Ein englischer Sir trägt Chinas Farben: Fünffach-Olympiasieger in Ottensheim
OTTENSHEIM. Sir Steven Redgrave, erfolgreichster Olympia-Ruderer der Geschichte, plauderte aus dem Nähkästchen und erzählte, warum er derzeit die Athleten aus dem Reich der Mitte anfeuert.
Er eroberte von 1984 bis 2000 sechs olympische Medaillen im Rudern, davon fünf in Gold, er wurde neunmal Weltmeister und gilt als erfolgreichster männlicher Ruderer der Geschichte: Sir Steven Redgrave (56) ist eine Ikone seines Sports und dabei immer auf dem Boden geblieben. Beim Ruder-Weltcup vergangenes Wochenende in Ottensheim trat er gewohnt leger, freundlich und leutselig auf, allerdings in sehr ungewohnter Kleidung, nämlich im offiziellen Teamdress der Volksrepublik China.
Seit einiger Zeit steht der von Königin Elizabeth II. geadelte Engländer in Diensten des chinesischen Ruderverbandes. Allerdings nicht als Trainer, sondern – wie er selbst den OÖNachrichten verriet – als "performance director". Was bedeutet das konkret? Redgrave witzelt: "Jemand in China sagt mir, was zu tun ist, und ich gebe die Anordnungen an die Athleten weiter. Nein im Ernst: Ich bin verantwortlich für das Coaching und die Trainer-Ausbildung sowie für die Technik. Wir bleiben hier für die nächsten zwei Wochen auf Trainingslager in Ottensheim." In letzter Konsequenz bemühe er sich darum, die chinesische Ruder-Mannschaft auf die Asien-Spiele im August in Indonesien erfolgreich vorzubereiten. Im Herbst geht es dann weiter für Redgrave und seine Equipe bei den Weltmeisterschaften in Bulgarien.
Der Regattastrecke in Ottensheim stellt der ehemalige Ausnahmesportler in Anwesenheit von Österreichs Ruderverbandspräsident Horst Nussbaumer, OÖRV-Präsident Horst Anselm und dessen Vizepräsident Gerhard Wildmoser ein gutes Zeugnis aus: "Die Bedingungen hier sind sehr fair, und das ist wichtig in Hinblick auf die Weltmeisterschaften im kommenden Jahr, bei denen hier ja auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio gerudert wird."
Am Ende des gestrigen Finaltages hatten die von Redgrave angefeuerten chinesischen Boote zwei Medaillen erobert: Silber im Frauen-Doppelvierer sowie Bronze im Frauen-Vierer. Beide Disziplinen sind allerdings, wie der "performance director" bedauert, nicht bei den Asien-Spielen vertreten.
Nach der gelungenen WM-Generalprobe am Wochenende ist den Verantwortlichen und Organisatoren die Vorfreude auf das nächstjährige Großereignis anzumerken. Man habe vieles ausprobiert, so Horst Anselm, und es werde bis zur Weltmeisterschaft an Verbesserungen gearbeitet. Die Stimmung an den drei Wettkampftagen war jedenfalls sensationell, die internationale Zuschauerschar bestens gelaunt.
Apropos Zuschauer: Mit knapp 100.000 zusätzlichen Nächtigungen in der Region schlugen sich die Ruder-Bewerbe auch in touristischer Hinsicht signifikant und positiv zu Buche.
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Gratulation an Herrn Anselm und die Veranstalter!
Mir hat der Worldcup und die Org. sehr gut gefallen.
So nahe an den absoluten Weltklasse Rudererinnen, einfach lässig!!
Die Zufahrt durch den Ort bleibt für mich nach wie vor nicht zufriedenstellend, aber es hat eigentlich ganz gut funktioniert.
Eine bitte/Tip an die ÖVP Ottensheim.
Wäre gut wenn sie das nächste Fest (Donaufest) vielleicht nicht zeitgleich mit der Ruder Weltmeisterschaft machen!