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Die lernten, den Fluss zu lieben

14. August 2015, 00:04 Uhr
Die Donau hat in Sachen Schifffahrt viel zu bieten.  Bild: (eku)

Auf seiner Fließstrecke durch Oberösterreich hebt das Donauwasser die schönsten wie die skurrilsten Wasserfahrzeuge. In den Häfen zwischen Passau und Enns liegen alternative Lebensentwürfe vertäut, schwimmen frisch gestrichene Hoffnungen und versinken Träume.

Ein Schiff wird kommen, ein anderes Schiff wird bleiben. An der Donau in Oberösterreich liegen, ankern, fahren die seltsamsten Wasserfahrzeuge: vom Wikinger- bis zum Kunstschiff, vom Party- bis zum Begräbnisschiff. Die OÖNachrichten haben sich umgesehen und von Passau bis Enns die Häfen durchsucht, um Schiffe mit Geschichte zu entdecken und vorzustellen. Kein Schiff gleicht dem anderen. Jedes hat so etwas wie eine ganz eigene Persönlichkeit.

 

Salonschiff Fräulein Florentine

 

Lange Zeit hatte Linz ein Angebotsmanko: es fehlte ein Gastroschiff. Ein Restaurantbetrieb – wie längere Zeit mit der Li+Do angeboten – ist den Eignern des nunmehrigen „Salonschiffes Fräulein Florentine“ vom Verein IFEK (Institut für erweiterte Kunst) aber zu wenig. „Unser Anliegen ist Kunst und Kultur“, sagen die Organisatoren Berthold Zettelmeier und Hannes Langeder den OÖNachrichten. Die Veranstaltungspalette auf dem in Urfahr ankernden Schiff umfasst neben Kunstpräsentationen unter anderem Konzerte, Theater sowie die beliebte Lesebühne.

Nicht minder großen Anklang finden die „Lindy-hop“ Tanzabende zu Musik von den 1920er bis 1950er Jahren. Diese finden wöchentlich, abwechselnd Donnerstag und Sonntag, statt.

„Fräulein Florentine“ ist aber auch ein Schiff mit Barbetrieb mit kleinem Speiseangebot, Samstag und Sonntag sogar mit verschiedenen Frühstücksangeboten. (eku) Infos unter www.frl-florentine.at

Die Wikinger sind los

Die Wikinger sind los!
Bild: www.digitalwaverider.com

 

Zwanzig Jahre ist es her, dass der gelernte Tischler Alois Koblmüller aus Kirchberg ob der Donau eine Zille für Freunde zimmerte, „damit wir gaudimäßig herumrudern können“. Mittlerweile hat die kleine „Godafoss“ (Wasserfall der Götter) ausgedient. Kapitän Lois legt nun täglich um 10, 13, 15, 17 und 19 Uhr von April bis Ende Oktober mit seinem sechsten Wikingerschiff, der „Neufundland“, vom Bootssteg in der Exlau ab. An dem 19,8 Meter langen, 6,3 Meter breiten und 25 Tonnen schweren Themen-Kahn aus Stahlblech, das mit Lärchenbrettern verkleidet ist, hat der 48-Jährige sieben Monate lang gebaut.

Um die 18 Ruderplätze auf dem 108 Personen fassenden Schiff reißen sich die kostümierten Gäste – vornehmlich Firmen- und Vereinsausflügler sowie polternde Menschen, die sich vom Ledigsein verabschieden.

Schwindet die Kraft an den Riemen trotz Takttrommler und Stärkung an der Wikinger-Bar, hilft der 170-PS-Motor auf der eineinhalbstündigen Fahrt nach Untermühl, zur Schleuse Aschach und retour aus. An Land kann die Gaudi im Wikingerdorf Exlau mit Bogenschießen und Hufeisenwerfen weitergehen. (beli) www.donau-wikinger.at


Danube Lady 1

 

Sie haben ein Schiffspatent, aber kein Motorboot, um auf der Donau eine Fahrt zu genießen? Dann sind sie bei der Firma Donau-Fun-Charter (ug = Unternehmensgesellschaft) mit Sitz in Obernzell richtig. Diese ist bereits die dritte Saison, speziell im Bereich des oberen Donautals, mit ihrer „Danube Lady 1“ unterwegs.

Und das so erfolgreich, dass Geschäftsführer Fritz Böck Expansionspläne wälzt, wie er den OÖN sagte.

