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Ex angezündet: Verdächtige redet nur "sehr zögernd"

Von OÖN/nachrichten.at/apa, 23. September 2014, 16:21 Uhr
Ex-Freund an Heizkörper gefesselt und angezündet
Das Feuer war rasch gelöscht. Bild: www.foto-kerschi.at

STEYR. "Nur sehr zögernde Angaben" gegenüber den Ermittlern hat jene 24-jährige Linzerin bisher gemacht, die verdächtigt wird, in der Nacht auf Montag einen 43-jährigen Steyrer getötet zu haben.

Zumindest hat sie offenbar ihr Schweigen gebrochen. Zum Inhalt der Einvernahme vom Dienstag, die langsam vorangehe, will sich die Staatsanwaltschaft Steyr erst nach Abschluss äußern.

Der genaue Tatablauf ist nach wie vor nicht geklärt. Die Kriminalisten haben aber schon einige Puzzlesteine zusammengetragen. Demnach wurde das Opfer an eine Heizung gefesselt, ihm wurden Papiertaschentücher in den Mund gestopft und der Knebel mit einem Stoffstück fixiert. Dafür sprechen Zellstoffreste, die Gerichtsmediziner im Mund des Toten gefunden haben. Todesursache ist laut vorläufigem Obduktionsergebnis Ersticken. Es ist jedoch unklar, ob der Knebel oder die Rauchgase dafür verantwortlich waren. Aufgrund der schweren Verbrennungen des Toten und der Brandschäden in der Wohnung sind die Ermittlungen in diesem Punkt schwierig.

"Diese Bilder bekommt man so schnell nicht aus dem Kopf"

"Wir haben mit allem gerechnet, als wir in das völlig verrauchte Schlafzimmer der Wohnung eingedrungen sind. Aber nicht damit, dass wir eine an einen Heizkörper gebundene Leiche finden." Auch noch gestern war vielen Feuerwehrmännern aus Steyr im Gespräch mit den OÖNachrichten das Entsetzen anzumerken. Den Einsatzkräften war am Sonntag kurz nach 22 Uhr klar: Hier muss es sich um ein Verbrechen handeln. "Das sind Bilder, die bekommt man trotz großer Routine nicht so schnell aus dem Kopf."

Die Tat war innerhalb kürzester Zeit geklärt: Rund zehn Stunden nach dem Feuer in der Wohnung des 43-jährigen Opfers Erich S. wurde eine 24-jährige Linzerin in der Nähe ihrer Wohnung unter dringendem Tatverdacht festgenommen. "Nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen dürfte die 24-Jährige am Sonntag zwischen 21 und 22 Uhr das an einen Heizkörper gebundene Opfer mit Benzin übergossen und angezündet haben", sagte ein Kriminalist.

Erich S. Mordopfer Steyr
Erich S. Bild: privat

Mordopfer Erich S. 

Mit Auto des Opfers geflüchtet

Die Beamten der Mordgruppe des Landeskriminalamtes kamen relativ rasch auf die Spur der jungen Frau, weil auch Nachbarn des Opfers entscheidende Hinweise geben konnten: Sie hatten die Linzerin, die früher auch eine Beziehung mit Erich S. gehabt hatte, beim Betreten und Verlassen des Hauses an der Porschestraße im Stadtteil Tabor gesehen.

Während die Spezialisten der Spurensicherung sofort die Tatortarbeit in der weitgehend unversehrten Wohnung begannen, wurde gleichzeitig eine Fahndung nach der Verdächtigen eingeleitet: Diese hatte ihre Handtasche in der Wohnung stehengelassen.

Nachdem auch das Auto des Opfers nicht entdeckt werden konnte, war den Ermittlern relativ rasch klar, dass die Verdächtige mit dem Wagen geflüchtet sein musste. "Die Fahndung konzentrierte sich daher rasch auf den Raum Linz und dort hatten wir gegen 7.40 Uhr auch Erfolg", sagte ein Kriminalist. Die Verdächtige wurde sofort zur Einvernahme gebracht. "Sie sagte allerdings kein Wort und verlangte nach einem Anwalt", sagte dazu Staatsanwalt Guido Mairunteregg aus Steyr. "Wir haben dennoch sofort die Untersuchungshaft beantragt und diese wurde noch am Vormittag verhängt."

Ex-Freund an Heizkörper gefesselt und angezündet
Spurensicherung in Steyr. Bild: www.foto-kerschi.at

Spurensicherung am Tatort. (Bild: www.foto-kerschi.at)

Weil der Brand durch die freiwillige Feuerwehr Steyr rasch gelöscht werden konnte, sind nicht viele Spuren vernichtet worden. So fand sich auch in der Handtasche der Verdächtigen ein Einfüllstutzen für einen Benzinkanister.

Die große Frage für die Ermittler blieb zunächst, warum das spätere Opfer ohne offensichtliche Gegenwehr mit Handschellen an den Heizkörper gefesselt werden konnte: Eine Obduktion, die Montagnachmittag durchgeführt wurde, soll auch klären, ob Erich S. durch Medikamente oder Drogen beeinträchtig war, dass er keinen Widerstand leistete. Ein Ergebnis wird allerdings erst in etwa drei Wochen vorliegen. 

Die verdächtige 24-jährige Linzerin, die aus dem Rotlichtmilieu stammen soll,  ist der Polizei durch mehrere Aggressionsdelikte bereits bekannt. Eine Blutuntersuchung soll auch klären, ob die Frau bei der Tat unter Drogeneinfluss stand.

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