Drama am Traunsee: Polizei hat nach Obduktion die Leichen freigegeben
GMUNDEN, KELSTERBACH. Kriminalisten in Oberösterreich stellen die Ermittlungen ein.
Seit Freitag ist geklärt, wie der spektakuläre Mord und Selbstmord eines Ehepaares aus Deutschland, das kürzlich im Traunsee gefunden worden war, abgelaufen sind. Damit sind für die Kriminalisten in Oberösterreich die Ermittlungen vorerst abgeschlossen. "Nachdem die Tat in Deutschland passierte, sind jetzt die deutschen Behörden am Zug", sagt Gisbert Windischhofer vom Landeskriminalamt Oberösterreich. "Wir ermitteln erst dann wieder, wenn es von den deutschen Kollegen eine Anfrage gibt."
"Begräbnis jetzt möglich"
Wie berichtet, hatte nach derzeitigem Ermittlungsstand Anton Sch. seine Frau in der gemeinsamen Wohnung in Kelsterbach (im deutschen Bundesland Hessen) umgebracht, ihre sterblichen Überreste in Koffern im Traunsee versenkt, um sich einige Tage später selbst im Traunsee das Leben zu nehmen. Die Polizei hat nun die Leichen freigegeben: "Die Angehörigen sind verständigt, einem Begräbnis steht nichts mehr im Weg", sagt Windischhofer. Derzeit liegen die Leichen im gerichtsmedizinischen Institut in Salzburg.
Unterdessen ist in Kelsterbach, einer Vorstadt von Frankfurt, die Erschütterung groß. Bürgermeister Manfred Ockel sagt im OÖN-Gespräch, dass der Sohn des Paares noch immer tief geschockt ist: "An eine Vernehmung ist da noch nicht zu denken."
"Das passt nicht zusammen"
Auch die Einwohner sind noch immer tief getroffen. Die Eheleute stammten direkt "aus der Mitte der Gemeinschaft". "Sie waren sehr gesellig, humorvoll und engagiert", weiß der Bürgermeister, der das 50 Jahre verheiratete Ehepaar näher kannte. Wie es zu der Tat kommen konnte, darüber rätselt nicht nur der Bürgermeister, sondern die ganze Stadt. Zwar waren die Gerüchte um die wirtschaftliche Notlage der Familie bekannt. "Aber das ist doch kein Grund für einen Mord", sagt Ockel. "Das passt doch nicht zusammen." (pas, hes)
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