Übrigens: Ohne Patent ist die Donaureise mit der „Danube Lady“ ebenfalls möglich – die Firma stellt auch Skipper zur Verfügung. (eku) info@donau-fun-charter.at

 

Einmal selbst Donaukapitän sein

 

Einmal der eigene Kapitän auf der Donau sein – und das sogar ohne Patent (Führerschein) und ohne ein Wasserfahrzeug sein Eigen zu nennen. Diese Möglichkeit bietet Anton Witti seit 2009 in Freizell (Gemeinde Hofkirchen) nahe der Schlögener Schlinge an.

17 Motorzillen stehen im „Altarm mit Biotop und Zilleneinstellplätzen“, wie Witti seinen Donauhafen nennt. Und die Nachfrage nach Ausflugsfahrten – ohne Patent nur mit 6-PS-Außenbordmotor – ist enorm. Speziell die Angebote von Fahrten mit 30-PS-Motor sowie mehrtägige Touren sind dermaßen gefragt, dass Witti seine Flotte schon bald um drei Zillen aufstocken will. Derzeit heißt es aber noch: Wer vor allem am Wochenende eine der Motorzillen mieten will, sollte spätestens Mittwoch buchen – sonst dürfte er leer ausgehen.

Die Motorzillen baut Witti übrigens selbst. Seit 1739 ist der Familienbetrieb in diesem Metier tätig. Früher waren sie „Nauführer“ (Schlögenfahrer). Das waren Zillenbauer, die von den Flößern angeheuert wurden. Für die reißende Strömung in der Schlinge benötigte man zusätzliche Lotsen und Leute an den Rudern. Zillen wurden da noch als Rettungsboote verwendet. Heute baut Witti mit seinen Mitarbeitern pro Jahr bis zu 150 Zillen – alle von Hand. (eku) Info und Buchung: info@witti.co.at, Tel. 07285 / 63 90

 

Die schöne alte Dame

Die schöne alte Dame
Bild: OON

 

Mit 103 Jahren ist die „Schönbrunn“ der älteste Schaufelraddampfer auf der Donau. Und, obwohl sie viel erlebt hat: Die alte Dame hat in all den Jahrzehnten nichts an Schönheit und Eleganz eingebüßt. Dass dies so ist, verdankt sie der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG). Animiert durch einen Kommentar in den OÖN, in dem der DDSG-Plan zur Verschrottung des Prunkstückes angeprangert worden war, kauften die Freunde der Dampfmaschinen die „Schönbrunn“ um 1,20 Schilling.

In Tausenden Arbeitsstunden machten die Freiwilligen die alte Dame wieder fahrtauglich, und so dampft die „Schönbrunn“ auch in diesem Jahr wieder von Linz aus stromauf- und abwärts. Die nächsten Ausfahrten finden am 22. August nach Aschach bzw. am 19. September nach Grein statt. Von Grein aus steht zusätzlich noch eine Strudenrundfahrt auf dem Programm.

Dass die Fahrten überwiegend an Wochenenden stattfinden, hat einen simplen Grund. „Wir brauchen 12 Mann Besatzung und unsere Berufstätigen sind unter der Woche nur schwer verfügbar“, sagt Karl-Heinz Guserl. Er ist auf der „Schönbrunn“ multifunktional als Steuermann, Zahlmeister und vieles andere aktiv. Und noch etwas macht Ausfahrten mit der alten Dame der Donau nicht ganz einfach. Um an einem Samstag „Leinen los“ sagen zu können, müssen die Kessel langsam ab Dienstag angeheizt werden. (eku) Information und Buchung unter www.oegeg.at sowie telefonisch unter 0664 / 50 87 664

 

Ahoi für die Kunst

 

Früher beherbergte das rund 40 Tonnen schwere Schiff Techniker, seit fünf Jahren wohnen auf der „Eleonore“ Künstler. Das 20 Meter lange und sechs Meter breite „Hausboot“ wurde 2008 mit Hilfe der Linzer Schiffswerft im Winterhafen verankert, nachdem es viele Jahre lang als Steganlage in Krummnußbaum gelegen hatte. Seit der Renovierung 2009 dient die „Eleonore“ dem Linzer Kulturverein Stadtwerkstatt als Außenstelle. Als Schiffsführer fungiert Franz Xaver, Geschäftsführer und künstlerischer Leiter der Stadtwerkstatt; ihm zur Seite stehen die Leute der Interessengemeinschaft Donautics.

