Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Ein Ort auf Partnersuche

Von Verena Gabriel, 27. April 2017, 00:04 Uhr
Ein Ort auf Partnersuche: Alle wollen Schönegg
Peter Pagitsch, Schönegger Ortschef, brachte Fusionspläne ins Rollen Bild: Thomas Fellhofer

SCHÖNEGG. Sowohl in Helfenberg als auch in Vorderweißenbach möchte man die Nachbarn aus Schönegg gern aufnehmen.

Die Nachricht von den Fusionswünschen der Nachbarn aus Schönegg kam unerwartet - zumindest für die meisten Helfenberger und Vorderweißenbacher.

Willkommen heißen würde sie aber ein jeder. Nicht nur das: In Vorderweißenbach und Helfenberg reißt man sich geradezu darum, zum Partner erkoren zu werden. Das zumindest ergab ein OÖN-Lokalaugenschein beim Gasthaus Haudum in Helfenberg und beim Braugasthof Mascher in Vorderweißenbach.

Für Wirt Peter Haudum ist klar: "Schönegg gehört nach Helfenberg". Denn man sollte, sagt Haudum, starke Gemeinden nicht noch stärker machen und schwache Gemeinden schwächen. Das wäre für Haudum bei einem Zusammenschluss der 2100-Einwohner-Gemeinde Vorderweißenbach mit Schönegg der Fall.

"Nur Vorteile"

Sein Wirtskollege Wilhelm Mascher aus Vorderweißenbach sieht das ganz anders: Die Fusion habe nur Vorteile, in Vorderweißenbach gebe es daher kaum Gegner. Das bestätigt Manfred Ruckerbauer: "Gesetzlich ist alles geregelt. Es würde keine einzige Kündigung bei den Gemeindearbeitern geben. Dementsprechend gibt es überhaupt keinen Nachteil." Auch Regina Leitner, die in einer Vorderweißenbacher Bäckerei arbeitet, empfindet die Pläne als "Bereicherung".

Eine Helfenbergerin, die anonym bleiben möchte, sieht die Schönegger dagegen ihrem Heimatort zugehörig. "Ich habe geglaubt, mich trifft der Schlag, als ich erfahren habe, dass Schönegg bald zu Vorderweißenbach gehören könnte."

Den Vorschlag, die verstreute Kleingemeinde Schönegg in zwei Hälften zu teilen, äußert eine weitere Befragte im Gasthaus Haudum. Sie ist im Schönegger Ortsteil Piberschlag zuhause. "Ich fühle mich immer schon als eine Helfenbergerin und werde auch eine bleiben."

"Wir orientieren uns nach Linz"

Und was sagen andere Schönegger? "Ich habe mein Wunschkennzeichen für Urfahr-Umgebung schon bestellt", scherzt Anton Liedl, der als Schönegger mit einem Rohrbacher Autokennzeichen unterwegs ist. Wenn der Pensionist die Wahl hätte, würde er sich für die Urfahraner Gemeinde Vorderweißenbach entscheiden, sagt er. Auch der frühere Guglwald-Hotelier Dietmar Hehenberger fühlt sich zu Vorderweißenbach hingezogen.

Aus Sicht des Tourismus könne es nur die eine Möglichkeit geben. "Wir orientieren uns viel stärker nach Linz als nach Rohrbach. Wenn wir uns mit Helfenberg zusammentun, werden wir auch nicht viel größer", sagt Hehenberger, der sich beim Vorderweißenbacher Bürgermeister, Leopold Gartner (VP), "gut aufgehoben" fühlen würde.

"In der Größe nicht überlebensfähig"

Rund 560 Einwohner hat Schönegg und seit 2016 auch ein ausgeglichenes Budget. Dennoch sei er überzeugt, dass „Gemeinden in dieser Größenordnung „nicht überlebensfähig sind“, sagt der Schönegger Bürgermeister Peter Pagitsch (VP) im OÖNachrichten-Interview. Sein Amt will er, wie berichtet, bei einer Fusion aufgeben. „Es hat alles seine Zeit und ich habe es gern gemacht“, sagt er.

 

In der Landespolitik zollt man Pagitsch großen Respekt. „Das ist ein mutiger Schritt“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP). Das Land werde die Schönegger Fusionspläne natürlich unterstützen. „Wie bei anderen Fusionen gilt auch hier: Sie muss von der Bevölkerung mitgetragen werden.“

"Kann zu mehr führen"

Sollte man in der Region nicht noch über großflächigere Zusammenschlüsse nachdenken? Schließlich haben angrenzende Gemeinden wie Ahorn oder Afiesl noch weniger Einwohner als Schönegg. „Ich bin mir sicher, dass Bürgermeister Pagitsch mit seinem Vorstoß Schwung und Dynamik in die Region gebracht hat, die noch zu mehr führen können“, sagt Stelzer.

Auch die Gemeinde-Landesräte Max Hiegelsberger (VP) und Birgit Gerstofer (SP) loben die Fusionspläne, betonen aber gleichzeitig, dass sich dafür eine Mehrheit der Bevölkerung aussprechen müsse.

 

 

Zitiert

"Gegner dieses Plans gibt es in Vorderweißenbach kaum. Die Fusion hat nur Vorteile." - Wilhelm Mascher, Braugasthof Mascher in Vorderweißenbach

"Starke Gemeinden sollte man nicht noch stärker machen. Schönegg gehört daher nach Helfenberg" - Peter Haudum, Gasthof Haudum in Helfenberg

"Im Grunde gehören noch viel mehr Gemeinden zusammengelegt. Das würde vieles erleichtern." - Josef Hauzenberger, gebürtiger Vorderweißenbacher

 

 

mehr aus Oberösterreich

Betrunkene 23-Jährige urinierte im Parkhaus der Plus City - Anzeige

Auto von Zug erfasst: Todesopfer bei Unfall in Schalchen

Tierärzte: Studienplätze sollen reserviert werden

Mutprobe oder nur verfahren? Immer wieder fahren Autos durch Linzer Straßenbahntunnel

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Einheizer (5.398 Kommentare)
am 27.04.2017 06:53

Da kommen jetzt doch einige Bgm. unter Druck - und das ist gut so!
300 Gemeinden sind für OÖ wirklich genug!

lädt ...
melden
Freidenker2012 (1.507 Kommentare)
am 27.04.2017 09:40

Richtig! Und Gemeinden unter 1.000 Einwohner soll, kann und wird es in Zukunft nicht mehr geben!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen