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Einblicke: Vier Oberösterreicher über ihre Arbeit im Vatikan

Von Herbert Schorn, 30. Dezember 2015, 00:04 Uhr

ROM, LINZ. Von der Köchin bis zum Universitätsprofessor: 3000 Mitarbeiter sind für den Papst im Herzen von Rom im Einsatz. Auch vier Männer und Frauen aus Oberösterreich haben in und um den Vatikan hohe Ämter inne. Die OÖNachrichten haben sie in Rom getroffen.

Alles am Vatikan ist ehrfurchteinflößend. Der riesige Petersplatz, der von den Kolonnaden halbrund eingesäumt wird, der monströse Petersdom, die Menschenmassen, die sich Woche für Woche bei den Generalaudienzen von Papst Franziskus einfinden, seine segnenden Hände fotografieren und jedes seiner Worte mit Applaus belohnen.

Ebenfalls beeindruckend ist die Zahl der Mitarbeiter des Vatikans, der auf einer Fläche von 0,44 Quadratkilometern im Herzen von Rom liegt: 3000 Angestellte erledigen die Belange des Kirchenstaates, vom Regierungschef bis zum Kammerdiener, von den 110 Mann der Schweizer Garde bis zum Redakteur in Radio Vatikan.

Auch Oberösterreicher sind, teils in leitenden Funktionen, in und um den Vatikan im Einsatz. Den OÖNachrichten schildern sie, warum sie nach Rom kamen, berichten von Leben und Arbeit im Schatten des Petersdoms.

 

christine maria grafinger Die "Miss Oberösterreich" im Vatikan
Handschriftenspezialistin Grafinger

 

Christine Maria Grafinger: Die „Miss Oberösterreich“ im Vatikan

Eigentlich war Christine Maria Grafinger 1986 nur für drei Monate nach Rom gekommen. Dort bereitete die Kunsthistorikerin die Ausstellung „Österreich und der Vatikan“ vor. Nun hat sie seit knapp 30 Jahren ihren Arbeitsplatz mitten im Vatikan: Die aus Gschwandt bei Gmunden stammende Spezialistin für Handschriften und Bibliotheksgeschichte leitet die Handschriftenabteilung in der vatikanischen Bibliothek. Dort liest sie Schriftstücke in Latein und Griechisch, beschreibt und inventarisiert sie. Nebenbei hält die 62-Jährige Vorlesungen an Universitäten.

Den Kontakt zu Oberösterreich hat sie nie abreißen lassen. Regelmäßig besucht sie ihre Heimat Gschwandt. Landeshauptmann Josef Pühringer fand für sie bei seinem jüngsten Besuch in Rom einen launigen Titel: die „Miss Oberösterreich im Vatikan“.

 

schwester teresa schlackl Eine Schwester mit Herz und Mut
Im Leitungsteam der Salvatorianerinnen: Sr. Teresa

 

Schwester Teresa Schlackl: Eine Schwester mit Herz und Mut

Vor drei Jahren kam Schwester Teresa nach Rom: Da wurde sie in das sechsköpfige Leitungsteam des Ordens der Salvatorianerinnen berufen. Seither ist die Theologin und Volksschullehrerin für 200 Schwestern in sechs Ländern zuständig. Eine nicht ganz einfache Aufgabe für die Waizenkirchnerin, die Mut und Herz erfordert: Gerade in Europa müssen immer wieder Einrichtungen geschlossen werden. „Da müssen wir den Tatsachen ins Auge blicken“, sagt sie. „Aber das ist nötig, damit wir für junge Schwestern wieder neue Aufgabenfelder erschließen können.“

 

franz xaver brandmayr Rektor für heikle Angelegenheiten
Der Marchtrenker ist Rektor des Priesterkollegs von Santa Maria dell’Anima

 

Franz Xaver Brandmayr: Rektor für heikle Angelegenheiten

„In finanziellen Angelegenheiten bin ich wie ein oberösterreichischer Bauer: solide und stur.“ So beschreibt sich Franz Xaver Brandmayr. Der in Wels geborene und in Marchtrenk aufgewachsene Priester leitet seit acht Jahren als Rektor Kirche und Priesterkolleg von Santa Maria dell’Anima in Rom. Dieses wurde 1350 gegründet und wird traditionell von einem Österreicher geleitet. Im Kolleg leben 25 Priester, die an den päpstlichen Universitäten ausgebildet werden. Daneben betreut er die deutschsprachige Gemeinde in Rom.

