Familie Komani darf in Österreich bleiben

Von Von Gerhild Niedoba   20.Jänner 2011

„Ein neuerlicher Ortswechsel wäre jetzt ein Fehler“, sagt Klaric den OÖNachrichten und verweist auf die derzeitigen Umstände der Familie. Nach der Rückkehr von Vater August und den Zwillingsmädchen – die Drei waren im vergangenen Oktober in den Kosovo abgeschoben worden – hätten sie mittlerweile in Wien Fuß gefasst. „Dazu tut ihnen die Anonymität der Stadt gut. Hier können sie unbeobachtet zur Ruhe kommen“, sagt Klaric. Inzwischen wohne die Familie nicht mehr im „Freunde-Schützen-Haus“ sondern in einer eigenen Wohnung.

Mutter ist noch immer krank

Während sich die beiden Töchter Daniella und Dorentina in einer Volksschule gut eingelebt hätten, habe der Vater inzwischen einen Ganztags-Job als Elektriker bekommen. Mutter Vera Komani sei hingegen wegen der ärztlichen Betreuung mit der Bundeshauptstadt verbunden. Sie war damals wegen akuter Selbstmordgefahr nicht abgeschoben worden. Ihr psychischer Zustand habe sich noch nicht gebessert, sagt Klaric: „Es geht ihr noch immer schlecht, sie ist noch sehr krank.“ Vera Komani konnte mittlerweile das Spital verlassen, wird dort aber weiterhin täglich behandelt. Jetzt erhielt auch sie eine unbeschränkte Niederlassungsbewilligung aufgrund humanitärer Gründe. Ihr Mann und die Kinder haben diese bereits seit November.

Gefeiert haben die Vier dieses freudige Ereignis aber nicht, sagt Klaric. „Sie können es noch nicht glauben. Die Wunden der Abschiebung sind immer noch sehr tief.“ Es werde noch eine Zeit dauern, bis die Familie realisieren könne, dass sie keine Angst mehr vor einer Abschiebung haben brauche.

Der Fall Komani hat auch darum Aufsehen erregt, weil die Familie am frühen Morgen von bewaffneten Beamten abgeholt worden war. Der Vater und die Mädchen werden weiterhin psychologisch betreut. Klaric: „Sie verspüren noch immer einen Knoten, der sich noch nicht gelöst hat.“ Umso mehr würden sie sich für andere Familien engagieren, denen ebenfalls eine Abschiebung droht.