Die beste Nachwuchs-Friseurin im Land

Von Verena Gabriel   12.Juni 2018

Fragte man die kleine Nadine Herlt früher, was sie denn einmal werden möchte, war ihre Antwort klar: „So etwas wie die Frau, die mir immer die Haare schneidet.“ Diese Ansage hat die Ansfeldnerin durchgezogen: Ihre damalige Friseurin ist mittlerweile ihre Arbeitskollegin. „Darauf bin ich sehr stolz“, sagt die 17-Jährige, die in wenigen Tagen volljährig wird.

Mindestens genauso stolz ist das Team vom Friseursalon Leitner in Haid, denn ihr Lehrling Nadine stand am vergangenen Sonntag beim Bundeslehrlingsbewerb der Friseure zum zweiten Mal auf dem Siegertreppchen.

Heuer konnte sie in Vorarlberg mit Hochsteckfrisur und dazugehörigem Abend-Make-up überzeugen. „Es war gar nicht so einfach, das in 75 Minuten perfekt hinzubekommen“, verrät die Bundesmeisterin. Doch die wochenlangen Vorbereitungen mit Chefin Gudrun Leitner, die sich mit dem Weltmeistertitel in ihrer Berufssparte einen Namen gemacht hatte, zahlte sich aus. Insgesamt drei Mal wurde der Salon in Haid bei der Siegerehrung genannt. Nadine Herlt schnitt bei den Herrenfrisuren am Zweitbesten ab, genauso wie ihre jüngere Kollegin Melissa Sezer. Sie ging als Friseurin im zweiten Lehrjahr an den Start.

Der Erfolg in Vorarlberg hat bei Nadine Herlt das Selbstvertrauen für die Lehrabschlussprüfung im Juli steigen lassen. „Das ist jetzt mein nächstes großes Ziel“, sagt sie. Somit ist die 17-Jährige bald mit den Friseurinnen auf Augenhöhe, die sie schon als Kind angehimmelt hat.

Titel und Abschlussprüfungen mögen zwar eine Genugtuung sein, die größte und schönste Anerkennung sind für Nadine Herlt aber die Komplimente der Kundschaften. „Das gibt mir jedes Mal einen Motivationsschub“, sagt sie, und ergänzt: „Es ist so erfüllend, wenn die Leute glücklich aus dem Geschäft gehen.“

Jetzt, wo der Bundesbewerb erfolgreich abgeschlossen ist, hat die talentierte Friseurin auch wieder Zeit für ihr Hobby: „Ich spiele bei der Union Kematen Fußball“, sagt die natürliche Blondine.