Brandmayr hatte immer wieder heikle Missionen zu erfüllen, etwa als er für den Papstbesuch 2007 in Maria Zell die Sitzordnung für die Staatsgäste erstellen musste: „Da kann man sich nur in die Nesseln setzen.“ Als Rektor musste er das Kolleg finanziell sanieren, etwa indem er die Mietpreise für die angeschlossenen Immobilien auf ortsübliches Niveau hob. Da halfen ihm seine bereits erwähnten Wurzeln, wie er mit viel Selbstironie bekennt: „Der liebe Gott hat mir viele Gaben gegeben, aber eine unbegrenzt: die Sturheit.“


 

Isabella Salburg-Falkenstein: Im Dienste des Malteser-Ordens

Isabella Salburg-Falkenstein bekleidet einen interessanten Posten in der Zentrale des Malteser Ritterordens in Rom: Sie ist Kabinettschefin von Albrecht von Boeselager, der Premier- und Außenminister des Ordens ist. Die Gemeinschaft mit weltweit 14.000 Mitgliedern versteht sich als Staat, obwohl sie über kein Territorium verfügt.

Salburg-Falkenstein stammt aus Altenhof in der Gemeinde Pfarrkirchen im Mühlviertel. Ihr Vater ist Mitbegründer des Malteserordens in Oberösterreich, ihre Mutter eine aus Schweden stammende Diplomatin. Sie studierte Jus und Wirtschaft in Innsbruck, Oxford, Madrid und Paris, arbeitete in Banken, bevor sie vor fünf Jahren nach Rom zum Malteserorden wechselte. „Mich reizt die Kombination eines religiösen Ordens mit humanitärer und diplomatischer Arbeit“, sagt die Mutter einer einjährigen Tochter, deren Mann in Paris lebt. Der Orden habe keinen riesigen Mitarbeiterstab: „Umso interessanter ist meine Arbeit.“

 

 

Der Vatikan

842 Menschen leben im Vatikan, davon haben 572 die vatikanische Staatsbürgerschaft. Diese wird aber nur auf Zeit und an eine Funktion gebunden vergeben.

Eine Hymne hat der Vatikan auch: Sie wurde von Charles Gounod komponiert.

0,44 Quadratkilometer ist der Vatikan groß. Er ist der kleinste Staat der Welt. Auf dem Staatsgebiet befinden sich etwa der Petersdom, der Apostolische Palast und die Vatikan-Museen.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 30.12.2015 14:07

eines sei aber ALLEN Ordensmitglieder zuzugestehen:
sie sind alle gut ausgebildet und intelligent !
im vergleich zu den Politiker WELTWEIT ..

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Strawanza (8.312 Kommentare)
am 30.12.2015 14:15

Gutgebildet, weil sie dauernd ein "Zwei-Tausend" Jahre altes Buch in der Hand haben?
Sicher, dem Tausendjährigen Reich haben sie damit ein bisserl was voraus ...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 30.12.2015 14:20

Strawanza

wos is lois mit dia heit ? zweng honig dawischt ? grinsen

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Strawanza (8.312 Kommentare)
am 30.12.2015 14:24

pepo -
leider kenne ich diese Kuttenträger und ihr 2000 Jahre altes Buch nur zu gut.
Da hilft der beste Honigtee nicht!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 30.12.2015 14:30

Strawanza

ich bin im Heim ,von Brüder geleitet ,aufgewachsen .. grinsen
ich meine aber abgesehen von der Bibel oder Theologie sind sie gut ausgebildet ...

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Strawanza (8.312 Kommentare)
am 30.12.2015 14:33

Gut ausgebildet im Schlagen und Prügeln, so habe ich sie im Marianum in Freistadt erlebt.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 30.12.2015 09:31

...und zahlt er mehr als die Queen von England ?
die soll ja als geizig gelten grinsen

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Strawanza (8.312 Kommentare)
am 30.12.2015 02:16

Sturheit und "Billy-Regale" von Ikea.
Passt schon, sieht nicht nach Luxus aus.
Das ist wohl kein Benediktiner...

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