Eidenberger Bürgermeister erhielt anonymen Partebrief mit toter Maus
EIDENBERG. Eine grausige Überraschung fand sich Mittwoch im Postkasten von Bürgermeister Adi Hinterhölzl (VP). In einem Partebrief ohne Absender bekam er eine tote Maus zugesandt. Die Polizei ermittelt.
Gefunden hatte den Brief die Frau des Bürgermeisters. „Sie rief mich an, dass ein seltsamer Brief gekommen sei. Ich riet ihr davon ab, ihn zu öffnen“, sagt Hinterhölzl. Doch seine Frau Monika befürchtete einen Todesfall in der Verwandschaft und öffnete den auffällig gewölbten Umschlag. Darin enthalten war eine vorgedruckte Beileidkarte zwischen deren Seiten die tote Maus lag. Erschrocken hätte sich Monika Hinterhölzl im ersten Moment schon, sagt der Bürgermeister, doch wirklich Angst hätten sie beide nicht gehabt: „Wir halten das aus. So etwas kann uns nicht aus der Ruhe bringen.“
Trotzdem verständigte er sofort die Polizei Gramastetten. Dort bestätigt man, dass ermittelt wird. „Es gibt aber noch keine Hinweise und auch kein konkretes Motiv“, heißt es aus der Polizeiinspektion Gramastetten.
Obwohl auch Hinterhölzl keinen konkreten Verdacht hat, gibt es schon einige konfliktreiche Fälle, die er als Bürgermeister zu behandeln hat und hatte. Nicht zuletzt der Bericht in der Mühlviertel-Ausgabe der OÖN, in denen Hinterhölzl hart kritisierte, dass das Pflegegeld anstatt an die Altenheime an die Angehörigen geht.
„Großteils gab es nach diesem Interview positive Reaktionen. Aber natürlich fühlten sich auch manche auf den Schlips getreten“, sagt Hinterhölzl, der seit März 2009 Bürgermeister der 2000-Einwohner-Gemeinde ist.
Jahrelange StreitigkeitenDoch schon die ganz normale Bürgermeister-Arbeit seit oft alles andere als konfliktfrei. „Gerade im Baubereich gibt es hin und wieder verschiedene Ansichten. Darüber hinaus gibt es auch alte Nachbarschaftsstreitigkeiten. Da versuche ich schon seit Amtsantritt, diese oft schon Jahrzehnte andauernden Streitigkeiten zu schlichten“, so Hinterhölzl. Er ist außerdem Sachwalter einer Wassergenossenschaft, in der es ebenfalls seit Jahren Konflikte gibt.
Anonyme Schreiben hätte er bisher aber nicht bekommen, sagt Hinterhölzl. Aber anonyme Anzeigen. „Solange es möglich ist, anonyme Anzeigen in beliebiger Menge ohne weitere Folgen für den „Aufdecker“ zu machen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn solche Dummheiten immer mehr werden. Wenn einer meiner Meinung nach damit nichts erreicht, macht er den nächsten Schritt“, ist Hinterhölzl überzeugt.
Einschüchtern lässt er sich aber nicht: „Mir geht es gut und schlaflose Nächte bereitet mir ein solcher Brief auch nicht.“