Klarheit über die Todesumstände bringen.

Am Nachmittag war dann klar: Im schmucken Schwedenhaus hat sich in der Nacht eine Familientragödie abgespielt. "Beide Leichen weisen Schussverletzungen auf", bestätigte Windischhofer ein vorläufiges Obduktionsergebnis.

Ein Motiv für eine mögliche Beziehungstat war aber gestern noch völlig unklar. "Wir warten das endgültige Obduktionsergebnis ab und werden mit den Befragungen der Angehörigen und Nachbarn erst am Donnerstag beginnen", sagte der LKA-Beamte.

Fassungslosigkeit in der Nachbarschaft

In der Nachbarschaft des Hauses herrschte zunächst Fassungslosigkeit. "Ich kann noch gar nicht begreifen, was hier passiert ist", sagte Nachbarin Hertha Poimer. Das Ehepaar sei regelmäßig mit dem Hund vorbeispaziert, häufig auch die Frau alleine. Sie sei gerne stehen geblieben, um ein bisschen zu reden. Auch der Hund wurde zu Mittag noch vermisst.

In seinem Haus hatte das Paar ein Versicherungsbüro betrieben. "Die beiden sind 1999 eingezogen", sagte Bürgermeister Andreas Peter Fazeni. Kinder hätten sie nicht gehabt. Erst im Sommer habe er mit dem Ehepaar zu tun gehabt. Die Gemeinde wollte die Straße verbreitern. S. habe Grund dafür abgetreten. Was in der Nacht vorgefallen war und wie es zu dem Brand kam, das konnte sich freilich niemand erklären.

Am Nachmittag begann eine Kranfirma, den zerstörten Dachstuhl des Hauses abzutragen. Nur so konnten die zahlreichen Glutnester gezielt bekämpft werden.

Grafik:

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Gramastetten

PDF-Datei vom 04.01.2017 (1.376,82 KB)

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Zitiert

  • "Die beiden haben seit 1999 in diesem Haus gewohnt. Erst im vergangenen Sommer hat die Gemeinde Grund von ihnen für eine Verbreiterung der Straße abgelöst." - Andreas Fazeni, Bürgermeister
  • "Die Feuerwehr wurde etwa gegen halb eins in der Früh von Nachbarn alarmiert. Als die Kameraden eintrafen, stand das Haus in Vollbrand." - Christoph Meisinger, Bezirksfeuerwehrkommando Urfahr-Umgebung
  • "Ich kann noch gar nicht begreifen, was hier passiert ist. Ich kannte das Ehepaar, vor allem die Frau sehr gut. Sie blieb oft mit ihrem Hund bei mir stehen." - Hertha Poimer, Nachbarin
  • "Die Ermittler der Brandgruppe konnten erst gegen 13 Uhr das Haus betreten. Beide Leichen waren verbrannt, die Schussverletzungen deshalb nicht sichtbar." - Gisbert Windischhofer, LKA
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