„Die ,Eleonore’ ist etwa 100 Jahre alt“, erzählt Xaver: „Vor 50 Jahren wurde sie ausgebaut, wir haben sie mittels Warmwasserkollektoren, Wind- und Photovoltaik energieautark gemacht. Mit ihrer Schwerkraftheizung und der Isolierung ist sie zudem winterfest.“

In den beiden Kojen des Schiffs wohnen den Sommer über international agierende Künstler. Zurzeit nutzen zwei Spanierinnen das über Kuratoren gemanagte Artist-in-Residence-Programm auf der „Eleonore“, die mit einem großzügigen Arbeitsraum im Bauch aufwartet, der auch an heißen Tagen angenehm temperiert bleibt. Außerdem hilft ein Sprung ins Wasser, allfällig überhitzte Phantasien zukühlen. (but)

 

Bestattung auf der Marlen

Bestattung auf der Marlen
Der Trimaran wiegt dank Alu-Konstruktion lediglich 15 Tonnen.

 

Ein ganz besonderes Schiff liegt im Linzer Vorhafen und wartet auf die (bulgarische) Zulassung für ihren ersten Einsatz. Die „Marlen“ ist ein Bestattungsschiff, das erste ihrer Art weltweit, wie Besitzer Christian Swoboda sagt, der sich die Idee patentieren ließ. Auf dem Trimaran aus Aluminium, dem von einem Generator 66 Kilowatt Strom geliefert werden, die drei Motoren antreiben, sollen Bestattungen und Verabschiedungen auf der Donau stattfinden.

Die Urne des Verstorbenen wird dabei mittels eines Katafalks am hinteren Ende des Schiffes sanft zu Wasser gesenkt, sodass laut Swoboda eine pietätvolle Zeremonie möglich sein soll. Hinterher können sich auf dem 30 Meter langen und acht Meter breiten Schiff die Trauergäste gleich zur Zehrung einfinden. Etwa 50 Personen finden an den Tischen Platz. (stef)

 

Wrack im Handelshafen

Seit Ende 2010 liegt das ehemalige Werkstättenschiff der DDSG im Linzer Handelshafen auf Grund. Es ist bei Niedrigwasser leckgeschlagen, Öl trat aus. Mittlerweile ist die Umweltgefahr gebannt, das Wrack wird wöchentlich durch Hafenmitarbeiter kontrolliert. Zurzeit laufen mehrere zivilrechtliche Verfahren um die Bergung des 150 Meter langen Kahns.

Norbert Weber aus Wien ist der Eigner des Schiffs. Der Initiator der mittlerweile teilgeschleiften Ausgehmeile Copa Kagrana in Wien stellt eine baldige Einigung mit der Linz AG in den Raum. „Wir teilen uns die Kosten, das Schiff wird gehoben und könnte als Kunstschiff irgendwo an der Donau dienen.“ Diese Sicht teilt die Linz AG nicht. Es gebe nichts Neues in der Causa, man warte den Ausgang der Gerichtsverfahren ab, heißt es dort. (but)

 


Donaubus als Lebenstraum

Donaubus als Lebenstraum
Bild: OON

Ennshafen und Strudengau. Das sind die Donauabschnitte, die Kapitän Fritz Leitner aus Enns vor allem mit der „MS Maria“ befährt. Als Donaubus vielen Schifffahrtsfreunden in Erinnerung, wechselte das bereits 1957 in Dienst gestellte Motorfahrgastschiff mit dem Ende der DDSG den Besitzer – zuerst zur Donauschifffahrt Ardagger und 2002 mit deren Übernahme zu Leitner.

Der hatte sich mit der Schifffahrt auf der Donau einen Lebenstraum erfüllt, wie er den OÖNachrichten gerne erzählt. „Ich habe die Schiffe auf der Donau schon immer gerne gesehen.“

Der Besitzer eines Elektrounternehmens in Enns und Wien – das führt mittlerweile sein Schwiegersohn – wechselte in der Pension beruflich vom Land aufs Wasser.

Den Donaubus baute Leitner liebevoll um und hauchte dem „eleganten Nostalgieschiff“ wieder Leben ein. 80 Passagiere finden bequem Platz, wenn es durch den Privatreeder „Leinen los“ heißt.

Ein bis 1,5 Stunden dauern die Fahrten mit der „Maria“ normalerweise. Fixen Fahrplan gibt es allerdings keinen.

„Ich biete nur Charterfahrten an“, sagt Leitner. (eku) Information und Buchung der „MS Maria“ unter E-Mail:
office@donauschiffahrt-ardagger.at sowie telefonisch unter 07479/ 64 64

 

 

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